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Der IFAW unterstützt langjährigen Partner bezüglich des Vulkanausbruchs Lewotobi Laki-Laki in Indonesien
Weiterlesen2020 wurden wir mit unvorhersehbaren Herausforderungen konfrontiert. Alles änderte sich anscheinend über Nacht. Reiseverbote erschwerten Transporte. Vorschriften zur Kontaktvermeidung zwangen Tierpfleger, ihre persönliche Schutzausrüstung zu verstärken und Schichtdienst nach unterschiedlichen Plänen einzuführen. Ausbleibender Tourismus in Süd- und Ostafrika führte zu finanziellen Notlagen und dem Anstieg von Wilderei und Wildtierkriminalität. Der Wildtierhandel rückte ins Zentrum der Aufmerksamkeit, da nun die gefährlichen Auswirkungen von Wildtiermärkten für jedermann sichtbar werden.
Trotz dieser extrem schwierigen Umstände führen wir unsere Arbeit unermüdlich fort. Unsere Teams weltweit passten sich an die neuen Umstände an, um weiterhin bestmöglich für das Wohl der Tiere zu sorgen und die Menschen vor Ort bei der Bewältigung der COVID-19-Krise zu unterstützen. Und immer wieder erlebten wir wunderbare Erfolgsmoment. Hier nun unsere 13 schönsten Erfolgsgeschichten aus dem Jahr 2020.
Der Atlantische Nordkaper steht kurz vor dem Aussterben. Da weltweit nur noch 350 Exemplare leben, zählt jedes Tier, um die Art zu retten. Wenn jährlich im Dezember die Kalbungszeit der Nordkaper beginnt, halten Wissenschaftler auf See Ausschau nach Kälbern. Am 8. Januar 2020 wurde das vierte Nordkaper-Kalb der Saison vor der Küste Georgias gesichtet – allerdings war dies kein Grund zur Freude. Das noch sehr junge Kalb hatte schwere Verletzungen erlitten, die vermutlich durch eine Schiffsschraube hervorgerufen worden waren. Die US-amerikanische Behörde für Meeres- und Atmosphärenforschung (NOAA) versammelte ein Expertenteam, darunter Kathryn Rose des IFAW, für eine Notfallintervention, um das Leben des Kalbs zu retten. Sie planten, dem Kalb mit Hilfe eines speziell angefertigten Injektionspfeils Medikamente zu verabreichen. Am 15. Januar 2020 begab sich das Team auf See und nahm den ersten derartigen Eingriff an einem Nordkaper-Kalb vor. Auch wenn das Kalb letztendlich den Verletzungen erlegen ist, war dieser Einsatz überaus wichtig, da dabei erstmalig ein frei im Meer schwimmendes Nordkaper-Kalb medizinisch versorgt wurde. Diese Erfahrung wird uns bei ähnlichen Einsätzen in Zukunft helfen, und den Walen.
Am 9. August 2020 erhielt das IFAW-Team zur Rettung & Erforschung von Meeressäugern einen Notruf des Hafenmeisters der Stadt Wellfleet, der von einer Massenstrandung von Delfinen berichtete. Als das Team den Strand erreichte, entdeckten sie 45 Delfine, die entlang des Watts gestrandet waren - eine der größten Massenstrandungen auf Cape Cod in den letzten 20 Jahren. Erschöpft von Hitze und Sonneneinstrahlung versuchten die Delfine verzweifelt, ihre Blaslöcher über Wasser zu halten. Unser Team kämpfte gegen die einlaufende Flut an und zog die Tiere aus dem Schlamm, um so viele Delfine wie möglich in unserer mobilen Tierklinik zu versorgen. Einige der verbleibenden Delfine befreiten sich selbst aus dem Schlamm und trieben mit der Flut zurück ins Meer, wobei unser Team sie auf Booten des Hafenmeisters aus dem Hafen in tieferes Wasser trieb. Nachdem das Team den Gesundheitszustand der neun geretteten Delfine überprüft und sie medizinisch versorgt hatte, wurden die Tiere an einen Strand mit Zugang zu Tiefwasser transportiert. Dort hatten sie bessere Chancen, das offene Meer zu erreichen. Trotz der Arbeit bei extremer Hitze, im Schlamm und mit zusätzlicher COVID-19-Schutzausrüstung hielt das Team durch und konnte einen der schwierigsten Rettungseinsätze des Jahres erfolgreich beenden
2016 führte unser IFAW-Team zur Rettung & Erforschung von Meeressäugern eine Fernsedierung an der Ostküste durch, um die Robbe Sausalito zu retten, die sich in einem Fischernetz verfangen hatte. Der Einsatz war nicht leicht. Mit nur einer falschen Bewegung hätten wir Sausalito verschrecken können. Nach umfangreichen Vorbereitungen gelang es unserem Team, die Robbe mit einem Betäubungspfeil zu sedieren, zu fangen und aus dem Netz zu befreien. Anschließend wurde sie behandelt und sogleich zurück ins Meer gebracht - eine Meisterleistung! Selbst vier Jahre nach dem Einsatz besteht noch Anlass zur Freude. Im September 2020 entdeckte ein freiwilliger Helfer des Rettungsteams Sausalito schwimmend vor Cape Cod. Ihre anhaltende Gesundheit zeigt, dass sich unsere Arbeit auch langfristig auszahlt.
