11 faszinierende Tiere Afrikas
11 faszinierende Tiere Afrikas
8 November 2023
Als Heimat einiger der vielfältigsten Ökosysteme der Welt beherbergt der afrikanische Kontinent auch eine unglaubliche Vielfalt an Wildtieren. Von der winzigen Rotbraunen Elefantenspitzmaus bis hin zum majestätischen Löwen – die afrikanische Tierwelt umfasst einige der einzigartigsten und interessantesten Tiere der Welt. Hier möchten wir Ihnen elf davon, vom IFAW-Team ausgewählt, vorstellen.
Grauhals-Kronenkranich (lat. Balearica regulorum)
Der Grauhals-Kronenkranich hat viele Namen, darunter Südafrika-Kronenkranich oder Heller Kronenkranich. Gemeinsam haben alle seine verschiedenen Namen, dass sie sich auf sein auffälliges, kronenartiges gelbes Gefieder beziehen. Das Verbreitungsgebiet der Grauhals-Kronenkraniche erstreckt sich von Kenia in Ostafrika bis zur südöstlichen Küste Südafrikas. Ihr Lebensraum sind vor allem Savannen.
Sowohl männliche als auch weibliche Grauhals-Kronenkraniche zeigen während der Brutzeit – aber auch das ganze restliche Jahr über – faszinierende Tanz-, Verbeugungs- und Sprungmanöver. Auch Jungvögel machen bei dieser außergewöhnlichen Art des Tanzes mit. Darüber hinaus geben Grauhals-Kronenkraniche eine Art Huplaut von sich. Ein Geräusch, welches bei keinem anderen Kranich zu hören ist.
Mit seiner einzigartigen Schönheit hat es der Grauhals-Kronenkranich auf die Flagge Ugandas geschafft. Er ist der Nationalvogel des Landes. Leider ist der Grauhals-Kronenkranich aufgrund menschlicher Aktivitäten und der Zerstörung seines Lebensraums laut Roter Liste der IUCN stark gefährdet.
Erdferkel (lat. Orycteropus afer)
Das Erdferkel ist ein wühlendes, nachtaktives Säugetier mit einer schweineähnlichen Nase auf einer langen, dünnen Schnauze. Außerdem hat es lange, kaninchenartige Ohren und einen langen Schwanz. Ein Erdferkel kann bis zu 65 Kilogramm wiegen und wird bis zu 2 Meter lang. Erdferkel sind südlich der Sahara in weiten Teilen Afrikas zu finden. Ihr Lebensraum sind Savannen und semiaride Gebiete.
Erdferkel werden manchmal auch als Ameisenbär bezeichnet, obwohl beide Arten nicht miteinander verwandt sind. Ameisenbären sind nur in Süd- und Mittelamerika sowie der Karibik heimisch, während Erdferkel nur in Afrika vorkommen. Wie Ameisenbären fressen Erdferkel mit ihren langen Rüsseln Ameisen und Termiten.
Dugong (lat. Dugong dugon)
Dugongs, auch Seeschweine genannt, sind große Meeressäuger. Sie haben runde, schwabbelige Körper, die zum Schwimmen stromlinienförmig geformt sind, und eine breite Schwanzflosse sowie paddelartige Flossen. Sie sind für ihre Langsamkeit und Sanftheit bekannt, und man glaubt, dass Dugongs die ursprüngliche Inspiration für Geschichten über Meerjungfrauen und Sirenen sind. Für viele indigene Gemeinden haben Dugongs eine große kulturelle Bedeutung.
Dugongs sind unter anderem auch in Australien, Indonesien und Südostasien beheimatet. In Afrika findet man die großen Meeressäuger an der Ostküste des Kontinents und an der Westküste Madagaskars sowie um die Inselstaaten Seychellen und Komoren. Dugongs werden von der IUCN als gefährdet eingestuft, und ihre Populationen sind leider rückläufig. Bedroht sind Dugongs nicht nur aufgrund der Tatsache, dass diese Meeressäuger oft als ungewollter Beifang der Fischerei enden. Auch illegale Jagd und die Zerstörung ihrer Lebensräume und Seegraswiesen, auf denen Dugongs grasen, schaden ihrer Population.
Aye-aye (lat. Daubentonia madagascariensis)
Aye-ayes, auch als Fingertiere bekannt, sind eine auf Madagaskar beheimatete Lemurenart. Sie sind die größten nachtaktiven Primaten der Welt und leben in Wäldern und im Buschland auf der gesamten Insel. Das Faszinierendste an den Aye-Ayes ist ihre seltsame Art der Nahrungssuche: Sie klopfen mit ihren langen Fingern die Borke von Bäumen ab, um Larven zu finden, und beißen dann Löcher in das Holz. Daraufhin stecken sie ihre Finger in die Löcher, um die Larven herauszuziehen.
