Katastrophenschutz: Berücksichtigen Sie Ihr Haustier in Ihrer Planung?

Die Häufigkeit und Ausmaße von Stürmen, Überschwemmungen und Bränden nehmen europaweit weiter zu. Oft sind in diesen Fällen tausende Menschen und Tiere gezwungen aus ihrem Zuhause zu fliehen. Viele Katastrophen eskalieren sehr schnell, wodurch den Betroffenen kaum Zeit für Vorbereitungen und Evakuierung bleibt. Die Anzahl von Katastrophen mit einer Folge von Schäden in Millionenhöhe hat sich in den letzten fünfundzwanzig Jahren fast verdoppelt. Infolge des Klimawandels haben Ausmaß und Häufigkeit derartiger Katastrophen enorm zugenommen.

Tiere sind in vielerlei Hinsicht äußert wichtig für uns Menschen: ob kulturell, wirtschaftlich oder psychologisch. Deshalb sollte sie in Katastrophenschutzplänen auf allen Ebenen von Gesellschaft und Regierung berücksichtigt werden. Céline Sissler-Bienvenu, IFAW Senior Program Officer – Katastrophenhilfe Europa: „Immer häufiger müssen Menschen und Tiere infolge von Katastrophen ihr Zuhause verlassen und geraten in schier aussichtslose Situationen. Der IFAW ist bereit zu helfen und setzt sich dafür ein, den Betroffenen Hoffnung und, soweit möglich, ein Gefühl von Normalität zu vermitteln. Dies kann durch die Versorgung verletzter Tiere, auch Wildtiere, geschehen oder durch das Wiedervereinen von Familien mit ihren geliebten Haustieren, die aufgrund der Katastrophe getrennt wurden. Wir wollen sicherstellen, dass Tiere im Katastrophenfall nicht sich selbst überlassen werden.“

Anlässlich des Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge am 13. Oktober steht dieser Monat beim IFAW ganz im Zeichen des Katastrophenschutzes in Europa. Wir möchten aufzeigen, wie wichtig es ist, sich auf Katastrophen und Notfälle vorzubereiten, um Risiken für Tiere und Menschen zu verringern. Vor diesem Hintergrund hat der IFAW eine Checkliste erstellt, damit wir und unsere geliebten Haustiere gerüstet sind.

Katastrophenschutzplanung für Ihre Haustiere

• Erstellen Sie innerhalb Ihrer Familie einen Plan: Tiere sind Teil der Familie und sollten natürlich in der Planung berücksichtigt werden. Das Notieren von Anschriften tierfreundlicher Unterkunftsmöglichkeiten in der Gegend hilft. Dies können Hotels sein, aber auch das Zuhause von Angehörigen oder Freunden oder Evakuierungszentren, wo Ihr Tier unterkommen kann. Teilen Sie Ihre Planung mit Nachbarn und Freunde. Ermitteln Sie einen Freund bzw. Bekannten, der Ihre Haustiere abholen könnte, falls Sie während eines Notfalls von diesen getrennt sind und keine Möglichkeit haben, rechtzeitig nach Hause zurückzukehren.
• Haben Sie wichtige Unterlagen Ihres Haustiers griffbereit: Es kann helfen z.B. ein Halsband mit Ihrer Telefonnummer und dem Namen Ihres Haustieres zu versehen. Halten Sie medizinische Unterlagen wie Impfdaten, den Haustierausweis und ein Foto von Ihnen mit Ihrem Haustier griffbereit. Zudem kann es helfen, für Ihre Haustür oder für ein Fenster eine Notiz zu haben, welche anzeigt, welche und wie viele Haustiere Sie haben. Stellen Sie sicher, dass Ihr Haustier neben Halsband und Marke (wo möglich) gechipt ist und aktualisieren Sie etwaige Registrierungsdaten in nationalen Datenbanken regelmäßig.
• Halten Sie Dinge für ein Notfall-Set für Ihr Haustier bereit: Vorräte für ≥ zwei Wochen Futter, Wasser in Flaschen und Leckerlis. Leicht zu transportierende z.B. faltbare Fress- und Trinknäpfe, Handtücher, Schlafdecken, Spielzeuge, wichtige Medizin und Erste-Hilfe-Zubehör (wie Bandagen, Schere, Pinzette und antiseptische Creme zur Behandlung von Wunden), Impf- und sonstige medizinische Unterlagen, eine separate Leine mit Halsband, eine tragbare Toilette für Katzen, Kotbeutel für Hunde und Transportboxen können im Notfall wichtige Utensilien sein. 
• Evakuierung mit Ihrem Haustier: Ist Ihr Zuhause während einer Katastrophe für Sie nicht mehr sicher, ist es dies für Ihre Haustiere auch nicht. Lassen Sie Haustiere nicht angeleint zurück!

Gute Vorbereitung sorgt dafür, dass der Umzug in eine sichere Umgebung im Notfall schneller und sicherer erfolgen kann. Sie und Ihr geliebtes Haustier werden im Nachhinein erleichtert sein.