Andreas Dinkelmeyer
Shell beschießt unberührte Meeresgebiete mit Schallkanonen
Shell beschießt unberührte Meeresgebiete mit Schallkanonen
Seit heute beschießt der multinationale Ölkonzern Shell bisher unberührte Meeresgebiete vor der Küste Südafrikas mit Schallkanonen auf der Suche nach neuen Öl- und Gasvorkommen. Während der Öl- und Gasexploration werden alle zehn Sekunden eine Reihe von Luftkanonen abgefeuert. Die Untersuchungen sollen vier bis fünf Monate andauern und werden ein Gebiet von 6000 km² etwa 20 Kilometer vor der Küste betreffen.
„Südafrikas ‚Wild Coast‘ ist ein bisher weitestgehend unberührter Küstenabschnitt. Die Auswirkungen des Schallbombardements auf Meereslebewesen wie Wale, Delfine, Haie, Kraken und bedrohte Arten wie Unechte Karettschildkröte oder sogar Pinguine könnten verheerend sein“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Solche Schallbombardements haben schon Wale getötet. Sie werden die Fähigkeit der Meeresbewohner beeinträchtigen, miteinander zu kommunizieren, sich zu ernähren und fortzupflanzen. So eine Unternehmung ist nicht mehr zeitgemäß. Es ist höchste Zeit, dass sich Shell der Zukunft zuwendet, anstatt an überholten Technologien festzuhalten. Diese Suche nach Öl und Gas sollte aus sehr vielen Gründen sofort beendet werden“
Die Luftkanonen geben sehr energieintensive Schallimpulse ab. Anhand des Echos kann auf die Bodenstruktur geschlossen werden. Die ununterbrochene intensive Beschallung stellt eine extreme Belastung für Meeresbewohner dar.
Der südlich fließende relativ warme Agulhasstrom entlang der Ostküste des südlichen Afrikas ist ökologisch sehr wertvoll und in Teilen von der seismischen Untersuchung betroffen. Auch für die lokale Fischerei wird die Exploration negative Auswirkungen haben.
„Sollte es tatsächlich auch zu Ölbohrungen kommen, gibt es noch weitere große Risiken“, so Neil Greenwood, Regionaldirektor des IFAW für das südliche Afrika. „Bei einem Öl Leck würde durch die schnell fließende Agulhasströmung sofort ein riesiges Gebiet betroffen.“
Pressekontakt für Rückfragen:
Andreas Dinkelmeyer
IFAW Deutschland
Tel. +49 (0)40-86650015
Mobil +49 (0)173 622 75 39
E-Mail: adinkelmeyer@ifaw.org
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