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WeiterlesenKlimakrise: Begriffe und Definitionen
Was verstehen wir unter naturbasierten Lösungen für die Klimakrise? Was ist ein Ökosystem-Ingenieur? Im Folgenden definieren wir Begriffe, die von uns häufig verwendet werden, wenn wir über unsere Arbeit zur Bekämpfung der Klimakrise sprechen, oder schreiben. Aus dem Grund, dass andere Organisationen und Interessengruppen diese Begriffe möglicherweise ebenfalls verwenden – oder auch andere –, wollen wir hier klären, was man unter diesen Begriffen versteht.
Bei der Agroforstwirtschaft werden Bäume und Sträucher in den landwirtschaftlichen Anbau integriert. Die Agroforstwirtschaft kann viele Vorteile für die Landwirtschaft und das Klima bieten. So können Bäume z.B. das Vieh vor Sonne und Wind schützen. Außerdem bieten Bäume und Sträucher auch Lebensraum für wichtige Bestäuber, stärken die Bodengesundheit und -struktur, binden Kohlenstoff, verringern die Erosion und verbessern die Wasserqualität in der Umgebung von Nutzpflanzen und Vieh.
Die Agroforstwirtschaft kann viele verschiedene Formen annehmen, doch alle beinhalten die Anpflanzung von Nutzpflanzen oder die Unterbringung von Vieh um oder zwischen Bäumen. Bäume sind wichtig für unseren Planeten, und können auch unserer Landwirtschaft helfen.
Die Biodiversität bezieht sich auf die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, die in einem bestimmten Ökosystem – oder weltweit – leben. Die biologische Vielfalt vieler Ökosysteme ist durch steigende Temperaturen und sich ändernde Wettermuster bedroht, ebenso wie die globale Artenvielfalt – eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht, u.a. aufgrund der Klimakrise.
Als blauer Kohlenstoff wird das Kohlendioxid bezeichnet, das vom Ozean und seinen darin lebenden Tieren und Pflanzen aufgenommen und gespeichert wird. Ein Teil des Kohlenstoffs wird direkt vom Wasser der Ozeane aufgenommen, doch auch marine Sedimente und Böden sowie Organismen von der Größe des Phytoplanktons bis hin zu Walen können große Mengen von Kohlenstoff speichern.
Unter der Bindung von Kohlenstoff, auch Kohlenstoffbindung genannt, versteht man die Aufnahme und Speicherung von Kohlenstoff in Pflanzen und Tieren. Dadurch, dass Pflanzen Kohlendioxid aufnehmen und speichern, und Tiere diese Pflanzen fressen, tragen auch Tiere zur Speicherung und zum Kreislauf des Kohlenstoffs bei.
Indem wir wildlebende Tiere schützen und erhalten, tragen wir dazu bei, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden. So leisten z.B. Wale als größte Tiere der Erde einen wichtigen Beitrag zur Kohlenstoffbindung. Stirbt ein Wal, bringt dessen Kadaver Tonnen von Kohlenstoff auf den Meeresboden und speichert ihn dort für Jahrhunderte.
Der Klimawandel bezieht sich auf langfristige Veränderungen der Temperatur und der Wettermuster (nicht auf kurzfristige oder tägliche Veränderungen). Seit dem 19. Jahrhundert ist der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe – Kohle, Öl und Gas – trägt maßgeblich zum Treibhauseffekt bei, der das Klima auf unserem Planeten rapide verändert hat und weiterhin verändert.
Um die Tragweite des menschengemachten Klimawandels zu verdeutlichen, wird der Begriff Klimakrise verwendet. Dadurch werden die enormen ökologischen, politischen und gesellschaftlichen Folgen und Herausforderungen in den Fokus gestellt, die im Zuge der globalen Erwärmung auf uns zukommen.
Klimaresilienz beschreibt die Fähigkeit von Landschaften, menschlichen Gemeinschaften, Tieren oder auch individuellen Lebensgrundlagen, mit steigenden Temperaturen, veränderten Wettermustern, Dürren und anderen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels fertig zu werden und ohne dauerhafte Beeinträchtigungen zu überstehen.
Die als COP (Conference of the Parties) bekannte Vertragsstaatenkonferenz ist das oberste Gremium der UNFCCC, der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen. Bei der jährlichen UN-Klimakonferenz beurteilt das Gremium die Fortschritte, die Mitgliedsstaaten hinsichtlich ihrer Klimaziele erreicht haben. An der Konferenz nehmen alle Unterzeichnerstaaten des Abkommens (196 Länder und die EU), zusammen bekannt als die Vertragsstaaten, sowie zwischenstaatliche Organisationen, NGOs und Medienvertreter und -vertreterinnen teil.
COPs werden nicht nur für internationale Konventionen bezüglich der Klimakrise eingesetzt, sondern können sich u.a. auch mit Verträgen über Atomwaffen, gefährliche Chemikalien oder Tabak befassen.
Unter Ökosystem-Ingenieure versteht man Tiere, die ihren Lebensraum auf signifikante Weise verändern und prägen. Dadurch beeinflussen diese Tiere auch andere Arten. Es gibt zwei Arten von Ökosystem-Ingenieuren: Allogene Ingenieure verändern biotische und abiotische Faktoren in ihrem Lebensraum (z. B. Biber), während autogene Ingenieure ihre Umgebung durch ihre körpereigenen Strukturen direkt verändern (z. B. Bäume).
