Wildtierrettung – Australien
In kaum einem Land der Welt sind Säugetiere so stark vom Aussterben bedroht wie in AustralienZyklon Alfred, Australien: Der IFAW unterstützt Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen
Zyklon Alfred, Australien: Der IFAW unterstützt Evakuierungs- und Rettungsmaßnahmen
Hunderte Koalas untersucht
Dank des unermüdlichen Einsatzes des Teams vom Northern Rivers Emergency Response Network unter der Leitung unseres Partners Friends of the Koala und der Notfallkoordinatorin Maria Matthes wurden in den letzten zwei Wochen fast 200 Koalas gefunden. Der erste Schritt ist jeweils die visuelle Einschätzung des Zustandes der Koalas. Sechs wurden leider tot am Fuße der Bäume aufgefunden.
Das Team fand 12 Koalas, die recht stark mit Schlamm bedeckt waren. Zwei von ihnen wurden eingefangen und zu Veterinären gebracht, um sie zu reinigen und genauer zu untersuchen.

Bei einem mit Schlamm bedeckter Koala, dem der Name Tamami (japanisch für „schöner Juwel”) gegeben wurde, wurde mit Nachwuchs im Beutel gefunden. Sie verbrachte die Nacht in der Obhut des Teams von Friends of the Koala, das Mutter und Kind vorsichtig vom Schlamm befreite. Am nächsten Nachmittag wurden Tamami und ihr Joey wieder in die Wildnis entlassen.
Obwohl das Team einen – subjektiv betrachtet – großartigen Baum für ihren Freilassungsort ausgewählt hatte, war Tamami der Meinung, dass der Baum nicht gut genug war. Sie huschte schnell zu einem anderen in der Nähe. Wir freuen uns sehr, dass sie wieder zurück in der Wildnis ihre eigenen Wege geht.
Am folgenden Tag wurde dann Koala Nima, ebenfalls schlammverschmiert, für weitere Untersuchungen und zur Versorgung ins Byron Bay Wildlife Hospital gebracht; sie war am Tag zuvor von Bear, dem Koala-Spürhund von IFAW + UniSC, hoch oben in einem Baum entdeckt worden. Auch sie hatte Nachwuchs bei sich. Die Koalas wurden sorgfältig gereinigt und bald darauf wieder in die Freiheit entlassen.
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19. März 2025
Such- und Rettungsmaßnahmen nach Tropensturm Alfred
Der IFAW unterstützt weiterhin die Rettungs- und Rehabilitationsbemühungen nach den verheerenden Auswirkungen von Tropensturm Alfred auf die australische Landschaft.
Am Donnerstag ist ein Mitarbeiter des IFAW für Tierrettung nach Northern Rivers aufgebrochen, um sich unserem Einsatzteam und den Mitgliedern des Northern Rivers Wildlife Network bei der Vorbereitung koordinierter Such- und Rettungsmissionen anzuschließen.

Das IFAW-Team hat unter anderem nach Koalas Ausschau gehalten, die von den Auswirkungen des Sturms betroffen waren und Hilfe benötigten. Das Team unterstütze zudem Transporte verletzter Wildtiere zwischen Pflegestellen und Veterinären.
Mehr als 50 Koalas wurden gesichtet. Drei wurden im Schlamm feststeckend aufgefunden. Dies ist ein noch größeres Problem, als sich augenscheinlich vermuten lässt, da der Schlamm der Überschwemmung Schadstoffe wie landwirtschaftliche Chemikalien und Abwässer enthalten kann. Wenn die Koalas versuchen, ihn abzulecken, können sie diese Giftstoffe aufnehmen. In einigen Fällen ist der Schlamm so dick, dass die Klumpen Geschwüre auf der Haut verursachen und den Koala belasten können.
Die Rettungsteams haben Fallen aufgestellt, um die schlammverschmierten Koalas zu fangen. Wenn sie gefangen sind, werden wir sie in Zusammenarbeit mit Veterinären reinigen.
Diese gemeinsamen Such- und Rettungsaktionen werden vom IFAW und unserem Partner Friends of the Koala geleitet und umfassen Veterinäre, Tierarzthelfer und und -helferinnen sowie Rettungskräfte anderer Mitglieder des Northern Rivers Wildlife Network. Am Mittwoch ist eine weitere große Koala-Sucheinheit mit Team Bear geplant.