Leider sind Aye-ayes laut Roter Liste der IUCN stark gefährdet. Ihr Überleben ist vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums bedroht, da die ihre heimischen Wälder durch die intensive menschliche Nutzung zunehmend zerstört werden.
Weißrückengeier (lat. Gyps africanus)
Der Weißrückengeier ist laut Roter Liste der IUCN eine vom Aussterben bedrohte Vogelart. Er hat eine Flügelspannweite von mehr als 2 Metern. Wie alle Geier ernährt sich auch der Weißrückengeier von Aas, also den Kadavern toter Tiere. Er ist leicht an dem auffälligen Kontrast zwischen seinem dunkel gefärbten Gesicht und Flügeln, und den hellen weißen Federn an Teilen seines Halses, seiner Beine und seines Rückens zu erkennen.
Obwohl der Weißrückengeier die am häufigsten vorkommende Art von Geiern in Afrika darstellt und auf dem ganzen Kontinent vorkommt, ist seine Art vom Aussterben bedroht. Er leidet unter dem Verlust seines Lebensraums und der abnehmenden Verfügbarkeit von Beute, aber auch unter absichtlicher und versehentlicher Vergiftung. Zu einer versehentlichen Vergiftung kann es kommen, wenn Geier das Blei von Kugeln, die sich in ihrer Beute befinden, aufnehmen.
Okapi (lat. Okapia johnstoni)
Das Okapi, auch Waldgiraffe oder Kurzhalsgiraffe genannt, ist ein Säugetier mit Hufen, das etwa 1,5 Meter groß und für seine gestreiften Beine bekannt ist, die dem Muster eines Zebras ähneln. Männliche Okapis haben hornähnliche Knochenstrukturen auf dem Kopf, die Ossicons genannt werden und auch bei Giraffen zu finden sind. Ihr Lebensraum sind Laubwälder. Okapis kommen nur nordöstlich des Kongo-Flusses vor.
Okapis ernähren sich von Baumblättern, Knospen, Gräsern, Farnen, Früchten und Pilzen – wie ihre Verwandten, die Giraffen, sind Okapis Pflanzenfresser. Trotz ihres enormen Größenunterschieds sind Giraffen und Okapis als einzige lebende Mitglieder der Familie der Giraffenartigen (Giraffidae) die am engsten miteinander verwandten Arten. Leider ist die Art der Okapis laut Roter Liste der IUCN stark gefährdet. Sie können sich nicht gut an menschliche Besiedlung anpassen und werden darüber hinaus aufgrund ihres Fleisches und ihrer Haut gejagt. Menschliche Konflikte innerhalb ihres Lebensraums stellen ebenfalls eine Bedrohung für ihre Art dar.
Löffelhund (lat. Otocyon megalotis)
Der in der afrikanischen Savanne lebende Löffelhund ist für seine auffallend großen Ohren bekannt. Diese Ohren helfen ihm, die Wärme über den Körper zu verteilen und Beutetiere zu orten. Er ist ein relativ kleines Säugetier, das etwa 80 Zentimeter lang wird und 3 bis 4,5 Kilogramm wiegt. Alle Füchse zählen zu den Caniden, der Familie der Hunde. Der Löffelhund ist der einzige insektenfressende Canide. Er frisst Käfer statt Fleisch.
Um sich abzukühlen, graben diese Füchse oft Höhlen oder legen sich unter Bäume. Um zu jagen, schließen sich Löffelhunde oft mit anderen Füchsen zusammen und orten ihre Beute vor allem durch Geräusche. Sie sind eher gesellige als territoriale Tiere, und ihre Paarungsgewohnheiten sind in der Regel monogam, was für Säugetiere außerhalb der Primaten eher ungewöhnlich ist.
Schuhschnabel (lat. Balaeniceps rex)
Der Schuhschnabel ist ein Vogel aus der Ordnung der Pelecaniformes, zu denen auch Pelikane, Reiher und anderen Wasservögel zählen. Er ist für seinen enormen, schuhförmigen Schnabel bekannt und kann bis zu 1,5 Meter groß werden. Seine ungewöhnlich großen Füße helfen ihm, bei der Jagd in der Wasservegetation zu stehen, und seine großen Flügel sind gut für den Segelflug geeignet. Ihr Schnabel ist 20-25 Zentimeter lang und 10-13 Zentimeter breit. Außerdem haben Schuhschnäbel leuchtend gelbe Augenringe.
