Tierrettung bei Katastrophen – Europa
Indem wir Tiere vor, während und nach Katastrophen retten, helfen wir auch den MenschenIFAW hilft Tieren in Not nach Stürmen und Überschwemmungen in Frankreich
IFAW hilft Tieren in Not nach Stürmen und Überschwemmungen in Frankreich
IFAW unterstützt Auffangstationen für Wild- und Nutztiere
Die schweren Unwetter der letzten Wochen in Frankreich hatten großen Einfluss auf das Leben vieler Menschen und Tiere. Der IFAW unterstützt mehrere Auffangstationen und Rettungszentren für Wildtiere und andere Tierschutzorganisationen in Frankreich.
Viele der durch den starken Wind erschöpften und an Land gestrandeten Seevögel werden im Centre Vétérinaire de la Faune Sauvage et des Écosystèmes (CVFSE), einem tierärztlichen Wildtierrettungszentrum in Nantes, behandelt. Der IFAW unterstützt die Fütterung, Pflege, tierärztliche Untersuchung und Behandlung von fast 40 Seevögeln. Die Pflege umfasst die Reinigung der Käfige und das Waschen der Tiere. Letzteres ist notwendig, da die Vögel, die an der Küste stranden, mit Ölspuren aus früheren Ölunfällen in Kontakt kommen und belastet sein können. Aufgrund der Erschöpfung und dem Stress, geben die Seevögel auch Kot ab und machen sich schmutzig. Darüber hinaus deckt der IFAW mit seinen Mitteln die Kosten für Wasser und für Strom, um die Tiere warm halten zu können.
SOS Tortue Bretagne, ein Rettungszentrum für Schildkröten, benötigte Hilfe, nachdem der Wind ihre Tiergehege beschädigt hatte. Mit der Unterstützung des IFAW sollen 15 Unterkünfte für 80 Schildkröten und zwei größere Bereiche für 280 Wasserschildkröten geschaffen werden. Es wird mehrere Wochen bis Monate dauern, bis diese Gehege eingerichtet und alle Tiere darin untergebracht sind.
Die Auswirkungen auf die Nutztiere – und die Landwirtschaft vor Ort sind ebenfalls verheerend. Viele Tiere sind ertrunken oder haben Unterkühlungen erlitten. Der Bildungspark Nature du Marais beherbergt und pflegt gerettete Tiere aus Hinterhofhaltung. Der IFAW gewährt ihnen einen Zuschuss für den Kauf von Holzgehegen, in denen 40 Ouessantschafe untergebracht werden sollen.
Der IFAW steht zudem in Kontakt mit weiteren Wildtierauffangstationen und -rettungszentren.
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Lokale Verbände können einen Antrag auf Soforthilfe für die Versorgung von den Unwettern betroffenen Tiere an die folgende Adresse senden: europedisasters@ifaw.org
Damit Menschen sich und ihre Haustiere auf den Katastrophenfall bestmöglich vorbereiten können, stellen wir hier gerne noch einmal unsere Infomaterialien und Checklisten, die auch Übersichten zu Hilfsmaßnahmen für Wildtiere im Falle einer Katastrophe beinhalten, zur Verfügung.
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15.11.2023
IFAW bereitet Soforthilfe für die von den Unwettern in Frankreich betroffenen Tiere vor
Seit Ende Oktober wüteten gleich mehrere Stürme in Frankreich. Im Westen des Landes wurden Rekordwinde von 150 bis 207 km/h gemessen, die zahlreiche Bäume umstürzten und erhebliche Zerstörungen verursachten. Im Norden kam es aufgrund der starken Regenfälle zu schweren und großflächigen Überschwemmungen – innerhalb einer Woche fiel das Äquivalent eines Monats an Regen, was dazu führte, dass Flüsse über die Ufer traten und das Wasser mehrere Meter über den üblichen Wasserstand stieg.
Hunderttausende von Menschen waren von den Unwettern und Überschwemmungen betroffen. Sie hatten keinen direkten Zugang zu Trinkwasser oder Strom und mussten teilweise sogar ihre Häuser evakuieren. Viele Tiere sind ertrunken, und auch viele landwirtschaftliche Betriebe wurden in Mitleidenschaft gezogen, da Infrastruktur und Lebensmittellager zerstört wurden. In einigen Betrieben fiel der Strom tagelang aus. So konnten Milchkühe nicht regelmäßig gemolken werden, wodurch die Tiere litten und in Lebensgefahr gerieten. Auch viele Schafe wurden von den Fluten ergriffen, verloren ihr sicheres Zuhause, erlitten Verletzungen und ertranken.
Der IFAW bereitet sich darauf vor, Wildtierrettungszentren und andere Tierschutzorganisationen in Frankreich mit Soforthilfen zu unterstützen.
Aufgrund der Tatsache, dass die Stürme ungewöhnlich früh im Jahr auftraten (Ende Oktober/Anfang November statt im Dezember), fielen sie unmittelbar mit der Zeit zusammen, in der sich Tausende von Zugvögeln auf dem Weg nach Westafrika befinden. Dies führte zu zahlreichen Strandungen an den westlichen Küsten der Region Nouvelle-Aquitaine, da die Vögel durch die starken Winde erschöpft waren. Betroffen war unter anderem die Sturmschwalbe (Hydrobates pelagicus) – mit einem Gewicht von weniger als 30 Gramm der kleinste Seevogel Europas. Sturmschwalben erreichen eine durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren.
Auch andere Wildtiere, die derweil in Rettungszentren betreut werden, benötigten Hilfe. So lösten sich aufgrund der enormen Windböen Dachplatten einer Schildkrötenauffangstation in der Bretagne. Sie stürzten in das Zentrum und beschädigten u.a. Tiergehege.
Mittlerweile befindet sich eine weitere Tiefdruckfront auf dem Weg nach Nordfrankreich. Es sind Auswirkungen auf die Menschen und Tiere zu befürchten, die bereits jetzt stark unter den aktuellen Katastrophen leiden.
Der IFAW ist entschlossen, sich für die Tiere in Not einzusetzen.
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