Zentrum für Wildtierrehabilitation - Indien
Nahe des Kaziranga Nationalparks sind Tiere aufgrund einer Schnellstraße gefährdetWildtierrettung nach schweren Überschwemmungen im Nordosten Indiens
Wildtierrettung nach schweren Überschwemmungen im Nordosten Indiens
Zwei Nashornkälber und zwei Elefantenkälber wurden in Assam, Indien, aus den Fluten gerettet
Am 3. Juli 2024 rettete das Team des IFAW-WTI Zentrum für Wildtierrehabilitation (Center for Wildlife Rehabilitation and Conservation, CWRC) ein Elefantenkalb und ein Nashornkalb aus den Fluten in Assam, Indien. Beide Tiere wurden in das Zentrum transportiert, wo sie tierärztlich behandelt wurden.
Am 6. Juli rettete das Team ein weiteres Elefantenkalb aus den Fluten und brachte es zur Rehabilitation in das Zentrum. Am selben Tag retteten sie ein weiteres junges Nashornkalb, das von Wassermassen mitgerissen worden war.
Der indische Kaziranga-Nationalpark liegt am Rande des Biodiversitäts-Hotspots im östlichen Himalaya und ist ein bedeutendes Tigerreservat, das zum UNESCO-Welterbe gehört. Der Park beherbergt die weltweit größte Population von Panzernashörnern, die um die Jahrhundertwende fast ausgerottet wurden - insgesamt leben hier 2.400 Panzernashörner. Der Park beherbergt auch eine große Anzahl von Tigern, Asiatischen Elefanten, Wasserbüffeln, Gangesdelfine und zahlreichen Vogelarten.
Die Behörden haben vor weiteren Regenfällen gewarnt, da der Wasserstand des Brahmaputra, der durch den Bundesstaat fließt, in den kommenden Tagen dadurch voraussichtlich ansteigen wird.
Nach den heftigen Regenfällen wurde das Rettungsteam des IFAW-WTI mobilisiert und an strategisch günstigen Orten stationiert, um nach verletzten, verwaisten und in Not geratenen Wildtieren Ausschau zu halten und auf sie zu reagieren. Das Zentrum für Wildtierrehabilitation schult außerdem Freiwillige in Workshops zur Vorbereitung auf die Flut und zur Sensibilisierung für das Thema.
Seit seiner Gründung im Jahr 2000 hat das Zentrum fast 4.500 Wildtiere behandelt und eine Freilassungsrate von fast 60% erzielt.
Der IFAW arbeitet seit langem mit dem WTI zusammen, um den Manas-Nationalpark wieder mit Panzernashörnern zu besiedeln. Wir arbeiten regelmäßig während der jährlichen Überschwemmungssaison, um gestrandete Nashorn- und Elefantenkälber in Kaziranga zu retten und zu rehabilitieren und sie schließlich wieder auszuwildern.
Ein gestrandetes Kalb, das wir 2004 gerettet haben, trägt den Namen Ganga und streift nun schon seit anderthalb Jahrzehnten durch die Wildnis von Manas. Kürzlich haben wir die Geburt ihres Enkelkindes gefeiert.
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5. Juli 2024
Der IFAW im Einsatz für Tiere in Not
In dieser Woche wurden große Teile des Kaziranga-Nationalparks im nordöstlichen indischen Bundesstaat Assam überflutet.
Viele Wildtiere wurden von den steigenden Wasserständen in höhere Gebiete gedrängt. Wenn Wildtiere in anderen Gebieten Zuflucht suchen, steigt die Gefahr, dass sie in die Nähe menschlicher Siedlungen gelangen. Dies wiederrum erhöht die Wahrscheinlichkeit von Mensch-Wildtier-Konflikten.
Als Reaktion auf diese Krise ist der IFAW zusammen mit der Forstbehörde von Assam und dem Wildlife Trust of India (WTI) im Einsatz, um von den Fluten betroffene Tiere zu retten und Mensch-Wildtier-Konflikte zu verhindern. Das IFAW-WTI-Rettungsteam wurde mobilisiert und wird an strategischen Orten stationiert, um Ausschau zu halten und bei der Rettung von Wildtieren zu helfen.
Das vom IFAW-WTI Zentrum für Wildtierrehabilitation (Center for Wildlife Rehabilitation and Conservation, CWRC) hat in den letzten Tagen mehr als 36 Tiere aufgenommen, die durch die Überschwemmungen verletzt oder vertrieben wurden. Zu den neuen Tieren in der Obhut des Zentrums gehören zwei Otterjungen, die von den Fluten mitgerissen wurden und aus dem Diphlu-Fluss in Kaziranga gerettet werden konnten, sowie Sambare und Schweinshirsche.
Am 30. Juni unterstützte der Mobile Veterinärdienst (MVS) von IFAW-WTI in West-Assam das Forstamt von Assam bei der Rettung eines einen Monat alten Elefantenweibchens aus dem Aie-Fluss im Bezirk Chirang. Das Kalb wurde aufgrund von Überschwemmungen von seiner Herde getrennt und wird derzeit behandelt, bis es wieder ausgewildert werden kann.
Das IFAW-WTI-Team bildet außerdem Freiwilligengruppen in der Hochwasserrettung aus, die in den kommenden Tagen unsere Rettungsteams bei der Hilfe für in Not geratene Wildtiere unterstützen werden.
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