Bären-Rehabilitationszentrum – Indien
Ein Bärenjunges, das seine Mutter verliert, sollte nicht auch noch sein Zuhause verlieren.Rettung und Rehabilitation von Papum, einem verwaisten Kragenbären
Rettung und Rehabilitation von Papum, einem verwaisten Kragenbären
Lernen Sie einen der neuesten Bewohner des Bären-Rehabilitationszentrums vom IFAW und WTI (Wildlife Trust of India) in Indien kennen – das verwaiste Bärenjunge Papum.
Papum ist ein junger Kragenbär, auch bekannt als Asiatischer Schwarzbär. Es wird vermutet, dass Papums Mutter Opfer von Wilderei wurde und ihr Nachwuchs so ohne ihre Fürsorge und Führung leben muss.
In der Wildnis werden Kragenbärenjunge in der Regel im Alter von etwa vier Monaten von der Muttermilch entwöhnt, bleiben aber oft bis zu zwei Jahre bei ihren Müttern. Papum wurde in der Region Sagalee im Distrikt Papum Pare vom Ministerium für Umwelt, Wald und Klimawandel (engl.: Department of Environment, Forest & Climate Change) des Bundesstaates Arunachal Pradesh gefunden. Er war bei seiner Rettung erst einen Monat alt.
Glücklicherweise ist das IFAW-WTI Bären-Rehabilitationszentrum darauf vorbereitet, in solchen Fällen zu helfen. Im Nordosten Indiens werden Kragenbären leider häufiger Opfer von Wilderei. Für die Jungen der gewilderten Bärenmütter sind die Aussichten eher mau. Viele sterben, noch nicht in der Lage allein zu überleben, während andere für Zoos oder für den Handel mit exotischen Haustieren gefangen werden. Aufgrund dieser und anderer Bedrohungen wird der Kragenbär auf der Roten Liste der IUCN als gefährdete Art eingestuft. Das Ziel des Rehabilitationszentrums ist es, die verwaisten Jungtiere zu rehabilitieren und, wenn sie die notwendigen Fähigkeiten für ein Leben in der Wildnis erlernt haben, wieder auszuwildern.
Papum wurde am 24. April 2024 von Dr. Sorang Tadap, Tierarzt im Zoologischen Park von Itanagar, an das Rehabilitationszentrum übergeben und blieb 21 Tage lang in Quarantäne. Bei seiner Ankunft war der junge Kragenbär stark dehydriert, doch mithilfe sorgfältiger Pflege und spezieller Nahrung, die ihm sechsmal am Tag verabreicht wurde, begann Papum an Gewicht und Kraft zuzunehmen.
Das Bären-Rehabilitationszentrum wurde 2003 vom IFAW und Wildlife Trust of India mit Unterstützung des indischen Umwelt- und Forstministeriums gegründet. Die Handaufzucht von Bärenjungen umfasst tägliche Spaziergänge in der Wildnis, das Erlernen der lebensnotwendigen Fähigkeiten und die Wiedereingliederung in ihren natürlichen Lebensraum.
Ein Tierpfleger im Zentrum nimmt sich Papum spezieller an. Der Bär nimmt inzwischen durchschnittlich 50 bis 70 Gramm pro Tag zu und wiegt jetzt rund fünf Kilogramm. Sein Verhalten in letzter Zeit ist ermutigend – er geht immer häufiger spazieren, erkundet Felsen und Insekten, und klettert. Dies sind alles positive Anzeichen für eine erfolgreiche Wiederauswilderung in der Zukunft.
Seit Gründung des Bären-Rehabiliationszentrums wurden bereits über 80 Bären betreut. Papums Erfolgsgeschichte unterstreicht zusammen mit den anderen die unermüdlichen Bemühungen der Forstbehörden, vom WTI und all den anderen Personen, die sich für den Schutz der Wildtiere einsetzen. Die Rettung und Rehabilitierung eines einzelnen Bärenjungen wie Papum spiegelt nicht nur die Überzeugung des IFAW wider, dass jedes einzelne Tier wichtig ist, sondern ist auch ein Baustein zur Erhaltung einer bedrohten Art. Dieser ehemals kleine Bär, der immer stärker und kräftiger wird, kann als ein Symbol der Hoffnung dienen.
Mit der kontinuierlichen Pflege und dem Schutz des Zentrums hat Papum gute Chancen, in den kommenden Monaten in sein richtiges Zuhause zurückzukehren: die Wildnis.
Ähnliche Inhalte
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.