2020 war für unsere Suche nach Nanias ursprünglicher Herde ein sehr bedeutendes Jahr. Wir nahmen das Elefantenkalb im Herbst 2017 auf, nachdem eine örtliche Gemeinschaft in Burkina Faso das allein umherirrende Kalb entdeckt hatte und uns um Hilfe bat. Seitdem hat unser Team ein spezielles Rehabilitationsprogramm mit Nania absolviert, um sie auf ein Leben in der Wildnis vorzubereiten. Am liebsten würden wir sie mit ihrer ursprünglichen Herde zusammenbringen, und wir hoffen, dieser mit Elefantendung auf die Spur zu kommen. Seit dem Winter 2019 nimmt Celine Sissler-Bienvenu gemeinsam mit dem Team Dungproben wilder Elefanten, die das Schutzgebiet durchstreifen, in dem auch Nania mit ihren Pflegern lebt. Sie setzten ihre Arbeit auch 2020 fort. Jede DNA-Probe bringt uns einen Schritt weiter.
Als die COVID-19-Pandemie begann, wurden in Pekings Greifvogelstation 28 verletzte Greifvögel versorgt. Innerhalb weniger Tage wurden unsere Ablaufpläne komplett umgestellt, da das Team sich an neue Vorsichts- und Schließungsvorschriften anpassen musste. Um das Risiko von Infektionen zu verringern und Kontakte zu beschränken, wurde unser 4-köpfiges Team in zwei Gruppen eingeteilt, die abwechselnd eine Woche durcharbeiteten, um sich nicht zu begegnen. Eine unserer größten Sorgen betraf die Futtervorräte, da unsere bisherigen Lieferanten den Dienst einstellten. Angesichts dieser ungewissen Aussichten fuhr unser Team selbst zum Markt und erwarb so viel Greifvogelfutter, wie wir einfrieren konnten. Die Wochen vergingen, und das BRRC-Team passte sich der neuen Normalität an und überwand alle auftretenden Hürden.
2020 war der IFAW an der erfolgreichen Rettung, Freilassung und Rehabilitation eines Jaguars in der Region von Quintana Roo, Mexiko, beteiligt. Die Geschichte begann im Frühjahr 2020, als ein Auto einen jungen Jaguar erfasste, der versuchte, die Straße zu überqueren. Beamte transportierten den Jaguar in den Zoo Payo Obispo, wo er mit Unterstützng unserer Mitarbeiter Dr. Erika Flores und Joaquín de la Torre Ponce ein spezielles Rehabilitationsprogramm durchlief. Das Team nannte den Jaguar Covi und überwachte sein Verhalten drei Monate lang. Schließlich erklärten sie ihn für vollkommen genesen und bereit, in die Wildnis zurückzukehren. Der Tag seiner Freilassung war ein unglaublicher Moment für alle, die an Covis Rettung und Rehabilitation mitgewirkt hatten.
