Bekämpfung von Wildtier-Cyberkriminalität in der EU
Bekämpfung von Wildtier-Cyberkriminalität in der EU
Zusammen können wir Netzwerke krimineller Wildtierhändler aufdecken und zerschlagen.
Problem:
Tausende gefährdete Tier- und Pflanzenarten werden online zum Kauf angeboten. Dies trägt erheblich zum fortschreitenden Niedergang der Artenvielfalt bei. Die Wildtierhändler nutzen auch Paketlieferdienste, um illegale Exemplare geschützter Wildtiere bzw. ihrer Körperteile und Produkte daraus an Käufer zu schicken. Mit dem wachsenden E-Commerce steigt auch das Paketaufkommen. Dies stellt eine besondere Herausforderung für diejenigen dar, die die EU-Verordnungen zum Handel mit Wildtieren kontrollieren und umsetzen. Dies gilt besonders für den Zoll, da zum Ermitteln von Sendungen mit illegalen Wildtierprodukten in erheblichem Umfang Ressourcen und Fachkenntnisse erforderlich sind.
Ergebnisse einer sechswöchigen Online-Untersuchung durch den IFAW im Jahr 2017 in Frankreich und Deutschland:
- 3.312 registrierte Anzeigen auf E-Commerce-Plattformen
- 8.244 ermittelte Exemplare geschützter Wildtiere bzw. ihrer Körperteile und Produkte daraus
- 2 Millionen Euro Marktwert
Lösung:
Wir arbeiten daran, Netzwerke krimineller Wildtierhändler aufzudecken und zu zerschlagen, die in der EU über das Internet und Paketlieferdiensten mit illegalen Produkten handeln. Wir haben uns mit dem WWF, INTERPOL und dem belgische Zoll zusammengeschlossen, um Bemühungen auf verschiedenen Ebenen voranzubringen. Ein erhöhtes Risiko entdeckt zu werden, das Entfernen illegaler Anzeigen und die Sperrung der Accounts sowie eine erhöhte Rate von Beschlagnahmungen wird den Kriminellen das Handeln erschweren.
Will man Wildtierhändlern das Handwerk legen, muss man zunächst verstehen, wie sie vorgehen. Das Projektteam will durch Recherche und Analyse besser durchschauen, wie illegale Wildtierhändler in Europa von Internet und Paketlieferdiensten Gebrauch machen und diese ausnutzen. Das Team wird Empfehlungen formulieren und so Maßnahmen von Seiten der Strafverfolgung und der Privatwirtschaft fördern und unterstützen.
Die Strafverfolgungsbehörden müssen in allen EU-Mitgliedstaaten ihre Fähigkeiten ausbauen und sich weitere Methoden aneignen, um illegalen Wildtierhandel im Internet aufzudecken. Durch das Projekt erhalten Mitarbeiter der Strafverfolgung spezielle Werkzeuge und Schulungen zu bewährten Verfahren bei der Bekämpfung von Wildtier-Cyberkriminalität.
INTERPOL wird Ermittlungen und Aktionen gegen illegalen Wildtierhandel innerhalb der EU und durch die EU fördern und unterstützen. Nach den Schulungen im Rahmen des Projekts können EU-Behörden gezielte Ermittlungen zum Wildtierhandel im Internet und gemeinsame Aktionen durchführen, sodass es hoffentlich mehr Beschlagnahmungen und Strafverfahren geben wird.
Allein kann die Strafverfolgung die Wildtierkriminalität im Internet und die Beförderung illegaler Produkte mit Paketlieferdiensten nicht beenden. Das Projektteam wird daher gezielt Partnerschaften aufbauen und Online-Unternehmen und Paketzusteller in der EU einbinden, damit illegale Händler deren Dienste nicht ausnutzen. Diese Arbeit baut auf laufenden weltweiten Bemühungen auf, mit denen Unternehmen und Naturschutz-Experten zusammengebracht werden und neue Lösungen erarbeiten, wie etwa die Coalition to End Wildlife Trafficking Online oder die ROUTES Partnerschaft.
Von den Ergebnisse des Projekts werden alle Mitglieder der Europäische Union profitieren. Der Schwerpunkt liegt auf Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.
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