Um Meerestiere zu schützen, müssen wir Unterwasserlärm reduzieren
Um Meerestiere zu schützen, müssen wir Unterwasserlärm reduzieren
Der IFAW drängt Ländern Strategien zur Eindämmung von Unterwasserlärm zu erarbeiten.
Das Problem
Die Unterwassserwelt ist nicht still, eine Symphonie natürlicher Laute erfüllt den Ozean. Schall ist für das Lebens im Meer wesentliche, ja sogar Überlebenswichtig. Diese Welt unter Wasser wird aber durch Lärm von menschlichen Aktivitäten bedroht.
Der Lärm, der durch die kommerzielle Schifffahrt, durch seismische Untersuchungen der Öl- und Gasindustrie, durch militärisches Sonar und Bauarbeiten versursacht wird, übertönt die natürlichen Laute des Ozeans. Das erschwert Walen, Delfinen und anderen Meereslebewesen zu kommunizieren, Nahrung oder Partner zu finden oder auch Fressfeinden zu entgehen. Der von Menschen verursachte Lärm bedroht letztlich ihr Überleben. Kollisionen mit Schiffen führen zudem zu schweren Verletzungen bis hin zum Tod.
Im Pazifik hat sich der Lärmteppich durch die kommerzielle Schifffahrt in den vergangenen 40 Jahren alle 10 Jahre verdoppelt. Der zunehmende Unterwasserlärm beeinträchtigt die akustische Kommunikation etwa von Blauwalen extrem. So hat sich die Entfernung um 90 Prozent verringert, über die sie miteinander kommunizieren können.
Es gibt noch keine internationalen Standards zur Regulierung von Unterwasserlärm.
Die Lösung
Die dauerhafte Lärmbelastung der Ozeane ist eng mit dem internationalen Handel verknüpft. Wenn wir die Geschwindigkeit der Schiffe reduzieren sowie deren Design optimieren, können wir den Unterwasserlärm merkbar reduzieren und sogar die Energieeffizienz der Schiffe steigern.
Deshalb arbeitet der IFAW intensiv daran, angepasste Lösungen zu finden, Lärmschutzstandards zu definieren und sie umzusetzen. Nationale Richtlinien sowie die europäische Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) sehen vor, dass Länder einen positiven Trend in der Reduzierung von Lärmemissionen unter Wasser belegen können. Wir setzen uns auch in Zusammenarbeit mit Bereichen der Schifffahrtsindustrie und dem Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt der IMO (International maritime Organisation) auf der ganzen Welt für weitere Fortschritte ein.
Aktiv werden
Helfen Sie mit, der Lösung einen Schritt näherzukommen und die Wale und ihr empfindliches Ökosystem in europäischen Gewässern zu schützen. Wir fordern kleine Änderungen, die große Auswirkungen haben.
Denn wenn wir die Schiffsgeschwindigkeit weltweit um nur 10% verringern:
- vermindert sich die Lärmbelastung durch Schiffe um rund 40%,
- verringert sich die Gefahr von Kollisionen mit Walen um rund 50%,
- verringert sich der Treibhausgas-Ausstoß durch die Schifffahrt um 13%.
Als ersten Schritt in diese Richtung fordern wir die EU-Institutionen auf, Blue Speeds – eine EU-weite Maßnahme zur Einführung niedrigerer Schiffsgeschwindigkeiten (Begrenzung auf 75% der jeweiligen maximalen Konstruktionsgeschwindigkeit) – für die Einfahrt in europäische Häfen umzusetzen. Im Oktober werden wir Abgeordnete des Europäischen Parlaments bitten, unsere Forderung verbindlich zu unterstützen. Helft uns mit Eurer Stimme die Abgeordneten zu überzeugen.
Unterschreiben Sie unsere Blue Speeds Petition zum Schutz der Wale!
Die Lage
Wir arbeiten aktiv an der Gestaltung der internationalen Politik zu dem Thema. Es beginnt mit dem Bewusstsein für das Problem.
Unser mit dem Emmy-Preis ausgezeichneter Film "Sonic Sea" erklärt, wie die Lärmbelastung durch Schifffahrt, industrielle Aktivitäten und militärisches Sonar einzelne Meerestiere, ihre Lebensräume und unseren Planeten bedroht. Wir Menschen verursachen den Unterwasserlärm und nur wir können ihn verringern und möglicherweise das Aussterben einiger der größten Kreaturen der Erde zu verhindern.
Sonic Sea Trailer
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.