Josey Sharrad
Gerettete Koalas Jessie und Amelia kehren in die Wildnis zurück
Gerettete Koalas Jessie und Amelia kehren in die Wildnis zurück
Inmitten der Anfang 2020 in Australien wütenden Buschfeuer wurde der von USC/IFAW ausgebildete Koala-Spürhund Bear in Peak View eingesetzt – in dem Gebiet der Two Thumbs Wildlife Sanctuary im Bundesstaat New South Wales.
Die von James Fitzgerald geleitete Sanctuary war am 23. Januar durch das so genannte „Good Good Fire“ zerstört worden. Zusätzliche stürzte dort auch noch ein Löschflugzeug ab, wobei drei Feuerwehrmänner ums Leben kamen. Das Löschflugzeug (ein „Hercules water bomber“ - ein Flugzeug, das mit Wasser gefüllt ist, um Tausende Liter Wasser und Feuerhemmer auf außer Kontrolle geratenes Feuer abzulassen) wurde zur Eindämmung der Buschbrände in Two Thumbs eingesetzt, weil Löschfahrzeuge wegen der Größe der Brände nichts mehr ausrichten konnten.
Die Rettung von Jessie und Amelia
„Als wir die tragische Nachricht von der Zerstörung der Two Thumbs Wildlife Sanctuary hörten, war schnell klar, dass wir unseren IFAW/USC-Koala-Spürhund Bear einsetzen würden, um bei der Suche nach Überlebenden zu helfen.“, sagt Josey Sharrad vom IFAW.
Das Team um Spürhund Bear, der Koalas anhand des Geruchs ihres Fells aufspüren kann, startete vor Ort einen Such- und Rettungseinsatz. Hierbei entdeckte Bear das Mutter-Tochter-Paar Jessie und Amelia. Die beiden Koalas wurden zur medizinischen Versorgung zur Australian National University (ANU) gebracht. Das Team vor Ort um Dr. Karen Ford erstellte zudem einen Rehabilitationsplan, natürlich mit dem Ziel die beiden Koala-Weibchen später wieder auszuwildern. Es gab noch eine zusätzliche Überraschung: Bei einer Kontrolluntersuchung machte das Team ein Ultraschall und dabei eine aufregende Entdeckung. Jessie war trächtig!
Die Auswilderung der Koalas
Sechs Monate später, am 26. August 2020, war es an der Zeit, Jessie, Amelia und den Neuzugang Jazz wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum zu bringen. Sie wurden zeitgleich mit zwei weiteren Buschbrandopfern ausgewildert: Den Koalas Jarrah und Mark.
Die an der Rettung beteiligte Tierärztin Arianna (die ein großer Fan von Bear ist), untersuchte alle Koalas gründlich und warf auch einen kurzen Blick auf den kleinen Jazz. Alle Koalas waren gesund und fit. Der Auswilderung stand nichts im Wege.
Zuerst wurde Jarrah in die Freiheit entlassen. Dann brach das Team zum Ort der Auswilderung von Jessie, Amelia, Jazz und Mark auf. Mark wurde als junger, verwaister Koala gefunden und während seiner Rehabilitation bei Jessie und Amelia untergebracht. Jessie und Mark entwickelten eine starke Bindung. Deshalb beschlossen wir, sie zusammenzuhalten in der Hoffnung, dass Jessie ihm bei seiner Entwicklung in der Wildnis weiter unterstützt.
Das Trio (plus Jazz) wurde in weichen, beutelartigen Taschen zum Ort der Auswilderung getragen, wo wir für jedes der Tiere einen passenden Baum fanden. Koalas sind stark an die Eukalyptusbäume ihres Herkunftsgebiets gewöhnt, so dass ihre Überlebenschancen stark steigen, wenn sie dort ausgewildert werden, wo sie gerettet wurden. Wir legten die Taschen neben die Baumstämme. Die Koalas krochen selbstständig heraus und stiegen hinauf in die Baumwipfel – mit einem flüchtigen Blick zurück auf die Menschen, die sie gerettet hatten.
James Fitzgerald und das ANU-Team verfolgten die Bewegungen der Koalas mithilfe von GPS. Die ersten Tage nach der Auswilderung blieben sie nahe beieinander. In der Folgezeit wurde die Distanz zwischen ihnen etwas größer. Wir werden ihre Bewegungen noch einige Monate lang weiter verfolgen – um wichtige Daten zu sammeln und ihr Überleben zu sichern.
Dank an unsere Unterstützer
Die Rettung, Rehabilitation und Auswilderung von Wildtieren in ihre ursprünglichen Lebensräume ist ein zentrales Anliegen des IFAW. Jedes Tier zählt. Dass wir diese Arbeit gemeinsam mit Partnern weltweit leisten können, verdanken wir unseren Unterstützern.
„Wir begleiten die Koalas auf dem gesamten Weg von der Rettung über die Rehabilitation bis hin zur Auswilderung in ihren ursprünglichen Lebensraum und sind stolz darauf, einen Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung gefährdeter Tierarten leisten zu können“, so Josey Sharrad.
Angesichts der nächsten Buschfeuersaison bereiten sich der IFAW, die USC und unsere weiteren Partner vor Ort darauf vor, auch dieses Jahr wieder möglichst viele in Not geratene Tiere zu retten und zu rehabilitieren.
Helfen Sie dabei, Koalas und weitere Tiere in Not weltweit zu retten und ermöglichen Sie ihnen eine zweite Chance auf ein Leben in Freiheit!
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