Wölfe
Wölfe zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten und leben in freier Natur in Familienstrukturen unterschiedlicher Ausprägung. Als Spitzenprädatoren spielen Wölfe eine wichtige Rolle in Ökosystemen weltweit. Gesunde Wolfspopulationen können dazu beitragen, eine Überweidung durch Pflanzenfresser zu verhindern und Nährstoffe in ihrem Ökosystem zu verteilen, etwa über ihren Kot. Entgegen ihres Rufs als „aggressive Bösewichte“ vermeiden Wölfe den Kontakt mit Menschen, wo möglich. Treten andere Verhaltensmuster auf ist oftmals Habituierung die Ursache. Darunter versteht man einen Prozess, durch den sich ein Wildtier an einen Reiz, etwa die Anwesenheit des Menschen gewöhnt.
Wir setzen uns dafür ein, dass politische Entscheidungen das Leben von Tieren positiv beeinflussen.
Wissenschaftliche Bezeichnung:
Canis lupus
Schutzstatus:
Weltweit wird die Art von der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft, obwohl die Wolfspopulationen in den meisten ihrer Verbreitungsgebiete großen Gefahren ausgesetzt sind. Einzelne Populationen, wie etwa die Zentraleuropäische Flachlandpopulation, die auch in Deutschland lebt, gelten als gefährdet. Deswegen ist der Wolf in der EU noch streng geschützt.
Wo leben Wölfe?
Wölfe leben in Teilen Nordamerikas, Europas und Asiens, wobei größere Wolfspopulationen meist auf entlegene Gebiete Osteuropas, Nordasiens, Alaskas und Teile Kanadas beschränkt sind.
Lebensraum:
Wälder, Wüsten, Grasland und alles dazwischen, wie etwa landwirtschaftliche Nutzgebiete und andere erschlossene Flächen.
Bedrohungen
Einst war der Wolf das am weitesten verbreitete Landsäugetier der Erde, doch der Verlust von Lebensraum und die systematische Verfolgung durch den Menschen haben sein Verbreitungsgebiet und die Bestände stark verkleinert. Diese ökologisch wichtige Art ist zwar noch auf den meisten Kontinenten zu finden, aber größere Populationen gibt es meist nur in entlegenen Regionen oder Wildnisgebieten.
Die Zerstörung ihres Lebensraums und systematische Bejagung – unter anderem mit grausamen Fallen und Giften – sind die größten Bedrohungen für Wölfe. Ihr Lebensraum wird immer stärker vom Menschen erschlossen und zersplittert.
Die Jagd auf Wölfe ist in vielen Ländern der Welt weiterhin freigegeben und wird staatlich gefördert. In Kanada nehmen nicht nur Berufs- und Freizeitjäger die Wölfe ins Visier, sie sind auch das Ziel staatlich angeordneter Tötungsprogramme in British Columbia, Alberta und den Northwest Territories, die darauf abzielen, die Populationen von Beutetieren wie Waldkaribus zu vergrößern (obwohl die Beutetiere nachweislich von diesem Prozess nicht profitieren). In Teilen Kanadas und der USA setzt man auch Gifte zur Tötung von Wölfen ein, um Viehbestände zu schützen. Diese Gifte können allerdings auch für Haustiere und Menschen gefährlich sein.
Solche mit Steuergeldern finanzierten Tötungsprogramme sehen teilweise den Einsatz von Giftködern vor, die in der freien Natur ausgelegt werden, und jedes Lebewesen in Gefahr bringen, das von den Ködern angelockt wird. Wölfe werden auch aus der Luft gejagt oder mithilfe von Telemetrie verfolgt, um ganze Rudel aufzuspüren und zu töten.
Unsere Arbeit
In Kanada und in den USA unterstützt der IFAW Initiativen zur Durchsetzung von Gesetzen und Vorschriften, die den Einsatz von Giften wie Natriumcyanid, Strychnin und Natriumfluoracetat zur Tötung von Wölfen und anderen Tieren verbieten. Die Verwendung dieser Gifte ist unmenschlich und unethisch, da sie intensives Leiden und einen langsamen, qualvollen Tod verursachen. Abgesehen davon, dass solche Tötungsprogramme grausam, ökologisch schädlich und unangemessen gefährlich für die Allgemeinheit sind, zeigen Forschungsergebnisse, dass das Töten von Wölfen als Mittel zum Schutz von Viehbeständen langfristig ineffektiv ist.
In der EU sind Wölfe streng geschützt und haben damit begonnen, bestimmte Teile ihres historischen Verbreitungsgebiets wieder zu besiedeln. Heute sind sie in Teilen Deutschlands, der Niederlande, Belgiens, Österreichs und der Schweiz wieder anzutreffen. In Europa liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, der Überwachung der Wiederansiedlung und der Vermeidung von Konflikten zwischen Wölfen und Schäfern. Wir unterstützen die Umsetzung von Schutzmaßnahmen für Vieh, wie etwa durch wolfsichere Zäune, Herdenschutzhunde und die Erforschung von Techniken zur Vergrämung von Wölfen, um Angriffe auf Viehbestände zu verhindern. Um die oft emotionsgeladene Diskussion um den Wolf faktenbasiert führen zu können, unterstützen wir auch unabhängige Studien zu der Gefährlichkeit des Wolfs für den Menschen wie etwa die neueste Studie des Norwegischen Instituts für Naturstudien, NINA, über Angriffe von Wölfen auf Menschen.
In den USA wurden Wölfe in den 1990er Jahren in den 48 zusammenhängenden Bundesstaaten (ohne Alaska und Hawaii) wieder angesiedelt, nachdem man sie im vorangegangenen Jahrhundert ausgerottet hatte. Hier erfüllen die Wölfe seither wieder wichtige Aufgaben in ihren Ökosystemen – auch in den Gebieten im und um den Yellowstone-Nationalpark. Die Populationen in Nordamerika und Europa erholen sich zwar, müssen aber weiterhin geschützt werden, bis sie – und die ökologischen Funktionen, die sie erfüllen – wirklich nachhaltig sind.
Wie können Sie helfen?
Unterschreiben Sie unsere Petition gegen den Einsatz von Giften zur Tötung von Wölfen in Kanada. Helfen Sie dem Wolf, das Image vom "großen bösen Wolf" loszuwerden.
Mit einer Spende unterstützen Sie unsere weltweite Arbeit zum Schutz von Tieren wie dem Wolf.
Fotos und Videos
Unsere Arbeit
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