Im März 2020 gaben wir einen Bericht in Auftrag, der die verheerenden Folgen von Klimawandel und Buschbränden für die Koalabestände in ganz New South Wales unterstrich. Die Ergebnisse waren erschütternd - mindestens 6.382 Koalas waren umgekommen und 53.000 Quadratkilometer Fläche verbrannten in New South Wales bei den verheerenden Bränden. Bei Betrachtung der drei letzten Koala-Generationen fällt auf, dass bis zu zwei Drittel der Bestände Trockenheit, Buschbränden oder Eingriffen durch Menschen zum Opfer fielen. Nach Veröffentlichung des Berichts setzten wir uns gemeinsam mit Friends of the Koala, dem Port Macquarie Koala Hospital und Humane Society International dafür ein, dass Koalas in New South Wales dringend einen höheren Schutzstatus erhalten sollten. Inzwischen wird auch in den Bundesstaaten Queensland und dem Australian Capital Territory darüber diskutiert. Die höhere Einstufung der Koalas würde dazu führen, dass diese ikonische Tierart und ihr Lebensraums stärkeren Schutz erfahren. Zudem erhalten Politiker erweiterte Befugnisse, um Abholzung und andere Eingriffe in die Natur zu verhindern, die die Koala-Populationen weiter schwächen würden. Derzeit prüft die Regierung die Nominierung, und wir hoffen auf eine Bestätigung im Herbst 2021.
In den USA besteht ein Problem mit nicht artgerecht gehaltenen Großkatzen: Überall im Land werden unzählige Tiger, Löwen und andere Großkatzen in behelfsmäßigen Käfigen und fragwürdigen Streichelzoos in Hinterhöfen gehalten. Wir kooperieren mit Partnern in den USA, um Großkatzen aus diesen unzumutbaren Zuständen zu befreien und in Sanctuaries unterzubringen, wo sie tiergerecht versorgt und gepflegt werden können. Seit langem setzen wir uns in Washington D.C. für den Schutz der Großkatzen ein, indem wir auf die Gefahren von deren Haltung als „Haustier“ und deren Missbrauch als nettes Fotoobjekt aufmerksam machen. In diesem Jahr konnten wir auch hier einen Erfolg verbuchen. Am 3. Dezember verabschiedete das US-Repräsentantenhaus den Big Cat Public Safety Act – einen Gesetzentwurf, der die Haltung von Großkatzen als Haustiere in den USA verbieten würde. Dies ist ein riesiger Fortschritt für unsere Kampagne zum Schutz von Tigern, Löwen und anderen Großkatzen, die in den USA unter unzumutbaren Zuständen gehalten werden, der uns ermutigt, weiterzukämpfen. Im nächsten Schritt muss der Gesetzentwurf während des 117. Kongresses von beiden Kammern verabschiedet werden, damit er Gesetzeskraft erlangt.
Das tödliche COVID-19-Virus brach auf einem Wildtier-Markt aus, auf dem Tiere zum menschlichen Verzehr verkauft wurden. Dies führt der Welt vor Augen, wie verheerend sich die Art des Umgangs mit Wildtieren auf unsere Umwelt, unsere Gesundheit und auf die Wirtschaft auswirken kann. Im März begannen wir, mit gleichgesinnten Abgeordneten im US-Kongress zusammenzuarbeiten, wobei wir Daten und Fachwissen für Gesetzentwürfe bereitstellten, die der Ausbreitung von Zoonosen vorbeugen sollen. Im Oktober konnten wir erleichtert verkünden, dass das Gesetz zur Vermeidung zukünftiger Pandemien in Senat und Repräsentantenhaus eingebracht worden war. Dieser von beiden Institutionen vertretene Gesetzentwurf verbietet die Einfuhr, Ausfuhr und den Verkauf von lebenden Wildtieren als Nahrung oder Medizin in den USA und unterstützt weltweite Programme zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und Nahrungsmittelsicherung. Der Gesetzentwurf wurde beim Repräsentantenhaus für den 117. Kongress bereits eingebracht, und die Vorstellung im Senat erfolgt in Kürze. Unser Team in Washington DC wird sich weiterhin für dieses wichtige Gesetz einsetzen, um Tiere, Menschen und unseren Planeten zu schützen.
