Northern-Dogs-Projekt – Kanada
Der Schutz von Hunden darf nicht an Entfernungen scheiternPrinz und Luna gerettet – Neues aus unserer Berliner Tierarztpraxis für Bedürftige
Prinz und Luna gerettet – Neues aus unserer Berliner Tierarztpraxis für Bedürftige
Alle 14 Tage behandelt unsere Tierärztin Janine Bräuer in der IFAW Praxis in Berlin die Tiere bedürftiger Tierhalter. Darunter sind viele Routinefälle, aber häufig auch sehr schwierige Patienten mit langer Krankengeschichte und häufig auch fehlender oder falscher Behandlung. Immer wieder aber gelingt es unserer erfahrenen und engagierten Tierärztin mit viel Geduld die richtige Therapie zu finden. Hier schildert sie zwei aktuelle Fälle:
Prinz
Prinz ist ein acht Jahre alter Perserkater mit einem grünen und einem blauen Auge. Sein Frauchen und sein Hundekumpel Niju sind seit langem Kunden in der Berliner IFAW Praxis. Prinz ist seit über sechs Jahren Asthmatiker. Leider ließ er sich nicht mit dem Asthmainhalator behandeln, was für den Körper und die Lunge die bessere und schonendere Alternative gewesen wäre. Da Frauchen auch viele Schicksalsschläge und die eigene Krankheit zu bewältigen hat, war eine intensive Trainingsphase mit dem Inhalator nicht möglich. Also bekam er viele Jahre sein Medikament in Tablettenform bis zum Januar dieses Jahres. Es ging ihm plötzlich schlechter. Er fraß erst viel und nahm dabei ab, dann stellte er das Essen fast ganz ein. Prinz war so lethargisch, dass Frauchen mit dem Schlimmsten rechnete. Nach einiger Diagnostik stand schnell fest, dass er nun auch noch Diabetiker war. Er durfte ab sofort die Asthmatabletten nicht mehr bekommen, also kam er um den Inhalator nicht mehr herum. Weiterhin musste die Besitzerin lernen, ihm zweimal am Tag Insulin zu spritzen. Sein Futter wurde nach und nach unter erst täglicher Kontrolle, dann unter Blutzuckerüberprüfung in längeren Abständen, umgestellt auf kohlenhydratfreie Kost. Nach einigem Auf und Ab durch seine hartnäckige Verweigerung des Inhalators und der Einführung der neuen Ernährung konnte sein Blutzucker kontrolliert werden. Er darf keinerlei Trockenfutter mehr essen, bekommt nun nur noch hochwertiges Nassfutter ohne Zusätze. Prinz frisst mit Appetit, hat wieder zugenommen und spielt wieder mit seinem besten Freund Niju. Zurzeit kommt er etwa einmal im Monat zur Kontrolle. Die Insulinmenge konnten wir durch die optimierte Fütterung auf ein Minimum reduzieren. Sein Asthma ist mit dem Sprayinhalator, den er immer noch als Zumutung empfindet, auch wieder symptomfrei. Er bekommt zur Zeit Medikamente für etwa 40 Euro im Monat, eine Summe, die Frauchen nicht aufbringen könnte und dankbar für die Unterstützung des IFAW ist.
Luna
Luna ist eine zehnjährige Mischlingshündin. Im November 2017 kam Frauchen Jenny zum ersten Mal in die Sprechstunde der IFAW Praxis, da sie sich große Sorgen um ihre Hündin machte. Luna hatte zu diesem Zeitpunkt mehrere große Milchleistentumore. Noch im November konnte sie zum Glück erfolgreich operiert werden. Das war allerdings nicht leicht, da ihr Frauchen unfassbare Angst vor der Narkose für Luna hatte. Einige Zeit vorher war ihre eigentlich gesunde, junge Hündin bei der Kastration unter der Narkose verstorben. Vollkommen verständlich, dass Frauchen seitdem traumatisiert ist. Aber im Dezember konnten wir nach erfolgreicher Operation bei Luna die Fäden ziehen.
Dann im April der Schock: Die Hundedame hatte einen Tumor am Bein, der binnen weniger Wochen auf Hühnereigröße wuchs. Hier war die Prognose nicht gut, da im Bereich des Beines nur sehr wenig gesunde Haut zur Verfügung steht, um die Wunde, welche bei der Entfernung eines so großen Tumors entsteht, zu schließen. Nur eine Woche später wurde Luna wieder operiert. Frauchen war natürlich wieder außer sich vor Angst, aber auch diesmal zeigte Luna souverän, dass sie sich so schnell nicht unterkriegen lässt! Der Tumor konnte entfernt werden. Allerdings blieb eine große Wunde, die in den folgenden Wochen langsam zuheilen sollte.
Nach zehn Tagen beinahe täglicher Nachkontrolle konnten wir Frauchen die Nachsorge überlassen. Bei den gelegentlichen Kontrollterminen kann man sehen, mit welch einem Engagement Frauchen die Wunde bewacht und behandelt. Sie ist nun fast zugeheilt und wir hoffen darauf, Luna so bald nicht wiederzusehen...
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