In China haben das Bevölkerungswachstum, die Landwirtschaft, der Ausbau der Infrastruktur und großflächige Plantagen in den letzten Jahrzehnten zur Zerstörung und Zersplitterung von Lebensraum beigetragen. Das hat spürbare Folgen für die etwa 300 dort lebenden Asiatischen Elefanten.
Die Lebensräume der Elefanten sind weiträumig und überschneiden sich mit besiedelten Gebieten. Die Tiere geraten unweigerlich mit Menschen aneinander. Elefanten zerstören Ernten, beschädigen Grundstücke und in manchen Fällen eskaliert der Konflikt und Menschen werden verletzt oder sogar getötet. Im Rahmen unseres Projekts zum Schutz des Asiatischen Elefanten (AEP - Asian Elephant Protection) arbeitet der IFAW eng mit Gemeinden vor Ort zusammen, um die friedliche Koexistenz von Mensch und Elefant zu fördern und die Zahl der Konflikte zu verringern. Das lässt sich unter anderem durch die Förderung umweltfreundlicher Erwerbsmöglichkeiten für die von Wildtierkonflikten betroffenen Gemeinden erreichen, die nicht im Konflikt mit den Elefanten stehen.
Bienenzuchtprojekt im Dorf Daotangqing
Kürzlich trafen wir uns mit Jiangmei Zhang, einer der Leiterinnen des Projekts. Sie erklärte, wie das Engagement des IFAW der Gemeinde geholfen hat, die Bienenzucht zu einer nachhaltigen Lebensgrundlage zu machen.
„Schon bevor der IFAW kam, haben Dorfbewohner versucht, Bienen zu halten. Sie bedienten sich der alten Methode: Dazu schneidet man ein großes Loch in ein Stück Holz und hängt dieses außen am Haus auf. Die Bienen kommen dann von selbst. Im April, nach der Blütezeit, erntet man den Honig und das war's. Spezialkenntnisse sind nicht erforderlich, und Kosten entstehen auch nicht. Diese Methode wurde von einer Generation an die nächste weitergegeben, aber der auf diese Weise geernteten Honig ließ sich nicht verkaufen. Selbst verbrauchen konnte man ihn auch nicht. Eine große Verschwendung.“
Im Rahmen unseres Projekts stellten wir Jiangmei und den anderen Dorfbewohnern Bienenstöcke und Honigbienen zur Verfügung und schulten sie in der Bienenhaltung, der Teilung von Bienenvölkern, dem Schwärmen und der Aufzucht neuer Königinnen. Wir konnten auch Verkaufskanäle zur Abnahme des Honigs erschließen und so das Vertrauen in das Projekt fördern. Bereits eine Woche nach Projektbeginn schulten Techniker unseres Partners DIAN YUN MI YU BIOTECHNOLOGY CO.,LTD. die Imker in der Honigernte. Die Erträge der Familien lagen zwischen 25 und 42 Kilogramm, und der Vertriebspartner kaufte die gesamte Produktion.
Die Zukunft der Bienenzucht in China
Das Projekt bietet den Dorfbewohnern eine alternative Einkommensquelle und kompensiert die Verluste, die entstehen, wenn Elefanten eine Ernte zerstören. Wenn das Wetter mitspielt, wird das Jahreseinkommen jeder Imkerfamilie um voraussichtlich 30 bis 50 Prozent wachsen. Im Rahmen des Projekts beteiligen sich die Imker auch an der Wiederherstellung der ursprünglichen Lebensräume der Elefanten: Sie roden exotische Pflanzen und bauen Pflanzen aus der Region an, die für die Elefanten essbar sind. Menschen wie Jiangmei fördern den Schutz der Elefanten und bekennen sich zur Erhaltung von Wäldern und Wildtieren.
Jiangmei und ihre Bienen wachen über die Asiatischen Elefanten in China. Am Ende unseres Besuches sagte sie: „Ich hoffe, dass wir die Umwelt und die Elefanten schützen können, damit auch kommende Generationen noch Elefanten in freier Wildbahn erleben können.“
Dazu will sie auch künftig Interessierte in der Bienenzucht unterweisen, um die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern und den IFAW dabei zu unterstützen, auch in anderen Regionen Konflikte zwischen Menschen und Elefanten zu entschärfen.
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