Im Januar 2020 nahmen die Buschbrände in Australien verheerende Ausmaße an. Allein in New South Wales fielen den Flammen etwa 480 Millionen Tiere zum Opfer. Unser Katastrophenhilfeteam begab sich in die am schwersten betroffenen Gebiete von New South Wales, Australian Capital Territory und Victoria, um verletzte Wildtiere gemeinsam mit unseren Partnern zu retten und zu rehabilitieren. Wir gingen Helfern zur Hand, die gerettete Koalas, Wallabys, Flughunde, Vögel und Kängurus pflegten, und wir unterstützten unsere Partner, damit diese dringend benötigten Unterkünfte, Trinkstationen und Feuerschutzausrüstung erwerben konnten. Der von IFAW und USC ausgebildete Koala-Spürhund Bear erlangte weltweite Bekanntheit. Er half uns, bei den Bränden verletzte Koalas aufzuspüren.
Am 4. August wurde die libanesische Stadt Beirut von einer Explosion mit einer Reichweite von 10 Kilometern in Trümmer verwandelt. Während humanitäre Organisationen an den Schauplatz eilten, um Menschen zu retten, machte sich unsere Partnerorganisation Animals Lebanon schell dazu auf, Tiere zu retten. Bereits zwei Stunden nach der Explosion war das Team vor Ort, um zerstörte Wohnungen, Gebäude und Geschäfte zu durchsuchen. Sogar nachts durchkämmten sie die Straßen auf der Suche nach umherstreifenden überlebenden Tieren. Wir unterstützen Animals Lebanon, damit sie u.a. die geretteten Tiere tierärztlich versorgen und einen Kontaktservice einrichten konnten. Bei diesem gingen über 430 Notrufe ein.
Mitte August lösten u.a. Blitze in den kalifornischen Orten Plumas und Butte County mehrere Brände aus. Aufgrund extremer Winde vereinten sich die zwei Brände und breiteten sich rasant aus. Als sich am 8. September mehrere Brände zu einem Megafeuer vereinten, erhielt unser Katastrophenhilfeteam einen Hilferuf von Kontakten aus Butte County. Der IFAW war innerhalb von 24 Stunden vor Ort, um gemeinsam mit unseren Partnern Tiere vor den Flammen zu retten. Viele Tiere wurden von den Such- und Rettungsteams in Sicherheit gebracht. Um den Ansturm von geretteten zu bewältigen und ihre Versorgung zu gewährleisten, errichtete unser Team eine zweite Aufnahmestation. Es half ebenfalls aktiv bei der Suche und Rettung von Tieren. Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern retteten wir Tiere wie Wonder, einen älteren Hund, der bei der Katastrophe verletzt und traumatisiert worden war.
Am 6. Oktober wurden Gemeinden der mexikanischen Yukatan-Halbinsel vom baldigen Eintreffen eines Hurrikans unterrichtet. Auf diese Nachricht hin aktivierte unsere örtliche Partnerorganisation Refugio Holbox ihren Evakuierungsplan, den sie zu Beginn dieses Jahres mit unserer Mitarbeiterin Dr. Erika Flores aufgestellt hatte. Dank der Planung und dem schnellen Eingreifen von Refugio Holbox konnten ganze Familien und ihre geliebten Tiere vor dem Eintreffen des Hurrikans in Sicherheit gebracht werden. Alles musste in größter Eile geschehen, da den Teams von IFAW und Refugio Holbox vor Eintreffen des Hurrikans nur wenig Zeit blieb. Am frühen Morgen des 7. Oktober erreichte der Hurrikan Delta die Yukatan-Halbinsel. Der Sturm riss Bäume um, überflutete Häuser und zerstörte Stromleitungen der Gemeinden. Dr. Erika Flores und ihr Team richteten einen Notruf für hilfsbedürftige Anwohner ein und widmete sich der Suche und Rettung der Tiere. Im Laufe einer Woche rettete das Team eine Vielzahl von Tieren, darunter Kätzchen, Hunde, Waschbären und eine junge Meeresschildkröte, die in einer Pfütze gefunden wurde. Schutzsuchende Tiere wurden durch umherfliegende Trümmer und massive Überschwemmungen oftmals lebensgefährlich verletzt. Unser Team arbeitete Hand in Hand mit unserer Partnerorganisation Coco´s Animal Welfare, um Notbehandlungen und Operationen durchzuführen.
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