Australien: Spürhunde schützen den Lebensraum von Koalas
In Australien sind Spürhunde die besten Freunde der KoalasSchätzungsweise sind bereits tausende Koalas in den verheerenden Buschbränden umgekommen. Und die Feuer wüten weiter.
Koalas bewegen sich nur langsam und leben vorzugsweise in den Kronen von Eukalyptusbäumen, wo sich das Feuer sehr schnell und heftig ausbreitet. Deshalb sind die Tiere durch Buschbrände besonders stark gefährdet.
Koalas können trotz Brandverletzungen und Rauchvergiftungen nach einem Buschbrand noch einige Wochen lang überleben und versuchen dann, sich hoch auf einem Baum in Sicherheit zu bringen. Viele sind noch immer dort draußen in schwer zugänglichen Regionen oder Brandgebieten und müssen mit wenig oder ohne Nahrung auskommen.
Such- und Rettungsteams versuchen, überlebende Tiere zu finden, aber das ist nicht einfach, da die Koalas hoch in den Bäumen für Menschen nur schwer auszumachen sind. Da kommen die Fähigkeiten unseres auf Koalas spezialisierten Spürhund Bear zum Einsatz.
Bear gehört zu einem Team der University of the Sunshine Coast und ist darauf trainiert, lebende Koalas am Geruch ihres Fells aufzuspüren. Als Haustier ohne eigene Aufgabe ist er wegen seines zwanghaften Verhaltens und schier unerschöpflicher Energie nicht sonderlich gut geeignet, doch für seine Arbeit als Spürhund eignen sich diese Eigenschaften geradezu perfekt.
Vor einigen Tagen schlossen sich Bear und seine Hundeführerin Rianna gemeinsam mit unseren Partnern von Friends of the Koala einer Such- und Rettungsaktion in der Region Northern Rivers an. Sie durchsuchten das indigene Schutzgebiet Ngunya Jargoon, das vergangenen Monat von zwei Brandwellen zerstört wurde.
Chief Ranger Grant Rhodes, der mit seinem Team für den Schutz dieses artenreichen und kulturell interessanten Gebiets sorgt, führte uns zusammen mit der Koalaforscherin Maria Matthes herum. Die 1.000 Hektar Waldfläche, Regenwald und Eukalyptusbäume bilden einen wichtigen Korridor, in dem etwa 20 bis 40 Koalas leben. Bis zum Ausbruch der Buschbrände war Ngunya Jargoon ein sicherer Rückzugsort für Wildtierarten. Heute gleicht das zu 85 Prozent zerstörte Gebiet eher einem kohleschwarzen, schwelenden Krematorium.
Grant und Maria haben nach den Buschbränden bereits zwei Koalas gerettet: Jalu und Kajika sind jetzt zur Rehabilitation bei Friends of the Koala. Kajika wird dort von der IFAW-Tierarzthelferin Marley Christian betreut und kann ausgewildert werden, sobald ein geeigneter Ort gefunden wurde.
Maria hat vor einigen Tagen drei weitere Überlebende entdeckt – darunter auch einen jungen Koala mit geringfügigeren Verbrennungen. Doch leider konnte er entwischen und ist derzeit mit den Verletzungen auf sich allein gestellt. Deshalb holten wir Bear zur Hilfe.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erschwerten Bear die Witterungsaufnahme. Dennoch konnte er an verschiedenen Stellen mögliche Hinweise auf Koalas erschnuppern. Dank Bears Hilfe wissen wir jetzt, dass es noch lebende Koalas in Ngunya Jargoon gibt, nach denen wir weiter suchen müssen.
-Josey Sharrad, Wildlife-Campaigner
Wir danken den Nyangbul vom Volk der Bundjalung für die freundliche Einladung. Wir erkennen die traditionellen Landeigentümer in ganz Australien sowie ihre enge Verbindung mit Land, Wasser und Kultur an. Den Leistungen, dem Wirken und den Plänen ihrer Ältesten zollen wir unseren Respekt.
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