Hilfsprojekt für verwaiste Elefanten – Simbabwe
Der Tod einer Elefantenmutter ist oft das Todesurteil für ihr KalbHarare, Simbabwe – 20. Mai, 2021 - Sechs Elefantenkälber sind diese Woche ihrer Freiheit 900 Kilometer nähergekommen: durch die Umsiedelung von einer Elefantenwaisenstation in Harare zu einem Auswilderungsgebiet nahe der Victoriafälle in Simbabwe.
„Die Überführung dieser jungen Elefanten in das Panda Masuie Schutzgebiet ist eine unglaubliche Leistung“, sagt Neil Greenwood, Regionaldirektor des IFAW im südlichen Afrika. „Jeder von ihnen wurde als Waise aus lebensbedrohlicher Lage befreit und wäre ohne tausende Stunden engagierter Rehabilitation und intensiver Pflege durch die Rettungsstation sicherlich gestorben.“
„Diese Kälber werden nun die zweite Phase ihres Lebens beginnen – sie werden lernen, selbstständig genug zu sein, um schließlich als wilde Elefanten zu leben", erklärte Roxy Danckwerts, CEO und Gründerin der Tierschutzorganisation Wild is Life (WIL).
Nachdem die Kälber in der Dunkelheit im Panda Masuie Schutzgebiet ankamen, lernten sie bei Sonnenaufgang die dort bereits ansässige Herde von neun Elefanten kennen, die ebenfalls aus der Waisenstation stammen.
„Es war unglaublich zu sehen, wie die älteren Elefanten vor Begeisterung trompetend den Hügel hinunterpreschten, um die neuen Kälber zu empfangen. Das Zusammentreffen verlief fantastisch. Sie streichelten sich untereinander mit ihren Rüsseln und rieben sich sogar gegenseitig die Köpfe – es war etwas ganz Besonderes, ihre Interaktionen mitzuerleben“, sagte Danckwerts.
In den nächsten Tagen werden sie sich den älteren Waisen anschließen und hoffentlich mit den heimischen wilden Elefanten interagieren. Sie werden entweder ihre eigene Herde bilden oder sich einer bereits existierenden anschließen.
Alle Kälber sind zwischen drei und fünf Jahre alt. Sie wurden vom WIL und dem IFAW (International Fund for Animal Welfare) gerettet und verbrachten bis zu drei Jahre in der Rund-um-die-Uhr-Betreuung der Mitarbeiter des vom IFAW und WIL geführten Rehabilitationszentrums außerhalb von Harare. Einem der Kälber wurde ein Peilsenderhalsband angelegt, damit die Bewegungen der Tiere in Panda Masuie beobachtet werden können.
Alle umgesiedelten Elefanten (Marsie, Jack, Johnnie, Tessa, Mana und Amira) wurden in den Jahren 2018 und 2019 gerettet, nachdem sie in schlammigen Wasserlöchern festsaßen, die aufgrund schwerer Dürren ausgetrocknet waren. Sie verloren alle ihre Mütter – teils, weil sie zurückgelassen wurden, teils weil die Mütter starben. Zwei von ihnen hatten schwere Verletzungen durch Hyänen oder Löwen erlitten.
Dieses Jahr hat die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) zwei Unterarten der Afrikanischen Elefanten identifiziert: den Waldelefanten (Loxodonta cyclotis) und den Afrikanischen Savannenelefanten (Loxodonta africana). Der Waldelefant wird als stark gefährdet und der Savannenelefant als gefährdet eingestuft. Jedes einzelne dieser geretteten Elefantenkälber bietet Hoffnung für das Überleben einer ständig bedrohten Art.
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