Widerstand gegen kommerziellen Walfang - weltweit
Wir ändern die globale Denkweise und schützen die Wale für die ZukunftReykjavik, den 7. Juni 2019 – Medienberichten zufolge wird es in Island dieses Jahr keine Jagd auf Finnwale geben.
In einem Medieninterview bestätigte einer der Kapitäne der Walfangschiffe des Unternehmens Hvalur hf, dass diesen Sommer kein Walfang auf Finnwale geplant wäre. Versuche des Unternehmens das Fleisch bisher erlegter Finnwale nach Japan zu exportieren, waren bisher nicht erfolgreich.
In Island wächst auch der Druck den Walfang zu beenden. Laut einer vom IFAW (International Fund for Animal Welfare) beauftragten Meinungsumfrage des Forschungsinstituts Gallup, ist ein Drittel der Isländer gegen den Finnwalfang (33,2%). Ein weiteres Drittel ist in der Frage unentschieden (29,7%)*.
„Wir hoffen, dass die isländische Regierung diese Pause für einen frischen Blick auf seine Walfangpolitik nutzt und mutige Entscheidungen trifft. Es ist eine Gelegenheit für Island und Hvalur hf dieses unsägliche Kapitel hinter sich zu lassen und eine Führungsrolle beim Schutz der Wale einzunehmen“, sagt Andreas Dinkelmeyer, Meerescampaigner IFAW Deutschland.
Die Walfänger der Firma Hvalur hf nahmen die Jagd auf Finnwale in 2009 erneut auf und haben seitdem 843 Wale getötet. 2019 wird nicht das erste Jahr ohne Finnwalfang in der jüngeren Geschichte sein. Schon 2011, 2012, 2016 und 2017 gab es in Island keine Jagd auf das zweitgrößte Säugetier.
„Tiere, Menschen und Küstenregionen profitieren, wenn Kameras statt Harpunen auf Wale gerichtet werden“, sagt Patrick Ramage, internationaler Leiter der Meereskampagne des IFAW. „Von Hokkaido bis Husavik wählen die Menschen Whalewatching statt Walfang. Die jetzige Pause Islands im Finnwalfang, zusammen mit dem Ende des japanischen Walfangs rund um die Antarktis dieses Frühjahr, sind Signale für einen sich Bahn brechenden weltweiten Konsens für Walschutz im 21. Jahrhundert. Norwegen wird folgen.“
Whalewatching ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Island, die jährlich etwa 23 Million Euro generiert. Mehr als 350.000 Menschen gehen jedes Jahr in Island auf eine Walbeobachungstour und beweisen damit auch, dass Wale lebend für die isländische Wirtschaft viel wertvoller sind, als tot.
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*Die Befragung wurde vom 5. Bis 15. Oktober 2018 durch Gallup durchgeführt. Die Stichprobengröße waren 1.408 Personen, Menschen über 18 Jahren in ganz Island wurden zufällig durch das Gallup Internet Panel befragt. Insgesamt haben 789 Personen geantwortet, 619 haben nicht reagiert, das entspricht einer Beteiligung von 56,0%.
Über den International Fund for Animal Welfare (IFAW):
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweite gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können.
Pressekontakt:
Andreas Dinkelmeyer
Pressesprecher
Tel. +49 (0)40-86650015
Mobil. +49 (0)173 622 75 39
E-Mail: adinkelmeyer@ifaw.org
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