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Globale Vereinbarungen für den Schutz von Wildtieren und LebensräumenWas heißt "COP26" und welche Bedeutung hat die Konferenz für den Kampf gegen den Klimawandel?
Was heißt "COP26" und welche Bedeutung hat die Konferenz für den Kampf gegen den Klimawandel?
In diesem Monat wird viel über das Klima gesprochen – und das aus gutem Grund. Eine der größten Klimakonferenzen steht vor der Tür: Die UN-Klimakonferenz 2021, international bekannt als COP26 (26th United Nations Climate Change Conference of the Parties), findet vom 31. Oktober bis zum 12. November in Glasgow statt.
Angesichts der vielen Kürzel und Abkommen ist es oftmals schwierig, die einzelnen UN-Konferenzen und Vereinbarungen auseinander zu halten. Deshalb hier eine kurze Übersicht über die diesjährige UN-Klimakonferenz:
Was ist die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und welche Rolle spielt die Klimakonferenz der Vertragsstaaten (COP)?
Führende Persönlichkeiten der Wissenschaft und Diplomaten und Diplomatinnen aus aller Welt trafen sich 1992 zu einer geschichtsträchtigen Konferenz in Rio de Janeiro, Brasilien. Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (auch bekannt als „Earth Summit“ oder „Erdgipfel“) bot einen neuen Rahmen, um Umweltthemen und wirtschaftliche Entwicklung auf globaler Ebene zu erörtern. Ein Resultat der Konferenz war die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), deren Ziel die Stabilisierung der Treibhausgasemissionen ist.
Die als COP (Conference of the Parties) bekannte Vertragsstaatenkonferenz ist das oberste Gremium der UNFCCC. Bei seinem jährlichen Treffen beurteilt dieses die Fortschritte, die Mitgliedsstaaten hinsichtlich ihrer Klimaziele erreicht haben. An der Konferenz nehmen alle Unterzeichnerstaaten des Abkommens (196 Länder und die EU), zusammen bekannt als die Vertragsstaaten, sowie zwischenstaatliche Organisationen, NGOs und Medienvertreter und -vertreterinnen teil.
Warum ist die UN-Klimakonferenz 2021 für das Pariser Klimaschutzabkommen so wichtig?
Die diesjährige UN-Klimakonferenz wird als letzte Gelegenheit für Regierungen angesehen, um sich zu hinreichenden Änderungen zu verpflichten, damit der rasant fortschreitende Klimawandel verlangsamt und das Ziel des Pariser Abkommens der Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad eingehalten werden kann. Im kommenden Jahrzehnt müssen wird die Treibhausgasemissionen weltweit halbieren, um das Ziel der 1,5-Grad-Grenze in Reichweite zu halten. Alle Augen blicken nach Glasgow, während die Länder ihre NDCs (Nationally Determined Contributions – nationale Klimaschutzbeiträge) überprüfen, ihre Pläne zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens einreichen und neue finanzielle Zusagen für saubere Energie abgeben, um Entwicklungsländer und Klima-Initiativen zu unterstützen.
Was bedeutet „Netto-Null“ und wie können wir dies weltweit erreichen?
Netto-Null-CO2-Emissionen bezieht sich auf das Gleichgewicht der Menge an produziertem Kohlenstoff und jener, die aus der Umwelt wieder abgebaut wird. Die Menge die produziert wird, muss auch wieder abgebaut werden. Nach Meinung führender Klimaforscher und Klimaforscherinnen müssen wir Netto-Null bis 2050 erreichen, um die Temperaturziele des Pariser Abkommens erreichen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abwenden zu können. Es wird nicht leicht werden, dieses Ziel weltweit zu erreichen. Länder müssen neue Strategien und Geschäftszweige entwickeln, um die Kohlenstoffproduktion zu senken. Zudem müssen umweltfreundliche „grüne“ Technologien gefördert, und wichtige Kohlenstoff bindende Lebensräume wie Wälder, Moore, Seegraswiesen, Mangroven und Marschland erhalten und wiederherstellt werden.
Wer nimmt an der diesjährigen UN-Klimakonferenz teil?
Zur diesjährigen UN-Klimakonferenz werden Vertreter und Vertreterinnen von Regierungen aus mehr als 190 Mitgliedsländern, einschließlich mehrerer Staatsoberhäupter, Umweltschützer und Klimaexperten im schottischen Glasgow erwartet, um eine Woche lang Themen in Verbindung mit dem Klimawandel zu diskutieren.
Mitgliedsstaaten sind die Unterzeichner der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel (UNFCCC), die 1994 von 197 Vertragsstaaten (196 Ländern und der EU) vereinbart wurde. Die diesjährige Konferenz, die vom Vereinigten Königreich und Italien in Glasgow ausgerichtet wird, stellt das 26. Treffen der Vertragsstaaten dar, weshalb sie als COP26 bezeichnet wird. Die UN-Konferenzen zum Klimawandel zählen zu den bedeutendsten internationalen Treffen weltweit.
Worin besteht das Pariser Klimaschutzabkommen und wie wird dessen Einhaltung überprüft?