Darüber hinaus hat der IFAW dem Byron Bay Wildlife Hospital geholfen, den Zustrom von Tieren in Not zu bewältigen, darunter ein Falke, der nach seiner Evakuierung wieder in sein Rehabilitationsgehege gebracht wurde.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, einige Teammitglieder des Northern Rivers Wildlife Network in der Leitung von Such- und Rettungseinsätzen zu schulen, und wir haben ihnen bei der Entwicklung ihrer Notfallpläne und der Dokumentation und Protokolle zur Risikominderung geholfen.
Zusätzlich zu unserer aktiven Arbeit vor Ort unterstützen wir auch mehrere Organisationen mit Finanzhilfen:
- Friends of the Koala: Ausrüstung für Katastropheneinsätze, Kosten für die Suche und Rettung von Wildtieren und laufende Rehabilitationskosten für Koalas in Pflege
- Byron Bay Wildlife Hospital: Unterstützung der tierärztlichen Versorgung von Tieren, die vom Zyklon betroffen sind
- Australian Seabird and Turtle Rescue: Kosten für die Rehabilitation und Freilassung von Meeresschildkröten und Seeschlangen
- Ein lizenzierter Wildtierpfleger: Ersatz für eine vom Sturm zerstörte Voliere
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10. März 2025
IFAW-Einsatz vor Ort nach Alfred
Alfred erreichte am Wochenende das australische Festland, zwei Tage später als erwartet. Die Gebiete an der Südflanke waren vier Tage lang sintflutartigen Regen und Wind ausgesetzt.
Er entwickelte sich vor Landfall an der Ostküste Australiens noch zu einem Tiefdruckgebiet. Die mit ihm verbundenen Stürme richteten weitreichende Verwüstungen an, bis nach Hervey Bay (300 Kilometer nördlich von Brisbane), in der Metropolregion Brisbane und in den Regionen südlich und westlich der Stadt. Währenddessen regnet es im Norden von New South Wales weiterhin, obwohl die Flüsse langsam wieder sinken und der Wind nachgelassen hat.

Unter diesen Bedingungen ist es nach wie vor schwierig und gefährlich, Such- und Rettungsaktionen durchzuführen. Der IFAW hat jedoch drei Einsatzkräfte entsandt, die an der Rettung von Koalas beteiligt sein werden (zwei sind auch mit unserem Partner Friends of the Koala verbunden), den Transport verletzter Wildtiere zwischen Pflegestellen und Veterinärs übernehmen, Personen die Wildtiere rehabilitieren und, bei Bedarf, tiermedizinische Pflegekräfte unterstützen werden.
Es hält sich zudem ein Wildtierarzt in Bereitschaft, der sich in der Region auskennt und über Erfahrung mit Koalas und Meeresschildkröten verfügt.
Der IFAW koordiniert weiterhin die Einsätze des Northern Rivers Wildlife Network und fungiert als Verbindung des Netzwerks zur Regierung.
Wir stehen in engem Kontakt mit vielen lokalen Wildtierorganisationen. Dazu gehört auch die Australian Seabird and Turtle Rescue, die sich um die Rettung von Schildkrötenjungen kümmert, die von der schweren Stranderosion betroffen sind.
„Team Bear“ bleibt in Bereitschaft für Such- und Rettungseinsätze, sobald die Gebiete wieder zugänglich sind.
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7. März 2025
Unterstützung von Evakuieruns- und Rettungsmaßnahmen
Der Tropensturm Alfred trotzt weiterhin den Wettervorhersagen und hat sich vor der Ostküste Australiens, nahe der Grenze zwischen Queensland und New South Wales, verlangsamt. Dadurch hat sich das Ereignis verlängert, und in den bereits überfluteten Gebieten wird noch mindestens 24 Stunden lang mit starkem Regen und starken Winden gerechnet.