Ihr massiver Schnabel hat mehrere Funktionen. Zum einen können Schuhschnäbel sich durch Schnabelklappern verständigen, und es ist auch bekannt, dass sie damit andere Töne wie "Muhs", "Quaken" oder "Winseln" von sich geben können. Meistens sind sie allerdings still. Zum anderen können Schuhschnäbel aufgrund der Größe ihres Schnabels viel größere Fische jagen als andere Vögel.
Schuhschnäbel sind auch dafür bekannt, dass sie für eine sehr lange Zeit stillstehen können und sich nur sehr langsam bewegen. Außerdem reagieren Schuhschnäbel sehr empfindlich auf Menschen und verlassen ihre Nester, wenn sie von Menschen gestört werden. Der Schuhschnabel wird von der IUCN als gefährdet eingestuft, wobei seine Hauptbedrohungen die Zerstörung ihres Lebensraums, die Jagd, Störungen und der Fang für den Vogelhandel sind.
Brillenpinguin (lat. Spheniscus demersus)
Der Brillenpinguin ist an der Südküste Afrikas beheimatet. Er ist 46 bis 64 Zentimeter groß und ernährt sich von Fischen, Krustentieren und Tintenfischen. Sie sind meist schwarz, haben aber weiße Federn am Bauch (abgesehen von einer Hufeisenform), die sich hinter und über den Kopf erstrecken. Außerdem haben Brillenpinguine über ihren Augen ein Stückchen freiliegende rosa Haut. Junge Brillenpinguine sind grau.
Brillenpinguine bilden Paare und bleiben ein Leben lang zusammen. Erwachsene legen ein Gelege mit zwei Eiern, dass sie manchmal in Guano, ihrem Kot, vergraben. Die beiden Elternteile sitzen bis zum Schlüpfen abwechselnd auf den Eiern. Dann bewacht mindestens ein Elternteil die Küken, während das andere in der Regel rund einen Monat lang jagt. Danach schließen sich die Küken einer Gruppe mit anderen Küken an, die Krippe genannt wird, und beide Elternteile verbringen die meiste Zeit mit der Jagd.
Leider ist diese Art der Pinguine laut Roter Liste der IUCN stark gefährdet. Der Rückgang ihrer Population wird größtenteils auf die Nahrungsknappheit zurückgeführt, die auf Umweltveränderungen und kommerzielle Fischerei zurückzuführen ist.
Rotbraune Elefantenspitzmaus (lat. Elephantulus rufescens)
Die Rotbraune Elefantenspitzmaus, auch als Rote Elefantenspitzmaus oder Rotbrauner Rüsselspringer bekannt, ist ein kleines, insektenfressendes Säugetier. Trotz ihres Namens sind Elefantenspitzmäuse keine Spitzmäuse oder Nagetiere – und mit einer Länge von etwa 12 Zentimetern natürlich auch nicht annähernd so groß wie Elefanten.
Die rötliche Elefantenspitzmaus hat eine lange, spitze und biegsame Schnauze, mit der sie Insekten jagt. Ihr Lebensraum sind die Savannen, Wälder und Buschlandschaften Ostafrikas, einschließlich großer Teile Kenias, Äthiopiens und Somalias. Diese kleinen Tiere werden von Greifvögeln und Schlangen gejagt.
Gerenuk (lat. Litocranius walleri)
Gerenuks, die aufgrund ihrer extrem langen Hälse auch als Giraffengazellen bezeichnet werden, sind eine Antilopenart, die in Ostafrika vorkommt. Ihr Name bedeutet auf Somali 'Giraffenhals'. Sie haben einen sehr kleinen Kopf, aber große Augen und Ohren, und die Männchen haben Hörner. Ihre Anatomie ist auch in anderer Hinsicht recht ungewöhnlich: Sie markieren ihr Revier mit einem Duftstoff, den sie aus den Augen ausstoßen. Außerdem haben Gerenuks Duftdrüsen an den Knien.
Gerenuks sind Pflanzenfresser und werden von Wildhunden, Geparden, Leoparden, Löwen, Schakalen, Servalen, Honigdachsen, Karakalen und leider auch von Menschen gejagt. Obwohl die Gerenuks dieser Bedrohung durch die Jagd bis zu einem gewissen Grad standhalten können, hat das zunehmende Eindringen in ihren Lebensraum dazu geführt, dass ihr Status von der Roten Liste der IUCN als potenziell gefährdet eingestuft wird.
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