COP21 fand 2015 in Paris statt. Bei diesem entscheidenden Treffen erklärten sich alle Länder bereit, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Erwärmung auf höchstens 2 Grad Celsius (idealerweise 1,5 Grad Celsius) gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dies war die Geburtsstunde des Pariser Klimaschutzabkommens (auch „Übereinkommen von Paris“ genannt). Dieses wurde seitdem von 197 Ländern unterzeichnet, die sich bereit erklärten, dessen Ziele einzuhalten. Das Abkommen ist in Fünf-Jahres-Zyklen konzipiert. Zu Beginn jedes Zyklus reicht jedes Mitgliedsland seinen aktualisierten Plan zur Verringerung von Treibhausgasemissionen ein. Diese als NDCs (Nationally Determined Contributions – nationale Klimaschutzbeiträge) bezeichneten Pläne helfen den Nationen Langzeitstrategien zur Erreichung der Ziele festzulegen. Die Pläne werden im 5-Jahres-Rhythmus aktualisiert, mit der Idee dahinter, dass die Nationen ihre Zusagen stetig steigern. Bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz werden die NDCs erstmals seit Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens aktualisiert. Somit wird die Konferenz zeigen, wie ehrgeizig Regierungen bemüht sind, ihre Emissionen zu verringern. Leider haben zahlreiche Staaten ihre NDCs vor der Konferenz noch nicht eingereicht, obwohl die Konferenz aufgrund von COVID bereits mit einem Jahr Verspätung stattfindet.
Wie lauten die wichtigsten Ziele der Konferenz und was haben sie mit dem IFAW zu tun?
Vorrangiges Ziel des Pariser Abkommens ist die Begrenzung der globalen Erwärmung, und die diesjährige UN-Klimakonferenz ist der nächste wichtige Schritt in diese Richtung. Hier werden Regierungen aufgefordert, über Fortschritte zu berichten, ihr Fachwissen zu teilen und ihre Anstrengungen zum Schutz unseres Planeten zu verstärken. Die Regierung des Vereinigten Königreichs, diesjähriger Gastgeber, betitelte die diesjährige Konferenz als „nature COP“. Es ist passend, da die Natur inklusive der Artenvielfalt und somit all den Tieren weltweit ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel ist.
Wir sind überzeugt, dass alles Leben auf der Erde miteinander verbunden ist. Indem wir Wildtiere, Lebensräume und Ökosysteme an Land und im Wasser schützen, tragen wir weltweit dazu bei, die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Untersuchungen zeigen, dass die Natur selbst etwa ein Drittel der benötigten Kohlenstoffminderung liefern kann, die erforderlich ist, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Neben der Verringerung von Treibhausgasemissionen sind Investitionen in den Schutz der Natur nötig, um bestehende Ökosysteme zu erhalten und geschädigte Systeme wiederherzustellen.
In die Natur eingebundene Lösungen sind wichtige Mittel, um Menschen und Tiere vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu schützen und eine effektive und langfristige Anpassung an die veränderlichen klimatischen Bedingungen zu ermöglichen. Dies ist ein zentraler Gedanken mit dem sich auch der IFAW gegen den Klimawandel einsetzt. Wir müssen mit frischem Denken und mutigem Handeln die Natur auf eine Weise erhalten, die in größerem Maßstab repliziert werden kann, um die Klimakrise zu bewältigen. Der IFAW schützt Tiere und sichert und vernetzt Lebensräume auf der ganzen Welt und trägt so dazu bei, dass diese natürlichen Lebensräume nicht für andere potenziell schädliche und kohlenstoffintensive Zwecke genutzt werden. Die Tiere können sich in geschützten Lebensräumen den veränderlichen klimatischen Bedingungen anpassen, während sich zugleich geschädigte Lebensräume und Bestände von Tier- und Pflanzenarten erholen können. Dies steigert das Potential, Kohlenstoff aufzunehmen und zu binden.
Wir unterstützen zudem Gemeinden dabei, Konflikte mit Wildtieren zu verringern und nachhaltige Lösungen zu schaffen, damit Menschen und Tiere friedlich miteinander leben können. An Orten, wo sich das Risiko für extreme Wetterereignisse aufgrund der wechselnden Witterung verstärkt, setzen wir uns dafür ein, Gefahren für Tiere und Menschen zu minimieren. Zudem helfen wir Gemeinden dabei, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und auf diese zu reagieren.
Was macht der IFAW im Rahmen der Klimakonferenz?
Experten des IFAW entwickeln innovative Methoden, um Wildtiere weltweit zu retten, zu schützen und zu rehabilitieren. Unserer Erfolge und Partnerschaften mit NGOs und Regierungen weltweit tragen dazu bei, dass sich der IFAW als angesehene Organisation in den Bereichen Wissenschaft und Naturschutz etablieren konnte. Wir werden auf der UN-Klimakonferenz auf die Bedeutung und Rolle der Tiere und ihrer Lebensräume beim Kampf gegen den Klimawandel aufmerksam machen.
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