Schutz der Koalas: Rettung, Rehabilitierung, Auswilderung und Erhaltung - Australien, New South Wales
Pflanzen wir eine Zukunft für Koalas: einen Baum nach dem anderenEin Jahr nach den verheerenden Buschbränden in Australien 2019/2020
Ein Jahr nach den verheerenden Buschbränden in Australien 2019/2020
Die verheerenden Buschbrände in Australien 2019/2020 sind nun fast ein Jahr her. Damals fiel es einem schwer sich vorzustellen, wie sich das Land und die australische Tierwelt wohl von den Bränden erholen würden.
Doch mit der Zeit hauchten grüne Triebe verbrannten Flächen wieder neues Leben ein und wir arbeiteten intensiv mit unseren Partnern und Freunden vor Ort zusammen, um gerettete Wildtiere zu rehabilitieren und Lebensräume für die Tiere wiederherzustellen.
Die enorme Unterstützung und die großzügigen Spenden, die wir von überall auf der Welt erhalten haben, gaben uns die Mittel und Wege, um zu helfen und für Hoffnung zu sorgen.
Die letzten 12 Monate waren schwer, aber es ist auch toll zu sehen, was man gemeinsam erreichen kann.
1. Rettung
Dank unserer lokalen Partner und Freunde konnten überall im Land verteilt während der Buschbrände hunderte von Tieren gerettet werden. Hier drei Beispiele:
- 21 Koalas retteten Friends of the Koala in der Northern Rivers Region des Bundesstaats New South Wales (NSW)
- 210 Tiere wurden von Kangala Wildlife Rescue auf Kangaroo Island im Bundesstaat South Australia (SA) gerettet
- 12 Koalas wurden durch Science for Wildlife in der Blue Mountains Region in New South Wales gerettet
Wir glauben, dass jedes Tier zählt. Durch die Rettung einzelner Tiere tragen wir zum Schutz einer Population oder einer ganzen Art bei.
2. Spürhunde und Drohnen
USC-IFAWs Koalaspürhund Bear spielte eine entscheidende Rolle während unserer Rettungsbemühungen. Der beliebte Hund fand mit seinen Hundeführern und mithilfe von Drohnen über 152 lebende Koalas in von den Buschbränden zerstörtem Land. Der Zustand von 119 Koalas wurde analysiert und 31 dringend hilfsbedürftige Koalas wurden gerettet.
3. Auswilderung
Viele unserer Partner und Freunde vor Ort erhielten während und nach den Buschbränden einen Zustrom von Tieren, die sie pflegen mussten. Hier war jede Unterstützung wertvoll. Leider waren einige der Tiere zu schwer verletzt, um sich zu erholen. Wir freuen uns jedoch sagen zu können, dass auch viele Tiere wieder genesen sind und in die Wildnis zurückkehren konnten - dahin, wo sie hingehören.
Dazu gehören unter anderem die Koalas Jessie, Amelia und Jazz, die mit Hilfe von Bear im Gebiet der Two Thumbs Wildlife Sanctuary in der Nähe von Cooma in New South Wales gerettet wurden. Das Trio wurde nach sechs Monaten Rehabilitation im August zusammen mit zwei weiteren Überlebenden der Buschbrände freigelassen: Den Koalas Jarrah und Mark.
- 7 Koalas wurden von "Friends of the Koala" wieder ausgewildert.
- Über 100 Tiere wurden von "Kangala Wildlife Rescue" wieder freigelassen.
- 13 Koalas (von den 12 geretteten Koalas war einer schwanger! :)) wurden von "Science for Wildlife" wieder ausgewildert.
4. Wiederaufbau
Die Landschaft war nach den Buschfeuern verkohlt und unfruchtbar. Entscheidende Lebensräume, wo viele Koalas beheimatet sind, insbesondere in New South Wales, waren zerstört.
Wir arbeiteten mit unseren Partnern und Freunden von Bangalow Koalas und Zero Emissions Byron in der Region Northern Rivers in New South Wales zusammen, um Flusstäler und Wälder zu rekultivieren. Entlang eines für Koalas und andere Wildtiere wichtigen Korridors wurden rund 8.000 Bäume gepflanzt.
Diese Arbeit setzen wir fort: Wir arbeiten mit Great Eastern Ranges zusammen, um 3.600 km Landstrecke vom nördlichen Queensland bis hin in den Westen von Victoria wiederherzustellen.
5. Unterstützung
Unsere Notfallzuschüsse haben dutzenden lokalen Wildtiergruppen und Tierpflegern, die direkt von den Feuern betroffen waren, dabei geholfen, kritische Versorgungsmittel oder auch tierärztliche Unterstützung zu organisieren. Weitere Beispiele von Nothilfen:
- ein Noteinsatzfahrzeug, ein IFAW 4WD Wildtierrettungsfahrzeug sowie Tankkarten für freiwillige Helfer.
- über 120 Wassertränken für Wildtiere
- Transportbehälter für Tiere
- temporäre Gehege für verletzte Tiere (u.a. Kängurus, Wallabys, Pelikane und Schildkröten)
- Tierärztliche Unterstützung, Versorgungsmittel und –ausrüstung sowie Impfungen
- Unterstützungstools online für die psychische Gesundheit von Pflegepersonal
Unsere Arbeit ist damit aber nicht abgeschlossen.
Der IFAW arbeitet mit Regierungsbehörden zusammen und unterstützt Wildtiergruppen sowie Tierpfleger, sich auf die nächste Buschbrandsaison vorzubereiten. Wir haben bei „Friends of the Koala“ (NSW) und der Bonorong Wildlife Sanctuary (TAS) Investitionen getätigt, um die Veterinärkapazität aufzustocken, damit kranke, verletzte und verwaiste Wildtiere die notwendige Pflege erhalten können.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Wetterbedingungen und der aktuellen Wettervorhersagen, sieht die Lage dieser Buschfeuersaison bisher zum Glück ganz anders aus. Aber zugleich müssen wir auch darauf vorbereitet sein, was diese Saison noch mit sich bringen kann.
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