Das Malawi/Sambia-Elefantenschutzprojekt
Die meisten Verbreitungsgebiete afrikanischer Elefanten kennen keine StaatsgrenzenPetition mit über 171.000 Unterschriften übergeben
Tier- und Artenschutzverbände übergaben gestern 171.296 Unterschriften gegen den Elfenbeinhandel an das Bundesumweltministerium. Die Petition der Organisationen IFAW (International Fund for Animal Welfare), Pro Wildlife und Rettet den Regenwald fordert ein konsequentes Verbot des Elfenbeinhandels in Deutschland und der EU.
„Mehr als 20.000 Elefanten werden jedes Jahr wegen ihres Elfenbeins getötet“, so Robert Kless, Leiter des IFAW Deutschland. „Trotz eines Handelsverbotes wird weiterhin in Deutschland und der EU Elfenbein gehandelt – es gibt zu viele Ausnahmen und Schlupflöcher, die es Kriminellen leichtmachen, illegales Elfenbein in den legalen Markt zu schleusen. Wenn wir die Elefanten vor dem Aussterben retten wollen, brauchen wir konsequente Handelsverbote.“
„Der Verkauf von Elfenbein und die Ausfuhr nach Asien unterminieren die weltweiten Bemühungen, die Wilderei und den illegalen Handel in den Griff zu bekommen. China hat den Handel Ende 2017 verboten, Großbritannien will dies ebenfalls tun und auch Frankreich hat bereits strengere Regeln erlassen. Deutschland und der Rest der EU könnten zum internationalen Schlusslicht werden“, so Daniela Freyer von Pro Wildlife.
„Europa spielt als Drehscheibe für den legalen und illegalen Handel mit Elfenbein eine zentrale Rolle. Es bremst damit sogar Anstrengungen afrikanischer Länder gegen den Elfenbeinhandel aus. Deutschland und die EU müssen das endlich beenden“, sagt Reinhard Behrend, Vorsitzender von Rettet den Regenwald e.V. „Umweltministerin Svenja Schulze darf sich dabei nicht hinter der EU verstecken.“
Die aktuelle Gesetzgebung ermöglicht den Handel mit antikem Elfenbein ohne behördliche Genehmigung. Das nutzen kriminelle Händler aus und deklarieren neueres Elfenbein als antik. Weder private Käufer noch Vollzugs- oder Zollbeamte können das ohne weiteres unterscheiden. Dadurch ist dieser Markt kaum zu kontrollieren, was durch den Vertriebsweg über das Internet noch erheblich erschwert wird. So wurden bei einer kürzlich vom IFAW veröffentlichten Studie in einem Zeitraum von sechs Wochen in 2017 auf 18 deutschen Online-Marktplätzen 211 Produkte aus Elfenbein zum Verkauf angeboten – Nachweise über die Legalität fehlten bei den meisten Angeboten.
Die EU ist der größte Exporteur von Elfenbeinprodukten, vor allem nach Asien, wo der illegale Elfenbeinhandel boomt. Zudem ist Elfenbein eines der illegalen Wildtierprodukte, die in der EU am häufigsten beschlagnahmt werden. 2016 wurden in der EU insgesamt etwa drei Tonnen illegales Elfenbein aufgegriffen, in Deutschland wurde die Rekordmenge von 1,2 Tonnen Elfenbein sichergestellt.
Immer mehr Länder schließen sich dem Ruf nach konsequenteren Handelsverboten an. Kürzlich forderten 32 afrikanische Länder die EU auf, den Elfenbeinhandel endlich zu beenden. IFAW, Pro Wildlife und Rettet den Regenwald fordern deshalb die Bundesregierung auf, den Elfenbeinhandel in Deutschland zu verbieten und sich auch auf EU-Ebene dafür einzusetzen.
Foto: IFAW / Uwe Steinert
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