Stärkung von Frauen in Kenia zum Schutz von Wildtieren und dem gemeinsamen Lebensraum
Stärkung von Frauen in Kenia zum Schutz von Wildtieren und dem gemeinsamen Lebensraum
Wir schaffen nachhaltige Einkommensmöglichkeiten für Frauen im ländlichen Kenia, und stärken damit zugleich den Arten- und Naturschutz
Das Problem
Die Hauptaufgabe vieler Frauen in ländlichen afrikanischen Gemeinden – wie z. B. den Massai im Süden Kenias – ist geprägt von Arbeiten wie Kochen und der Kindererziehung. Ihre alltäglichen Arbeiten wie das Sammeln von Feuerholz, das Wasserholen aus Flüssen und das Hüten von Vieh, führt sie oft in Gebiete, die sich Menschen und Wildtiere teilen.
Zugleich haben diese Frauen oft keinen Zugang zu den Möglichkeiten und Ressourcen, die Männer zur Verfügung stehen, um ein eigenes Einkommen zu erzielen oder gleichermaßen von Natur- und Artenschutzinitiativen zu profitieren.
Damit Natur- und Artenschutzmaßnahmen nachhaltig fruchten können, braucht es eine Einbeziehung aller Beteiligten – unabhängig von Geschlecht, Alter, gesellschaftlicher Stellung oder sozioökonomischem Status.
Die Lösung
Hier kommt das Inua-Kijiji-Projekt des IFAW zum Tragen. Wir wollen mehr Möglichkeiten für Frauen in ländlichen Regionen schaffen selbst aktiv zu werden. Durch die Herstellung von Perlen und anderen künstlerischen Tätigkeiten können sie zum Beispiel eigenes Einkommen erzielen. Damit können sie sich aus der extremen Armut befreien und erhalten eine faire Chance auf weitere wirtschaftliche Möglichkeiten, um ihre Kinder ausbilden zu können, gleichzeitig ihre kulturelle Identität bewahren zu können und Afrikas bedrohte Tierwelt schützen zu können.
Die Perlenstickerei ist ein Symbol für die Identität der Massai und steht für Tradition, Schönheit, Stärke, Stolz, Reichtum und sozialen Status. In einer sich rasch wandelnden Welt, in der viele traditionelle Praktiken langsam verschwinden, steht dieses Projekt in Einklang mit der Bewahrung alter Praktiken und Überlieferung von Wissen und Fähigkeiten an die jüngere Generation und mit der Förderung von Gleichberechtigung vor Ort.
Das Projekt Inua Kijiji begann im Dorf Esiteti im Kitirua-Schutzgebiet, wo die Massai-Gemeinde in Einklang mit der Tierwelt lebt. Dieses wichtige Stück Land ist ein lebenswichtiger Wanderkorridor für Wildtiere wie Elefanten, da es den Amboseli-Nationalpark mit dem Nationalpark Kilimandscharo und der „Enduimet Wildlife Management Area“ verbindet und es den Wildtieren ermöglicht, sich auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Artgenossen über weite Strecken frei zu bewegen.
Mitte 2024 dehnte das Inua Kijiji Projekt seinen Wirkungsbereich auf einen weiteren, ebenso wichtigen Wanderkorridor aus, das Illaingarunyoni Schutzgebiet. Dieses im Nordwesten des Amboseli-Nationalparks gelegene gemeindeeigene Land ist eine der letzten verbliebenen natürlichen Verbindungen zwischen dem Amboseli-Nationalpark und dem größeren Massai Mara-Loita-Ökosystem in Südkenia.
Um das Überleben der „Big Tusker“ von Amboseli und anderer Wildtiere wie Afrikanische Wildhunde, Löffelhunde und Pangoline zu sichern, hat sich die Massai-Gemeinde verpflichtet, dieses Land zum Wohle der Wildtiere und zur Sicherung ihrer Lebensgrundlage zu schützen.
Haben Frauen im ländlichen Afrika Zugang zu wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die unabhängig von Naturressourcen sind, verbessert sich ihre Lebensgrundlage, ihre Beziehung zu den Wildtieren wird gestärkt und die Zahl der Mensch-Wildtier-Konflikte geht deutlich zurück.
Was wir schon erreicht haben
Das Kitirua-Schutzgebiet hat maßgeblich zum Erfolg der IFAW-Initiative Room to Roam in diesem grenzüberschreitenden Schutzgebiet beigetragen.
Dank des lebhaften Tourismus in dem Gebiet konnten die Massai-Frauen ein Einkommen erzielen, das es ihnen ermöglichte, ihre Kinder zur Schule zu schicken und Kleinstunternehmen zu gründen, die die Ranger-Teams in dem Gebiet mit Lebensmittelrationen versorgen.
Inua Kijiji schützt den wertvollen Lebensraum von Wildtieren und beschäftigt gleichzeitig eine bedeutende Gruppe von marginalisierten Mitgliedern der Gesellschaft in ländlichen Gebieten Afrikas, die oft keine anderen wirtschaftlichen Möglichkeiten haben. Dies ermöglicht den Massai-Frauen, sich aktiv für gemeinschaftsgeführte Natur- und Artenschutzinitiativen einzusetzen, die wichtige Lebensräume für Wildtiere schützen.
Die Schaffung neuer alternativer Einkommensmöglichkeiten für Frauen in ländlichen Gemeinden ist von zentraler Bedeutung für eine bessere Koexistenz zwischen Menschen und Wildtieren.