Weltgrößte Containerreederei ändert Fahrtrouten für Wale

Die Pottwal-Population im östlichen Mittelmeer zählt weniger als 300 Tiere und gilt als stark gefährdet. Sie lebt vor allem am Hellenischen Graben, westlich und südlich des Peloponnes und südwestlich von Kreta – also direkt an einem stark befahrenen Seeweg.

Die „Mediterranean Shipping Company“ MSC hat als erste große Reederei die Fahrtrouten ihrer Container- und Kreuzfahrtschiffe geändert, um das Risiko einer Kollision mit gefährdeten Pottwalen vor der Westküste Griechenlands zu verringern.

Bereits geringfügige Routenänderungen machen für die gefährdeten Wale einen großen Unterschied. Wir sind sehr erfreut darüber, dass die MSC-Gruppe mit gutem Beispiel vorangeht und aktiv zum Schutz einer bedrohten Art beiträgt.

Kollisionen mit Handelsschiffen sind eine der Hauptursachen für den Tod von Pottwalen in dieser Region und bedrohen das Überleben der mediterranen Population. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Tod von über 50% der an der Westküste Griechenlands gestrandeten Wale direkt auf Kollisionen mit großen Schiffen zurückzuführen ist. Dass die Dunkelziffer hier unter Umständen sehr groß ist, zeigen Forschungsergebnisse aus anderen Gebieten. Demnach kommen auf jeden durch eine Schiffskollision getöteten Wal, der entdeckt wird, möglicherweise 20 Wale mit demselben Schicksal, die unentdeckt bleiben.

Der IFAW, OceanCare und der WWF Griechenland haben gemeinsam mit dem Pelagos Cetacean Research Institute, das die Pottwalpopulation im östlichen Mittelmeer seit 1998 untersucht, die großen Reedereien dazu aufgefordert, die Fahrtrouten ihrer Schiffe in diesem Gebiet geringfügig anzupassen, um Kollisionen mit Walen zu vermeiden.

MSC hat den ersten Schritt getan – jetzt müssen andere Reedereien dem guten Beispiel folgen. Wenn der gesamte Schiffsverkehr in diesem Seegebiet die Fahrtrouten leicht ändert, wird das Kollisionsrisiko für Pottwale um 75% reduziert.

Gern sind wir mit technischer Unterstützung oder auf andere Weise dabei behilflich, die Änderungen an den Fahrtrouten vorzunehmen.

Das Überleben einer gefährdeten Art steht auf dem Spiel, und jede Schiffskollision mit Pottwalen in dieser Region ist eine zu viel.

- Sharon Livermore, Direktorin Meeresschutz