Das Malawi/Sambia-Elefantenschutzprojekt
Die meisten Verbreitungsgebiete afrikanischer Elefanten kennen keine StaatsgrenzenKarte verdeutlicht Europas Rolle im globalen Elfenbeinhandel
Karte verdeutlicht Europas Rolle im globalen Elfenbeinhandel
Im Juli dieses Jahres startete der IFAW eine Kampagne mit dem Ziel, alle nationalen Elfenbeinmärkte Europas zu schließen. Dies geschah, nachdem die EU Kommission einen Leitfaden zum Verbot der Wiederausfuhr von Rohelfenbein aus der Union beschlossen hatte. Im Mittelpunkt der Debatte steht derzeit, ob die EU noch weiter gehen und sämtliche Elfenbeinprodukte verbieten sollte, auch verarbeitetes Elfenbein. Hierunter würden viele unterschiedliche Gegenstände fallen, etwa Antiquitäten und verschiedene andere Arten von Schnitzarbeiten.
Laut einer von YouGov im Auftrag des IFAW durchgeführten Untersuchung steht der IFAW mit seiner Forderung nicht allein da: Neunzig Prozent der Europäer haben kein Interesse daran, Elfenbeinprodukte zu kaufen. Auch große Online-Händler wie eBay wollen das EU-Verbot.
Andere NGOs aus dem Umweltbereich geben ebenfalls ihr Fachwissen weiter und tun alles dafür, dass das Verbot kommt. So hat etwa die Environmental Investigation Agency (EIA) Daten zur Beschlagnahmung von Elfenbein in Europa von Strafverfolgungsbehörden, Veröffentlichungen von Regierungen, NGOs und aus Medienberichten gesammelt und eine eindrückliche interaktive Karte erstellt. Sie zeigt die Beschlagnahmungen von Elfenbein in den Jahren 2000 bis 2017 in 14 europäischen Mitgliedstaaten.
Die EIA glich die Daten zu den Beschlagnahmungen illegaler Produkte mit dem Umfang legaler Wiederausfuhren von 2003 bis 2014 ab. Mit erschütternden Ergebnissen – 11 Tonnen beschlagnahmtes illegales Elfenbein gegenüber 4 Tonnen Elfenbein, das legal wiederausgeführt wurde. Offenbar handelt es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs: Experten schätzen, dass die beschlagnahmten Gegenstände lediglich 10 Prozent der Gesamtmenge illegal gehandelter Produkte ausmachen.
Die Analyse zeigt, dass Europa im globalen Elfenbeinhandel eine wichtige Rolle spielt und dass es in Bezug auf Datenerhebung zu Beschlagnahmungen, Datenbankverwaltung und Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in den meisten Mitgliedstaaten der EU erheblich an Konsequenz mangelt. Einige der Erkenntnisse dieser Recherche:
- Der Brüsseler Flughafen scheint in Bezug auf die Häufigkeit von Beschlagnahmungen zu führen, allerdings handelt es sich hier um kleine Mengen.
- Umfangreicher sind die Mengen, die beim Transit durch Großbritannien und Frankreich beschlagnahmt werden.
- Allein Großbritannien kommt auf 17 Prozent der gesamten beschlagnahmten Menge, die auf der Karte wiedergegeben wird.
- Seit dem Jahr 2000 wurden Beschlagnahmungen von 500 kg außerhalb Europas durchgeführt, die offenbar mit europäischen Märkten in Verbindung stehen. So wurde allein in China Elfenbein aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Portugal, Deutschland und den Niederlanden beschlagnahmt.
Die wichtigste Schlussfolgerung aus diesen Untersuchungen ist, dass eine wirksamere Methodik zum Aufspüren von Elfenbeinlieferungen, eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Verkehrssektor und Umschlagplätzen (Flughäfen, Häfen usw.) sowie strengere Bestimmungen notwendig sind.
Da es sich bei den beschlagnahmten Gegenständen überwiegend um verarbeitetes Elfenbein handelte, erklärt die EIA, die EU müsse unbedingt über das Ausfuhrverbot für Rohelfenbein hinaus auch den Export von verarbeitetem Elfenbein verbieten. Dem stimmen wir absolut zu. Weitere Informationen zur Recherche der EIA finden Sie auf EIA-International.org.
Erheben auch Sie die Stimme für ein umfassendes Verbot des Elfenbeinhandels, indem Sie auf denButton unten klicken und so EU-Umweltkommissar Karmenu Vella und die EU zum Handeln auffordern.
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