Northern-Dogs-Projekt – Kanada
Der Schutz von Hunden darf nicht an Entfernungen scheiternUnsere Tierklinik in Johannesburg rettet 16 vergessene Windhunde
Unsere Tierklinik in Johannesburg rettet 16 vergessene Windhunde
Vor wenigen Wochen erhielten wir einen verzweifelten Hilferuf von Greyhound Rescue South Africa, einer südafrikanischen Hilfsorganisation für Windhunde. Jemand hatte sie über eine Gruppe von Windhund/Saluki-Mischlingen in Soweto informiert, die in sehr schlechtem Zustand waren. Der Besitzer war verstorben und seine Angehörigen, die kein regelmäßiges Einkommen hatten, konnten sie nur sehr notdürftig versorgen. Ihre einzige Nahrung bestand aus einem Brei aus Kohl und Getreide - für Hunde ein völlig ungeeignetes Futter. Insgesamt lebten in dem betonierten Hof der Familie 64 Hunde, von denen jedoch einige bereits gestorben oder weggegeben worden waren, als Greyhound Rescue South Africa informiert wurde.
Dean Bush, ein Mitarbeiter von Greyhound Rescue South Africa, konnte die Familie des Verstorbenen schließlich überzeugen, die Hunde abzugeben. Da seine Organisation jedoch nicht die Möglichkeit hat, so viele Hunde zu versorgen, rief er bei unseren IFAW Kollegen in Südafrika an und bat sie um Hilfe. Daraufhin wurden die Hunde in unsere Tierklinik in Johannesburg gebracht, die Teil unseres Projekts CLAW (Community Led Animal Welfare) ist.
Gegen Abend kamen die ersten Hunde in der Klinik an. Wir untersuchten als erstes, ob sie Verletzungen erlitten hatten, die sofort versorgt werden müssen. Am schlimmsten war es für die Welpen. Die meisten von ihnen hatten Druckgeschwüre, bei einigen wurden Tumore diagnostiziert, und zwei hatten Augenprobleme.
Der größte Wunsch der Hunde war etwas zu essen, gefolgt von einem warmen, weichen Plätzchen, um ihre erschöpften Körper zu erholen. John Marecha, unser Pfleger und Allroundtalent, der auf dem Gelände der CLAW-Tierklinik wohnt, gab den Hunden an diesem Abend mehrere kleine Mahlzeiten, um ihre geschrumpften Mägen nicht zu überlasten. Wir polsterten alle Schlafplätze mit dicken, weichen Decken aus, und bald lugte aus jeder Behausung eine lange Schnauze mit noch längeren Beinen.
Am folgenden Tag stellte unsere Tierärztin Dr. Marike Calitz nach einer gründlichen Untersuchung fest, dass - abgesehen von den beiden Hunden mit Augenproblemen -keine schwerwiegenden Krankheiten oder Verletzungen vorlagen.
Eine Hündin litt allerdings so stark an Grünem Star, dass ihr linkes Auge entfernt werden musste. Sie lebt jetzt bei einer örtlichen Tierärztin, die sich ebenfalls für den Tierschutz engagiert. Diese übernahm auch sämtliche Kosten für Operation und Pflege der Hündin, die sich inzwischen dank der liebevollen Pflege erholt.
Das Sehvermögen von „Apollo“, einem anderen Hund mit Augenproblemen, ist stark eingeschränkt. Er hat ebenfalls auf einem Auge Grünen Star. Auf dem anderen ist er blind. Glücklicherweise kommt er trotz seiner Sehschwäche gut zurecht und nimmt auch Hindernisse mit Leichtigkeit. Wir hoffen inständig, bald eine liebevolle Familie für ihn zu finden, insbesondere weil er ein sehr lieber und lebensfroher Hund ist.
Kurz nachdem die erste Gruppe bei uns in der Klinik aufgenommen worden war, konnten wir die Familie des verstorbenen Besitzers überzeugen, uns zwei weitere Windhunde zu überlassen: „Prince“, ein beigefarbener Rüde, litt unter einem großen Druckgeschwür, das dringend behandelt werden musste. Und „Maya“, eine gescheckte Hündin, hatte ein geschwollenes Vorderbein, das wir mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelten. Maya wurde noch am selben Tag bei einer Pflegefamilie untergebracht. Es geht ihr langsam aber sicher besser: Ihr Bein ist mittlerweile ausgeheilt, sie nimmt zu und gewinnt täglich an Selbstvertrauen.
Wir wussten, dass neben den insgesamt 13 geretteten Hunden noch mehr auf dem Grundstück sein mussten, konnten sie jedoch nicht sehen. Also redeten wir auf die Familie ein und konnten am Ende noch drei weitere Hunde mit in die Klinik nehmen.
Somit retteten wir insgesamt 16 Hunde. Und selbst die scheueste der Gruppe, eine kleine Saluki-Windhund-Mischlingshündin, hat sich inzwischen gut eingelebt und nähert sich uns vorsichtig - ein immenser Fortschritt verglichen mit dem Tag, als sie bei uns ankam.
Täglich sehen wir mit großer Freude, wie die Windhunde zunehmen, sich erholen und ihre warmherzigen und liebenswert zutraulichen Persönlichkeiten mehr und mehr entfalten.
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