Robert Kless
Regionalvertreter Deutschland & Europa
Gefährdete Wildtiere wie Elefanten haben nur dann eine sichere Zukunft, wenn wir Maßnahmen gegen Wilderei fördern, illegalen Handel aufdecken und eindämmen und die Nachfrage senken.
IFAW untersucht Elfenbeinhandel über Auktionshäuser in den Niederlanden und Deutschland
Der Handel mit Elfenbein ist grundsätzlich verboten – aber es gibt Ausnahmen, die zum Beispiel den Handel mit sogenanntem antikem oder Vorerwerbselfenbein ermöglichen. Als antik gilt Elfenbein, das aus der Zeit vor 1947 stammt, als Vorerwerbselfenbein bezeichnet man das, was vor dem 1990 in Kraft getretenen internationalen Handelsverbot gekauft wurde. Solches Elfenbein wird häufig über das Internet oder Auktionshäuser angeboten.
Dieses gesetzliche Schlupfloch führte zu Unsicherheiten und Missbrauch; erst kürzlich wurde im Rahmen einer Untersuchung von Avaaz und der Universität von Oxford erneut nachgewiesen, dass unter dem Deckmantel angeblich antiken Elfenbeins illegal jüngeres Elfenbein gehandelt wurde – auch in Deutschland.
Nun veröffentlichte der IFAW Niederlande die Ergebnisse einer Untersuchung zum Elfenbeinhandel über niederländische Auktionshäuser. Die Ergebnisse sind ebenfalls besorgniserregend: Fast 60Prozent der von den untersuchten Auktionshäusern veröffentlichten Elfenbein-Angebote genügten nicht den gesetzlichen Anforderungen. Insbesondere Angebote mit als antik angebotenen Elfenbeinschnitzereien beinhalteten keine Belege (zum Beispiel ein Gutachten zum tatsächlichen Alter der Elfenbeinschnitzerei) dafür, dass es sich tatsächlich um Antiquitäten handelt.
Bereits im Jahr 2017 führte der IFAW in Deutschland eine ähnliche Untersuchung zum Elfenbeinhandel über deutsche Antiquitätenhäuser durch – mit ähnlichem Ergebnis: Von Januar bis April 2017 wurden im Rahmen einer vom IFAW beauftragten Online-Untersuchung bei 93 deutschen Auktionshäusern 778 Auktionsangebote mit 1.198 Gegenständen aus Elfenbein erfasst, darunter zehn Stoßzähne (Rohelfenbein) sowie 30 Angebote mit geschnitzten Stoßzähnen. Auch hier fehlten bei der großen Mehrheit der Angebote eindeutige, verifizierbare Informationen, die die Legalität der Angebote transparent darlegen.
Die Möglichkeit solcher Angebote erleichtert es skrupellosen Händlern, Elfenbeinprodukte illegal auf den Markt zu bringen – und erschwert die Arbeit der Vollzugsbehörden, diese Verbrechen aufzudecken.
Um den illegalen Elfenbeinhandel endgültig zu beenden – und damit die bedrohten Elefanten Afrikas und Asiens zu retten – hilft nur eins: Ein weitreichendes Handelsverbot jeglichen Elfenbeins!
Seit längerem prüft die EU-Kommission nun schon mögliche Schritte zur weiteren Einschränkung des Elfenbeinhandels in der EU, aber leider folgten bisher noch keine Entscheidungen. Daher begrüßen wir die Ankündigung der niederländischen Umweltministerin, auf nationaler Ebene striktere Maßnahmen zu erlassen, wenn die Kommission weiter mit konkreten Schritten auf sich warten lässt. Die deutsche Bunderegierung sollte dringend diesem guten Beispiel folgen!
Robert Kless
Regionalvertreter Deutschland & Europa
Gefährdete Wildtiere wie Elefanten haben nur dann eine sichere Zukunft, wenn wir Maßnahmen gegen Wilderei fördern, illegalen Handel aufdecken und eindämmen und die Nachfrage senken.
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