Unsere Arbeit zur Katastrophenvorsorge in den letzten Jahren in der betroffenen Region zahlt sich jetzt aus.
Seit dem Black Summer koordiniert der IFAW die Katastrophenvorsorge und Katastropheneinsätze des Northern Rivers Wildlife Network (NRWN) mit dem Ziel, Ressourcen und Informationsaustausch zu optimieren. Zu dem Netzwerk gehören Organisationen wie:
- Friends of the Koala
- Byron Bay Wildlife Hospital
- Northern Rivers Wildlife Hospital
- Northern Rivers Wildlife Carers
- Australian Seabird and Turtle Rescue
- Tweed Valley Wildlife Carers
- WIRES Clarence Valley und Northern Rivers Zweigstellen
- Vitality Vetcare
Über das NRWN haben wir bereits bei der Evakuierung von Tieren, die sich in Pflege befinden, in tief liegenden, hochwassergefährdeten Gebieten geholfen. Mehr als 40 Personen halten in Bereitschaft.
Wildtiere sind bereits von den Wetterbedingungen betroffen sind, darunter ein Koala, der gerettet wurde, nachdem er von starken Winden aus einem Baum geweht worden war. Die Rettungseinsätze sind derzeit unterbrochen, während sich die Teams auf die Auswirkungen des Zyklons vorbereiten.
In New South Wales helfen wir auch bei der Ausarbeitung von Rahmenbedingungen für Sicherheitsbewertungen für Wildtierpersonal, das bei Überschwemmungen und Zyklonen im Einsatz ist, sowie von Richtlinien für die Evakuierung von Tieren in häuslicher Rehabilitation.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Gruppen zusammen, die sich mit Wildtierkrankheiten befassen, um Bedenken und Verfahren im Zusammenhang mit einer möglichen HPAI-Infektion durch Zyklonwinde, die Seevögel an Land wehen, zu untersuchen. HPAI H5N1 ist in Australien nicht vorhanden, wurde jedoch kürzlich auf einer nahe gelegenen antarktischen Insel entdeckt.
Viele unserer Projektpartner befinden sich in Reichweite des Zyklons. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt, um sicherzustellen, dass sie bei dieser Katastrophe unterstützt werden. Zu den potenziell betroffenen Organisationen gehören: Friends of the Koala, Byron Bay Wildlife Hospital, Northern Rivers Wildlife Hospital, Ngunya Jargoon Indigenous Protected Area (IPA), Detection Dogs for Conservation, University of the Sunshine Coast (die evakuiert wurden), Great Eastern Ranges (GER) und Allianzpartner entlang unseres „Bunyas to Border Koala Climate Corridor“, Wildlife Rescue Sunshine Coast und Port Macquarie Koala Hospital.
„Team Bear“ steht nach dem Zyklon für die Suche und Rettung von Koalas bereit.
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6. März 2025
Zyklon Alfred vor Australien: Der IFAW hält sich bereit
Australien bereitet sich auf den Tropensturm Alfred vor, der vorrausichtlich bald an der Ostküste Australiens auf Land treffen wird. Er bringt bereits jetzt schon heftige Regenfälle, starke Winde und große Wellen mit sich.
Der IFAW koordiniert die Katastrophenvorsorge und -einsatzteams des Northern Rivers Wildlife Network, die sich im Norden von New South Wales befinden. Verfügbare Ressourcen sind mobilisiert, drei Wildtierkliniken und vier Wildtier-Rettungs-/Pflegeeinheiten halten sich in Bereitschaft.

Einige Organisationen bereiten sich bereits auf eine Evakuierung vor, und wir haben unsere Unterstützung angeboten, auch in Form von praktischer Hilfe.
Gemeinsam mit Regierungsbehörden bereiten wir uns auf Einsätze bei Überschwemmungen vor, insbesondere auf die Rettung von Wildtieren. Unsere Arbeit zur Katastrophenvorsorge zahlt sich jetzt aus. Dank unserer Vorbereitung auf solche Szenarien setzen wir die Pläne nun in die Praxis um. Der IFAW hat zudem mehreren Wildtier-Rettungsorganisationen in Queensland Unterstützung angeboten.
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