Hilfsprojekt für verwaiste Elefanten – Simbabwe
Der Tod einer Elefantenmutter ist oft das Todesurteil für ihr KalbHamburg, 02. Juni 2023 - Sieben Elefantenwaisen sind ihrer Auswilderung ein Stück näher gekommen: Sie erreichten gestern nach strapaziösem Transport sicher das Waldschutzgebiet Panda Masuie im Westen Simbabwes, wo ein spezialisiertes Team sie auf ihr Leben in der Wildnis vorbereiten wird. Alle Jungtiere waren vor Jahren aus unterschiedlichen lebensbedrohlichen Situationen gerettet und in einer Rettungsstation nahe Harare aufgezogen worden. Die Tiere wurden über Nacht 1.100 Kilometer von Harare nach Panda Masuie transportiert.
Die Elefanten im Alter zwischen drei und 13 Jahren verbrachten die letzten Jahre in dem von IFAW (International Fund for Animal Welfare) und Wild is Life (WIL) betriebenen Rehabilitationszentrum ZEN außerhalb von Harare. Moyo, Unity, Sally, Sienna, Bumi, Coco, Kururakura hatten ihre Mütter verloren, einige wurden als Neugeborene gerettet. Alle erhielten intensive Spezialbetreuung, nachdem sie durch zumeist menschliches Eingreifen zu Waisen wurden.
„Jeder dieser Elefanten hat trotz immenser Herausforderungen überlebt - alle haben durch den Verlust ihrer Mütter und Herden ein großes emotionales Trauma erlitten und in einigen Fällen schreckliche Verletzungen davongetragen. Seitdem werden sie von unserem Team liebevoll betreut“, sagt Roxy Danckwerts, Geschäftsführerin und Gründerin von Wild is Life.
Die Elefanten wurden über Nacht von Harare zur IFAW-WIL-Auswilderungsstation im Panda Masuie Forest Reserve in der Nähe der Victoria Falls transportiert.
Die jetzt beginnende zweite Rehabilitationsphase ist von entscheidender Bedeutung für die Wiederauswilderung der Elefanten, damit sie sich integrieren und sich schließlich bestehenden wilden Herden anschließen können, die durch dieses Gebiet wandern.
Leider zog sich das Elefantenweibchen Moyo, das erste Elefantenkalb, das vor über neun Jahren von Wild is Life gerettet wurde, unterwegs Verletzungen zu und wird derzeit tierärztlich behandelt.
Die Elefanten sind die dritte Gruppe, die vom IFAW und WIL in die vom IFAW unterstützte Auswilderungseinrichtung in Panda Masuie umgesiedelt wurde. Das 85.000 Hektar große Schutzgebiet ist Teil des grenzüberschreitenden Kavango-Sambesi-Schutzgebiets (TFCA) und bietet einen Zufluchtsort für gerettete und wildlebende Elefanten.
„Das ist der Grund, warum wir unsere Arbeit machen: Wir retten und rehabilitieren wilde Elefanten, damit sie ihre eigenen Schritte zurück in die Wildnis machen können, wo sie hingehören“, sagte Neil Greenwood, IFAW-Regionaldirektor für das südliche Afrika. „Es stecken jahrelanges Wissen, Erfahrung und Arbeit darin, ein erfolgreiches Projekt für verwaiste Elefantenkälber auf die Beine zu stellen, das den Tieren ermöglicht, die Kraft und die Fähigkeiten zu erlangen, die sie brauchen, um selbstständig in Freiheit zu leben."
Das IFAW-WIL-Projekt ist Simbabwes einziges Rettungs-, Rehabilitations- und Auswilderungsprogramm für Elefanten und Teil der IFAW-Initiative „Room to Roam“, die eine wesentliche Rolle bei der Sicherung von Lebensräumen von Elefanten und andere Wildtiere spielt.
Unter der Leitung von WIL Conservation Manager Jos Danckwerts interagieren die Elefanten in der Auswilderungsstation Panda Masuie regelmäßig mit frei lebenden Herden und verbringen manchmal längere Zeit mit wilden Elefanten.
„Der Erfolg dieses Projekts zeigt sich bereits an zwei Elefanten, die im Rahmen des WIL-Projekts gerettet und freigelassen wurden. Jack und Sizi sind mit Peilsendern ausgestattet, mit denen wir feststellen können, wie sie und ihre adoptierten Herden sich frei über die Grenzen von Simbabwe, Botswana und Namibia im südlichen Afrika bewegen“, so Greenwood.
Pressekontakt
Raphael Heinetsberger
Pressesprecher
t: +49 (0) 40 866 500 38
e: rheinetsberger@ifaw.org
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