Rettung des Nordatlantischen Glattwals
Der qualvolle Tod der Nordatlantischen Glattwale
Projekt ansehenDer Nordatlantische Glattwal, auch Atlantischer Nordkaper genannt, ist eines der am stärksten vom Aussterben bedrohten Tiere weltweit. Auf ihren Wanderungen entlang der nordamerikanischen Ostküste laufen sie ständig Gefahr, sich in Fischereigeräten wie Rückholleinen zu verfangen oder in den stark befahrenen Gebieten mit Schiffen zu kollidieren. Nur etwa ein Viertel von den noch existierenden Exemplaren sind gebärfähige Weibchen. Somit kann sich der Tod eines einzelnen Tieres verheerend auf das Überleben der Art auswirken. Noch ist es nicht zu spät: wenn wir rasch handeln und auf neue Technologien setzen, können wir Nordatlantische Glattwale vor dem Aussterben bewahren.
Wir machen Meere sicherer und gesünder, ohne die Existenz der Menschen, die von ihnen abhängen, zu bedrohen.
Wir setzen uns dafür ein, dass politische Entscheidungen das Leben von Tieren positiv beeinflussen.
Wissenschaftliche Bezeichnung:
Eubalaena glacialis
Schutzstatus:
vom Aussterben bedroht
Wo leben Nordatlantische Glattwale?
Atlantik, vor der Ostküste Nordamerikas
Walfänger bezeichneten die langsamen Schwimmer mit der dicken Speckschicht als „richtigen Wal zum Fangen“, wodurch die Bestände der Glattwale im 19. Jahrhundert drastisch zurückgingen. Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Walfang fast zum Aussterben der Art geführt. Der Völkerbund (zwischenstaatliche Organisation vor Gründung der Vereinten Nationen) verbot die Jagd auf Glattwale im Jahr 1935, damit deren Bestände sich erholen konnten.
Doch auch heutzutage sind Nordatlantische Glattwale zahlreichen Gefahren ausgesetzt, da ihre Wanderroute entlang eines der wirtschaftlich am intensivsten genutzten Meeresgebiete an der Ostküste Kanadas und der Vereinigten Staaten verläuft. Vor allem Zusammenstöße mit Schiffen und die Verstrickung in Fischereileinen stellen große Bedrohungen dar. Bei Kollisionen mit Schiffen erleiden Wale schwere Verletzungen, an denen sie häufig nach Tagen oder Wochen des Leidens sterben. Wenn Glattwale sich in Fischereileinen verfangen, hindert sie die oft hunderte Kilo schwere Ausrüstung daran, sich frei im Wasser zu bewegen, zu fressen und sich zu paaren. So verhungern sie oder sterben langsam und qualvoll an ihren Verletzungen.
Wissenschaftler schätzen, dass derzeit weltweit um die 370 Nordatlantische Glattwale leben. Somit trägt jedes einzelne Tier zur Erhaltung der Art bei.
Experten des IFAW beleuchten die Krise aus vielen Blickwinkeln, indem sie mit anderen Wissenschaftlern, Fischern vor Ort, Verbrauchern und Entscheidungsträgern in Kanada und den USA zusammenarbeiten.
Um ein Problem lösen zu können, muss man es verstehen. Deshalb untersuchen wir, warum der Bestand der Glattwale im letzten Jahrzehnt so rapide abgenommen hat. Dafür beschäftigen wir ein äußerst erfahrenes Expertenteam von Biologen und Tierärzten, das Autopsien an Glattwalen durchführt. Im Jahr 2019 schafften Forschungsergebnisse Klarheit über die häufigste Todesursache des Nordatlantischen Glattwals: Zwischen 2003 und 2018 starben fast 90 Prozent aller Glattwale, deren Todesursache eindeutig feststellbar war, durch Schiffskollisionen oder die Verstrickung in Fischereiausrüstung. Was bedeutet dies? Glattwale sterben durch Eingriffe des Menschen! Schrecklich – aber das heißt auch, dass wir etwas daran ändern können.
Eins ist klar: Jedes einzelne Tier zählt. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um das Überleben der derart bedrohten Wale zu schützen. Hierbei setzt der IFAW auch auf Innovation, indem wir z.B. eine neuartige Behandlungsmethode für verletzte Wale testen und einsetzen. Dank der Kompetenz seiner Tierärzte, der langjährigen Erfahrung mit Walen und speziell angefertigten Injektionspfeilen kann der IFAW auf See verschiedene Medikamente verabreichen. Dazu gehören Antibiotika zur Behandlung von Infektionen, die durch großflächige Verletzungen entstanden sind oder Beruhigungsmittel, damit in Fischereileinen verstrickte Wale sicher und erfolgreich befreit werden können.
Wir müssen nachhaltige Lösungen finden.
Der IFAW ist eine der führenden Organisationen, die direkt mit Fischern vor Ort und Unternehmen für Unterwassertechnik zusammenarbeiten, um den Einsatz leinenloser Fangsysteme voranzutreiben. Indem man die Rückholleinen von Hummerfallen entfernt, die in der Wassersäule stehen, verringert man die Gefahr von Verstrickungen. In Zusammenarbeit mit der Hummerfischer-Vereinigung von Massachusetts testeten wir 2018 außerhalb des Fischereibetriebs die Funktionsfähigkeit akustischer (leinenloser) Fangsysteme, die von Desert Star Systems entwickelt wurden. Zudem kooperierten wir mit der Hummerfischer-Vereinigung Atlantic Offshore Lobstermen’s Association, um erstmals auf See unter realen Fischereibedingungen zu testen: Hier nutzten wir ein anderes leinenloses Fangsystem des in Massachusetts ansässigen Unternehmens EdgeTech Underwater Technologies. Wir benötigen nachhaltige Lösungen.
In Washington DC arbeiten wir mit Kongressabgeordneten zusammen, um das Gesetz zum SCHUTZ der Glattwale einzubringen. Dieser Gesetzentwurf bildet die Grundlage für ein neues wettbewerbsfähiges Förderprogramm, um wichtige Forschungen zu fördern und Interessenvertreter für neue Initiativen zum Schutz von Glattwalen zu gewinnen. In Zusammenarbeit mit der kanadischen Regierung setzen wir uns zudem dafür ein, Geschwindigkeitsbegrenzungen für Schiffe einzuführen und durchzusetzen und stark befahrene Schifffahrtsrouten umzuleiten, um Glattwale während der Wanderperiode zu schützen.
Unser Einsatz entscheidet über die Zukunft des Nordatlantischen Glattwals. Wir alle müssen dazu beitragen, die Art zu retten - Regierungsbeamte, Fischer, Wissenschaftler, Aktivisten und Verbraucher wie Sie.
Unterstützen Sie unsere Arbeit: Jetzt spenden und Nordatlantische Glattwale sowie andere Tiere weltweit retten und schützen.
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