John Kogada
Agrarwirtschaft zur Stärkung der Gemeinde und Landschaft im Nationalpark Tsavo-Ost
Agrarwirtschaft zur Stärkung der Gemeinde und Landschaft im Nationalpark Tsavo-Ost
Eine gemeinsame Initiative von USAID und dem IFAW, die von der Taita Taveta Wildlife Conservancies Association (TTWCA) verwaltet wird, stärkt die Resilienz des Kasigau-Naturschutzgebiets gegen die Klimakrise, steigert Einkommen, reduziert Mensch-Wildtier-Konflikte und regeneriert einen wichtigen Lebensraum für Elefanten – alles zentrale Ziele der IFAW-Initiative „Room to Roam“.
Die Menschen, die in den Taita Hills wohnen, sind Hauptanteilseigner des Schutzgebiets und halten ihr Vieh auf Gemeindeland neben dem Nationalpark Tsavo-Ost. Die dort liegenden kühleren und feuchteren Regionen ermöglichen Ackerbau. Im angrenzenden Tiefland liegt das über 500 Quadratkilometer große Kasigau-Schutzgebiet, in dem über 3.000 Menschen leben.
In den letzten Jahren war dieses Ökosystem durch klimabedingte Risiken, Bevölkerungswachstum und wachsende Viehbestände stark belastet. So kam es zunehmend zu Überweidung, Lebensraumzerstörung und Ernährungsunsicherheit. Intensive Dürreperioden, insbesondere von 2006 bis 2007, verschärften die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten und führten zu erheblichen Verlusten bei Nutzpflanzen und domestizierten Tieren, sodass man auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen war.
Der CEO der TTWCA, Alfred Mwanake, stellt fest: „Unsere Gemeinde hat eine Leidenschaft für die Viehzucht. Wir verbessern dessen Resilienz und Rentabilität, indem wir weniger, aber robustere und schneller wachsende Rassen einsetzen.“ Früher züchtete die Gemeinde Zebu, die langsam heranwachsen, anfällig für klimabedingte Risiken sind und nur minimale Gewinne abwarfen.
Jetzt hat das Schutzgebiet die Zahl der Tiere auf 300 Sahiwal- und Borana-Rinder reduziert. Ziel ist es, deren Population langfristig auf 500 bis 1.000 zu erhöhen. Diese Arten sind dürreresistent und weniger abhängig von unvorhersehbaren Wetterbedingungen. Durch die kontrollierte Beweidung können die Kühe frei herumlaufen. Nachts werden sie jedoch in wildtiersicheren Gehegen gehalten, um die Regeneration der Landschaft zu fördern. Die Ochsen werden dagegen in einem eingezäunten Bereich gehalten und mit hochwertigem, lokal produziertem Futter gefüttert, wodurch optimale Wachstumsraten und höhere Marktpreise erzielt werden.
„Die Menschen hier haben eine Leidenschaft für Viehzucht“, sagt Mwanake. „Wenn wir weniger, klimaresiliente Arten halten, die besser gefüttert werden, innerhalb von drei Jahren ausgewachsen sind und weniger von den Launen des Wetters abhängig sind, können wir auf dem Markt über 70.000 Ksh (rund 520 Euro) pro Tier erzielen – also doppelte Erträge in der Hälfte der Zeit.“
Diese Umstellung dämmt Überweidung und Verluste von Vieh durch Raubtiere ein und stellt sicher, dass während der Trockenzeit ausreichend Weideland für das Vieh und Wildtiere erhalten bleibt. Außerdem mästet und verkauft das Schutzgebiet das Vieh der dort lebenden Menschen und erwirtschaftet so einen finanziellen Puffer gegen die Auswirkungen von Dürren.
Zu den weiteren Maßnahmen gehören Schulungen für die Gemeinde zu nachhaltigen Landwirtschaftspraktiken, u.a. Imkerei, Weidewirtschaft, künstliche Besamung für eine hochwertige Zucht und Gesundheitsmanagement zur Verringerung der Sterblichkeit von domestizierten Tieren. Solche Maßnahmen stärken die Gemeinde wirtschaftlich und ökologisch und vereinen 40.000 Haushalte hinter der weitreichenden Vision eines nachhaltigen und vernetzten Tsavo-Ökosystems.
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