Auch Elefanten sind ein Beispiel für Ökosystem-Ingenieure. Sie streifen durch Savannen und Wälder, und reißen Bäume und Büsche nieder, um an Blätter für Nahrung zu kommen. Dadurch kann das Sonnenlicht besser bis zum Boden durchdringen und neues Wachstum für andere Pflanzen fördern. Darüber hinaus dienen ihre Hinterlassenschaften dem Boden als Dünger, während sich die darin enthaltenen Samen in Nahrung und Lebensraum für andere Tiere verwandeln. Auf diese Weise spielen Elefanten als Ökosystem-Ingenieure eine wichtige Rolle für das Überleben anderer Arten.
Ökosystemleistungen sind von der Natur erbrachte Leistungen, von denen unser Überleben abhängt. Dazu gehören u.a. Wasser, Schatten, Boden und organische Stoffe. Bauen wir die biologische Vielfalt weltweit weiter ab, verlieren wir den Zugang zu diesen Ökosystemleistungen.
Als Ökotourismus wird der Tourismus in natürlichen Umgebungen bezeichnet, der oft mit der Beobachtung von Wildtieren verbunden ist. Diese Art des Tourismus dient nicht nur dazu, das Bewusstsein für bedrohte Lebensräume und den Schutz gefährdeter Arten zu schärfen, sondern bietet den in diesen Gebieten lebenden menschlichen Gemeinschaften auch alternative Einkommensmöglichkeiten. Ein Beispiel für Ökotourismus ist die Walbeobachtung, die für Orte, die früher vom Walfang lebten, eine alternative Einkommensquelle darstellt.
Als Energieeffizienz bezeichnet man das Verhältnis von einem bestimmten Nutzen durch Energie, z.B. Wärme oder Licht, zu dem dafür notwendigen Energieeinsatz. Dementsprechend werden Haushaltsgeräte und andere Gegenstände, die so konzipiert sind, dass sie weniger Energie verbrauchen und weniger Emissionen verursachen, als energieeffizient bezeichnet. Ein Beispiel für ein energieeffizientes Produkt stellen die Öfen dar, die IFAW und WTI im indischen Assam installiert haben. Vor deren Installation fällten die Familien in Assam große Mengen an Bäumen, um ausreichend Brennstoff zu gewinnen. Dank der energieeffizienten Öfen, die der IFAW in dieser Gemeinde installiert hat, konnten mehr als 10.000 Bäume vor dem Fällen bewahrt werden. Energieeffiziente Geräte reduzieren nicht nur die Emissionen, sondern haben auch wirtschaftliche Vorteile und tragen zur Erhaltung wichtiger Ökosysteme bei.
Die globale Erwärmung ist der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur, den wir aufgrund des menschengemachten Klimawandels beobachten. Es wird erwartet, dass die globalen Temperaturen bis 2040 um 1,5 °C steigen werden.
Treibhausgase sind Gase, die zum Treibhauseffekt beitragen. Sie fangen langwellige Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung), die von der Sonne kommt und den Planeten erwärmt, in unserer Atmosphäre ein, anstatt sie in den Weltraum zurückstrahlen zu lassen.
Beim integrierten Landschaftsmanagement geht es darum, den Schutz und das wirksame Management wildlebender Tiere und Pflanzen und ihrer Lebensräume mit dem breiten Spektrum anderer Landnutzungen zu verknüpfen und auszugleichen. Das integrierte Landschaftsmanagement sollte sowohl die Lebensgrundlagen der Menschen, die auf das Land angewiesen sind, als auch das Überleben der Wildtiere berücksichtigen.
Das integrierte Management von Wasserressourcen umfasst Praktiken wie den Bau von Dämmen, den Einsatz landwirtschaftlicher Techniken zur Erhöhung der Wasserrückhaltung und das Pflanzen von Bäumen. Diese Methoden ermöglichen es, dass das Wasser bis zur nächsten Regenzeit in der Landschaft gespeichert werden kann. So können die Auswirkungen von Dürren minimiert werden, und sowohl Menschen als auch Tieren wird das Überleben ermöglicht.
In den UN-Klimaverhandlungen bezieht sich der Begriff Verluste und Schäden auf die Auswirkungen der Klimakrise, an die sich Gemeinden nicht anpassen und die von ihnen nicht abgemildert werden können. Dazu gehören u.a. der Verlust von Häusern durch extreme Überschwemmungen oder Unwetter, Umweltschäden oder der Verlust von Menschenleben.
Im Rahmen des Pariser Abkommens stellt der national festgelegte Beitrag (engl.: nationally determined contributions, kurz NDC) die von jedem Land selbst definierten Maßnahmen zum Klimaschutz dar, zu denen es sich verpflichtet. In jedem NDC wird detailliert beschrieben, was das jeweilige Land zu tun gedenkt, um die Emissionen zu reduzieren und den menschengemachten Klimawandel abzuschwächen. In den NDCs wird auch dargelegt, wie jedes Land die Finanzierung zur Erreichung dieser Ziele sicherstellen will.
Naturbasierte Lösungen konzentrieren sich auf den Schutz der Natur als Mittel zur Abschwächung, Anpassung und Bewältigung von Verlusten und Schäden durch die Klimakrise. Diese Lösungen umfassen Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Natur, der Tierwelt und wichtiger Ökosysteme, die alle für unser Klima wichtig sind. Zu den naturbasierten Lösungen gehören u.a. der Schutz von Wildtieren, der Meeresschutz, die Reservierung von Ökosystemen und Blue-Carbon-Projekte.
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.
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