Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels - Greater Virunga
Stärkung der Beteiligung von Gemeinschaften über Ländergrenzen hinwegDie Rettung und Versorgung von Ikoto, einem verwaisten Bonobo
Die Rettung und Versorgung von Ikoto, einem verwaisten Bonobo
Im Alter von drei Monaten fiel ein junger Bonobo namens Ikoto dem illegalen Wildtierhandel zum Opfer. Er wurde seiner Mutter und seinem heimischen Lebensraum entrissen und für ein Leben in Gefangenschaft verkauft. In so einer bedauernswerten Situation befinden leider viele Bonobos und andere Affen. Menschen wollen sie als Haustiere halten.
Mit Unterstützung des IFAW wurde Ikoto im März 2023 gerettet und in die Auffangstation Lola ya Bonobo der Friends of Bonobos in der Demokratischen Republik Kongo gebracht. Ikoto war der jüngste gerettete Bonobo, den die Auffangstation bis dato aufgenommen hat. Wir kennen zwar nicht die genauen Umstände, unter denen Ikoto von seiner Familie getrennt wurde, doch sicher ist, dass der junge Bonobo durch den Stress, seiner Mutter in so jungem Alter entrissen worden zu sein, traumatisiert war. Sein Alter machte ihn darüber hinaus sehr anfällig für Krankheiten und Infektionen. Seine erste Nacht verbrachte Ikoto bei Tierarzt Dr. Jonas, der ihn rund um die Uhr betreute. Huguette, ein Mitglied des Friends of Bonobos-Teams, wurde danach zu seiner Ersatzmutter.
Sieben Monate später
Ikoto erholt und entwickelt sich gut. Das Team von Friends of Bonobos ist sehr erfahren auf dem Gebiet der emotionalen Rehabilitation und hat Ikoto geholfen, sich von einem traumatisierten Waisenkind in einen mutigen und selbstbewussten jungen Bonobo zu entwickeln. Sie erhielten auch Hilfe von Fachleuten für Ernährung, um sicherzustellen, dass Ikoto auch hier gut versorgt wurde.
In diesem Jahr hat die Auffangstation von Lola ya Bonobo eine fast rekordverdächtige Zahl an Tierwaisen gerettet. Bisher wurden sieben Bonobo-Waisen in die Auffangstation gebracht, von denen jedes zunächst eine Quarantänezeit durchläuft. Während und nach dieser Zeit benötigen die jungen Bonobos aufgrund ihres Traumas eine Vollzeitbetreuung, die auch die Bindung und Zuneigung einer Ersatzmutter umfasst – in freier Wildbahn bleiben Bonobos rund vier Jahre bei ihrer Mutter. Dank des großartigen Teams vor Ort sind alle jungen Bonobos derzeit auf dem Weg der Besserung.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass Bonobos keine Haustiere sind. Bonobos sind laut Roter Liste der IUCN stark gefährdet. Es ist illegal, mit diesen Wildtieren zu handeln. Dennoch kommt dies leider immer noch vor – insbesondere bei jungen Bonobos. Um sie verkaufen zu können, müssen die jungen Affen zunächst von ihrer Familie getrennt und gefangen werden. Daher kommt es oft vor, dass die Jungtiere mitansehen müssen, wie ihre Familien vor ihren Augen abgeschlachtet werden. Darüber hinaus sind Bonobos anderen Bedrohungen ausgesetzt, wie der Wilderei zum Verkauf des Buschfleisches, dem Verlust ihres Lebensraums und der Verbreitung von Krankheiten. Dies sind alles Gefahren, die das Überleben der Art bedrohen.
Bonobos spielen allerdings eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung gesunder Ökosysteme in ihren Lebensräumen im Regenwald. Indem sie Früchte und Pflanzen fressen, verbreiten sie Samen und fördern das Pflanzenwachstum. Ihre Fressgewohnheiten verringern auch die Konkurrenz zwischen den Pflanzen und ermöglichen, dass mehr Sonnenlicht den Waldboden erreicht, was die Tausenden von Pflanzenarten, die im Kongobecken heimisch sind, unterstützt.
Der Handel mit exotischen Haustieren, einschließlich des illegalen Handels, betrifft unzählige Tiere auf der ganzen Welt – darunter auch Bonobos und andere Menschenaffen. Die Bekämpfung der Wildtierkriminalität auf politischer Ebene und die Wildtierrettung gehören zu den obersten Prioritäten des IFAW.
Der IFAW setzt sich dafür ein, Tiere vor illegalem Handel zu schützen und sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu halten.
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