Josey Sharrad
Wassertränken helfen Wildtieren nach Buschbränden in Australien
Wassertränken helfen Wildtieren nach Buschbränden in Australien
Ich kann gar nicht glauben, dass die Buschfeuersaison schon wieder bevorsteht. Es kommt mir so vor, als hätte das Land erst gestern in Flammen gestanden und die Welt entsetzt mit angesehen, wie die australische Tierwelt ums Überleben kämpft. Als sich die Brände in New South Wales ausdehnten, konnten wir uns kaum noch zurückziehen und unsere Häuser schützen. Von meinem Haus in den Blue Mountains konnte ich den Rauch sehen. Ich musste evakuiert werden, da sich zwei große Brände gefährlich näherten. Wildtiere haben natürlich den Instinkt und die Fähigkeit zu fliehen, aber das enorme Ausmaß der Brände in der vergangenen Saison hatte zur Folge, dass es oft keinen Lebensraum mehr gab, in den sie hätten flüchten konnten. Feuer, Rauch und Asche hinterließen angeschlagene Landflächen und Wasserressourcen, die sich erst wieder erholen mussten.
Trotz so viel Zerstörung von Leben und Land möchte ich Ihnen eine gute Nachricht überbringen. Mit dem Projekt Water for Wildlife (dt.: Wasser für Wildtiere) haben wir den Aufbau von über 150 Wassertränken für Tiere unterstützt, die sich von den Buschfeuern erholen. Hunderte von Leben konnten durch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser in den Monaten nach extremer Dürre und Buschfeuern gerettet werden. Wir können nicht jedes Tier aus einer so großen Katastrophe retten, aber wir können für die Überlebenden da sein, die unsere Hilfe brauchen.
Nachhaltige Unterstützung zur Sicherung der biologischen Vielfalt
Die Oatley Flora & Fauna Conservation Society (Empfänger) und Greater Sydney Local Land Services (Projektmanager) haben gemeinsam mit zahlreichen lokalen Gruppen Wassertränken für Wildtiere angeschafft, aufgestellt und überwacht. Mehr als 100 Freiwillige wurden für den Bau und die Installation der Tränken ausgebildet. Zusammen arbeitet man daran, der Tierwelt zu helfen. Gemeinsam sind wir stark.
Dank der an den Tränken aufgestellten Kameras wissen wir heute, dass mindestens 24 einheimische Arten, darunter Kängurus, Kusus und Wombats sowie viele Vogelarten, das Angebot nutzen, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Buchstäblich eine Lebensader.
Was ich besonders interessant finde ist, dass die Wildtiere, selbst als der Regen einsetzte, die Tränken den natürlichen Wasserstellen vorzogen, die häufig durch Asche und Schlamm verunreinigt waren. Wie nachhaltig sich diese Initiative auf australische Arten auswirkt, wird sich immer wieder dann zeigen, wenn wir uns auf die nächste Buschfeuersaison vorbereiten.
Mit Fördergeldern hat der IFAW die Bereitstellung von Wasser für Tränken während der australischen Buschbrandsaison 2019/2020 unterstützt.
- Lokale Natur- und Tierschutzgruppen – ca. 100 Wassertränken auf allen Ländereien
- Kommunalverwaltung – ca. 80 Wassertränken in lokalen Reservaten
- Landesregierung (LLS) – ca. 20 Wassertränken durch Personal an zugangsbeschränkten Standorten
- Landbesitzer und unabhängige Freiwillige – ca. 40 Wassertränken auf allen Ländereien
Wildtiere, die davon profitiert haben
- Es wurden mindestens 24 Wildtierarten an den Tränken beobachtet
- Säugetierarten wie Känguru (vier Arten), Kusu und Wombat
- Vogelarten wie Leierschwanz, Eisvogel, Ente, Honigfresser und Rotkehlchen
Was wir gelernt haben
- Wir haben das Design der 20- und 50-Liter-Tränken unter Verwendung lokal verfügbarer Materialien perfektioniert. Die Konstruktion erwies sich als kostengünstig, schnell zu montieren, langlebig und praxistauglich. Sie wurde sofort von anderen Tierschutzgruppen übernommen.
- Die für langfristigen Betrieb konzipierten Wassertränken erwiesen sich als äußerst wirksam, um zahlreichen einheimischen Wildtierarten dabei zu helfen, extreme Brand- und Dürreperioden zu überstehen.
- Wassertränken sollten nach Brand- und Dürreperioden mindestens zwei Monate lang in Betrieb gehalten werden. Selbst nach Regenfällen zogen die Tiere die Tränken vor – höchstwahrscheinlich, weil die natürlichen Wasserstellen mit Asche und Schlamm verunreinigt waren.
- In Bäumen angebrachte Wassertränken waren für unser Vorhaben nicht nützlich. Ähnliche Erfahrungen machten auch andere Tier- und Umweltschutzgruppen. Angesichts des für die Anbringung von Tränken in Bäumen erforderlichen Zeitaufwands werden wir uns auch in Zukunft auf bodennahe Tränken konzentrieren.
-Josey Sharrad, Wildlife Campaigner, Australien
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