Haie

Bedrohungen

Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Flossen und Fleisch kam es zur Überfischung, die dazu führte, dass die Haifischbestände weltweit abnahmen. Jedes Jahr werden mehr als 100 Millionen Haie in kommerziellen Fischereien getötet - doppelt so viele wie nach Einschätzung von Wissenschaftlern als nachhaltig gilt. Deshalb sind derzeit mehr als 50% der Hai- und Rochenarten gefährdet oder potenziell gefährdet. Der Bestand pelagischer Haie (Hochsee-Haiarten) hat allein in den letzten fünfzig Jahren um 71 Prozent abgenommen. 

Erschwerend kommt hinzu, dass einige Haiarten aufgrund ihres langsamen Wachstums und der späten Geschlechtsreife nur alle zwei bis drei Jahre etwa fünf Junge gebären, wobei ihre Bestände sehr anfällig für Überfischung sind. Bei derart starker Überfischung kann es Jahrzehnte dauern, bis die Bestände sich wieder erholen.  

Haie und der Klimawandel

Mit jeder neuen Forschung zum Hai lernen wir immer mehr über sie und ihren Einfluss auf ihre Umgebung. Eine kürzliche Studie ergab, dass Seegras-Ökosysteme ohne Haie weniger widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel sind. Somit ist es wahrscheinlich, dass Haie in anderen Teilen der Welt eine ähnlich wichtige Rolle spielen. Gesunde Haifisch-Bestände kommen auch den Menschen vor Ort zugute. Sie dienen ihnen als Lebensgrundlage, wenn sie sich von ihnen ernähren oder im Ökotourismus ihren Lebensunterhalt verdienen. 

Unsere Arbeit

Wir setzen uns dafür ein, die Sterberate von Haien und Rochen weltweit auf ein nachhaltiges Niveau zu senken.   

Seit über zehn Jahren sorgen wir gemeinsam mit den Regierungen der Mitgliedsländer des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES dafür, dass Beschränkungen für den Handel bedrohter und stark bedrohter Haiarten erlassen werden und sichergestellt ist, dass nur auf legale Art und nur mit Haien aus nachhaltigen Quellen gehandelt wird (Schutz nach Anhang II des Übereinkommens).

Der Handel mit in Anhang II gelisteten Arten unterliegt strengen Regularien, er wird überwacht und nachhaltige Handelsbeschränkungen müssen durchgesetzt werden. Führende CITES-Akteure setzen sich vor allem dafür ein, dass rechtswidrig beförderte Haiprodukte identifiziert und beschlagnahmt werden und fördern die Verbesserung der Fischereibewirtschaftung auf nationaler Ebene, wodurch sich die Sterblichkeit von Haien deutlich verringert.  

Auch der IFAW unterstützt die Umsetzung dieser Bestimmungen, indem er Schulungen zur Identifikation von Haiarten und Produkten aus Haien sowie zur Rechtsdurchsetzung durchführt. Auch die Entwicklung von technischen Hilfsmitteln, soll Regierungen dabei helfen, die Tiere besser identifizieren zu können und die Einhaltung der CITES-Listung von Haien und Rochen in ihrem Land durchsetzen zu können.  

Wir unterstützen nachhaltige Beschränkungen für den Handel mit Haiarten und hoffen, dass diese Listungen einen dafür notwendigen weltweiten Rahmen schaffen. Die einzelnen Länder können ihre Entscheidungen dann auf Grundlage der Gesundheit der Bestände in ihren Gewässern treffen. Der durch den IFAW veröffentliche Bericht „Supply and Demand: The EU’s role in the global shark trade“ zeigt, dass auch die EU im globalen Handel mit Haiprodukten eine Schlüsselrolle als Lieferant und Händler spielt. Wir müssen vermeiden, dass der Handel mit Haien zu deren Aussterben führt.

Wie können Sie helfen?

Mit Unterstützung unserer Partnerschaften setzen wir uns für nachhaltige Beschränkungen des Handels mit Haiarten ein, die aufgrund der internationalen Nachfrage nach Haiflossen bedroht sind. Zudem unterstützen wir Regierungen dabei, die Bestände von Haien und Rochen in ihrem Gebiet besser zu überwachen. Ihre Spende hilft uns dabei, unsere Arbeit zum Schutz von Tiere weltweit umzusetzen.