Wie Unabhängigkeit von Frauen Wildtiere schützen kann
Wie Unabhängigkeit von Frauen Wildtiere schützen kann
60 Frauen aus einer ländlichen Gemeinde in Kenia nehmen an einem neuen Ausbildungsprojekt teil. Durch nachhaltige Einkommensmöglichkeiten erhalten sie finanzielle Eigenständigkeit – und sie werden zugleich zu Fürsprecherinnen für Wildtiere.
Das Problem
Ländliche Gemeinden sind in hohem Maße von natürlichen Ressourcen für Unterkunft, Nahrung, Wasser und Brennstoff abhängig.
Die Frauen vor Ort versorgen ihre Familien und interagieren dabei besonders häufig mit ihrer natürlichen Umgebung. Sie sind jedoch selten Entscheidungsträgerinnen und haben meist wenig Mitspracherecht bei den sozioökonomischen Fragen der Gemeinden.
Die Notwendigkeit der Familien, Einkommen zu erwirtschaften, erhöht allzu häufig den Druck auf Natur und Wildtiere in der Umgebung. Der Verlust von Lebensraum und Wanderrouten für Wildtiere nimmt in alarmierendem Maße zu, was zu einer Zunahme von Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren führt, bei denen wiederum sowohl Menschen als auch Wildtiere verletzt und getötet werden.
Es müssen Lösungen entwickelt werden, die es den lokalen Gemeinden ermöglichen, ein nachhaltiges, naturverträgliches Einkommen zu erzielen, was gleichzeitig den Wildtieren genügend Raum lässt, sodass eine friedliche Koexistenz möglich ist. Das ist eine der schwierigsten, aber auch wichtigsten Naturschutzaufgaben unserer Zeit.
Wir sind davon überzeugt, dass die Frauen in den Gemeinden ganz entscheidend sind für die Schaffung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten, von denen ihre Familien und Gemeinden langfristig profitieren werden.
Die Lösung
Gemeinsam mit der Margarete-Breuer Stiftung (MBS) unterstützt der IFAW 60 junge Frauen in der Amboseli-Gemeinde mit einer dreijährigen Berufsausbildung in Berufen wie Lebensmittelverarbeitung, Textil- und Friseurhandwerk.
Das Ausbildungsprojekt Jenga Mama (Suaheli für "Empower a Woman") wird diesen Frauen auch das notwendige Handwerkszeug zur Verfügung stellen, um erfolgreich Kleinstunternehmen zu gründen und so ein nachhaltiges Einkommen für ihre Familien und Gemeinden zu erwirtschaften. Ende 2023 werden die 60 Frauen bereit sein, die von ihnen gegründeten Unternehmen nachhaltig zu führen. Der Schlüssel für eine friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Wildtieren ist die Schaffung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten für die Gemeinden, die gleichzeitig die Lebensräume der Tiere bewahren.