Auch Giraffen inzwischen vom Aussterben bedroht
Auch Giraffen inzwischen vom Aussterben bedroht
19 April 2017
Fünf Umweltschutzorganisationen in den USA haben heute eine Petition an die US-Regierung eingereicht, mit der sie fordern, Giraffen zukünftig unter Artenschutz zu stellen, da auch sie nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vom Aussterben bedroht sind. Die Gruppen beantragen, Giraffen als „bedroht“ in den U.S. Endangered Species Act aufzunehmen, der in den USA den Schutz bedrohter Tierarten regelt.
„Seit Jahrzehnten findet fast unbemerkt von der Öffentlichkeit das leise Sterben der Giraffen statt“, so Robert Kless, Leiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Wir können nicht zulassen, dass diese faszinierenden und einzigartigen Geschöpfe für immer von unserem Planeten verschwinden. Wir müssen jetzt handeln, wenn wir das Aussterben der Giraffen noch verhindern wollen. Die Petition in den USA ist ein wichtiger Schritt.“
Giraffen sind zunehmend durch Lebensraumverlust und die Jagd bedroht. Sie werden wegen ihres Fleisches getötet, aber auch der internationale Handel mit Knochenschnitzereien und Jagdtrophäen hat die Population in den letzten 30 Jahren um fast 40 Prozent dezimiert. Es sind heute nur noch etwa 97.000 Tiere übrig.
Neue Forschungsergebnisse führten dazu, dass die Rote Liste der gefährdeten Arten der IUCN Giraffen von „nicht gefährdet“ auf „gefährdet“ hochstufte, in den USA besitzen sie aber bisher keinen Schutzstatus. Eine Aufnahme als „bedroht“ im Endangered Species Act würde ihnen hohe Schutzmaßnahmen gewähren, unter anderem ein nahezu vollständiges Handelsverbot mit Giraffenprodukten in den USA. Sie spielen eine große Rolle bei diesem Geschäft: In den letzten zehn Jahren wurden mehr als 21.000 Knochenschnitzereien, 3.000 Felle und 3.700 Jagdtrophäen in die USA eingeführt.
Die Petition wird eingereicht vom IFAW, dem Center for Biological Diversity, Humane Society International, The Humane Society of the United States und dem Natural Resources Defense Council. Die zuständige US-Behörde (U.S. Fish and Wildlife Service) hat 90 Tage Zeit, den Antrag zu prüfen und darüber zu entscheiden.
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