Reine Luft durch reine Fäkalien: Wie Walkot und Phytoplankton unseren Ökosystemen helfen

Wir alle müssen mal. Die Produkte von manchen spielen aber eine viel größere Rolle, als das von anderen. Während unsere eigenen Fäkalien nicht so dufte sind, helfen die von Walen dabei, die Luft die wir atmen zu reinigen. Schon jetzt wird über die Hälfte des Sauerstoffs der Welt von winzigen Meeresalgen produziert, denen Walkot beim Wachsen helfen kann.

Dünger für das Phytoplankton

Phytoplankton, für das menschliche Auge unsichtbare, mikroskopisch kleine Meeresalgen, dienen als Grundlage des Nährstoffnetzes im Meer – und eine ihrer Hauptnährstoffquellen ist Walkot!

Wale tauchen zur Nahrungsaufnahme tief in den Ozean hinab und schwimmen zum Atmen und Ausscheiden zurück zur Oberfläche. Dieser Vorgang, in dem die Nährstoffe aus den Tiefen der Meere zur Meeresoberfläche gelangen, wird als „Walpumpe“ bezeichnet. Zusätzlich entsteht durch die Wanderung vieler Wale zu und von den Futter- und Aufzuchtgebieten das "große Walförderband", wodurch wichtige Nährstoffe quer durch die Meere verteilt werden. Da einige Walarten mehr als 68 Tonnen wiegen, können Sie sich selbst ausmalen wie viele Nährstoffe durch eine einzige Darmentleerung zum Dünger für Phytoplankton werden!
Phytoplankton selbst ist auch eine wichtige Nahrungsquelle. Als Grundlage des Nährstoffnetzes wird es von Zooplankton und Krill gefressen, die wiederum größere Fische, Haie und Meeressäuger ernähren. Das mit Walfäkalien gedüngte Phytoplankton fördert als nährstoffreiche Nahrung so letztendlich die Gesundheit der vielfältigen Meeresbewohner, sodass der gesamte Ozean floriert!

Bitte Reinigen

Uns allen sind die Folgen des erhöhten Kohlendioxidgehalts (CO2) in der Atmosphäre bewusst. Er trägt zum Anstieg der globalen Temperaturen bei, hat einen negativen Effekt auf die menschliche Gesundheit und verändert die Ökosysteme. Die Auswirkungen sind bereits in unserem Ozean sichtbar, denn die Erwärmung des Wassers und der steigende Säuregehalt töten Korallenriffe, lösen die Schalen von Krustentieren auf und stören das Gleichgewicht des Meereslebens.

Doch zum Glück gibt es Phytoplankton! Ähnlich wie Pflanzen nimmt Phytoplankton große Mengen an CO2 auf und wandelt es durch Photosynthese um. So wird nicht nur Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden, sondern auch Sauerstoff produziert, den Mensch und Tier zum Überleben brauchen. Wird Phytoplankton gefressen, wandert der Kohlenstoff weiter durch das Nahrungsnetz. Sollte das Phytoplankton absterben, bevor es verzehrt wird, sinkt es auf den Meeresboden und speichert den absorbierten Kohlenstoff dort. Allein dank dieses Prozesses, werden jedes Jahr Million Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre im Boden des Ozeans gelagert und somit der Atmosphäre entzogen. 

Saubere Sache

Indem Walkot das Phytoplankton düngt, kann dieses besser wachsen und somit unseren Ökosystemen helfen.

Im Meer dient Phytoplankton als Grundlage des Nahrungsnetzes und verteilt somit wichtige Nährstoffe über kleine Fische bis hin zu den größten Tieren – Walen. Durch gut genährte, gesunde Meeresbewohner erholen sich die Bestände und tragen zu Artenvielfalt und Gesundheit des gesamten Ökosystems bei. Der Luft entnimmt das Phytoplanktons enorme Mengen an Kohlendioxid, das in Sauerstoff und gebundenen Kohlenstoff umgewandelt wird. Mit mehr Walen und somit mehr mit Walfäkalien gedüngtem Phytoplankton wird der Ozean unser größter Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. Reine Luft durch reine Fäkalien!