Schutz der Küstenökosysteme in Kenia
Schutz des marinen Lebens in KeniaWie kenianische Gemeinden das marine Leben schützen
Wie kenianische Gemeinden das marine Leben schützen
Die reiche biologische Vielfalt der kenianischen Küstenökosysteme ist mit einem raschen Bevölkerungswachstum, illegaler Fischerei, der Zerstörung von Lebensräumen und der Klimakrise konfrontiert. Betroffen ist auch die Meeres-Megafauna, u.a. Meeresschildkröten und Delfine.
Der IFAW setzt sich in Kenia dafür ein, den Druck auf die marinen Ökosysteme zu verringern und den Schutz durch lokal verwaltete Meeresgebiete (engl.: locally managed marine areas, kurz LMMAs) zu verbessern, indem die Gemeinden in den Natur- und Artenschutz eingebunden werden. Wir arbeiten mit dem Kenya Wildlife Service, Oceans Alive und Bahari Hai zusammen, um sicherzustellen, dass die natürlichen Ressourcen Kenias fair und nachhaltig genutzt werden können.
Das folgende Video ist auf Englisch. Eine Übersetzung finden Sie unter dem Video auf dieser Seite.
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Transkript
Lillian Mulupi, Program Officer für Meeresschutz beim IFAW: Der Ozean ist unsere größte Hoffnung im Kampf gegen die Klimakrise, denn er ist die Lebensgrundlage der Erde. Gibt es keinen Ozean, gibt es auch kein Leben auf der Erde.
Ein großer Teil der kenianischen Bevölkerung, der an der Küste lebt, ist in der Fischerei tätig. Der Lebensunterhalt dieser Menschen hängt vom Fischfang ab. Alles, was sich auf die Fischpopulationen im Ozean auswirkt, hat definitiv Auswirkungen auf ihr Leben.
Ledama Masidza, Environmental Program Manager & Marine Conservationist bei Oceans Alive: Wir befinden uns in einer sehr vulnerablen und riskanten Position. Vor allem, wenn man unsere Meeresökosysteme und Korallenriffe betrachtet, wo wir bereits bis zum Jahr 2050 in einer sehr prekären Lage sein werden.
Lillian: Im Moment ist es so, dass Meeresschildkröten innerhalb eines Schutzgebietes sicher sind. Verlassen sie dieses jedoch, werden die Schildkröten gewildert und ihre Eier werden gegessen. Der IFAW hat daher ein Programm zum Schutz der Meerestiere, insbesondere der marinen Megafauna, ins Leben gerufen.
Die Meeres-Megafauna, die wir schützen wollen, ist in der Regel wandernd. Sie bleiben nicht an einem Ort. Wir müssen also die Gebiete entlang dieser Wanderrouten schützen.
Ledama: Das ideale Szenario ist eine Kette von gemeinsam verwalteten Gebieten entlang der kenianischen Küste – auch, wenn nicht alle von ihnen dasselbe tun, arbeitet jedes einzelne auf der Grundlage eines Plans, der mit den Bedürfnissen des Ökosystems und den Bedürfnissen der Gemeinden vor Ort in dem Gebiet in Einklang steht und zu einem größeren Netzwerk von Einrichtungen führt, die unsere Meeresressourcen nachhaltig verwalten und unserem Meeresökosystem zugutekommen.
Lillian: Uns geht es darum, dass Tiere und Menschen besser koexistieren können. Wir haben bereits damit begonnen, Regierungsbehörden und die Gemeinden einzubeziehen, um herauszufinden, wo Unzulänglichkeiten liegen und was wir tun können, um die Situation zu verbessern.
John Mwangi Gachuru, Direktor der Fischereibehörde, Bezirk Kilifi, Kenia: Wir müssen die Ressource in ihrer Gesamtheit verstehen. Um welche Aspekte müssen wir uns kümmern, damit diese Ressource am Ende nachhaltig genutzt werden kann?
Mohamed Namuna, Kenya Wildlife Service, Watamu Marine National Park & Reserve: Derzeit sind wir in Mida Creek, um eine Patrouille gegen illegale Fischerei und illegalen Holzeinschlag durchzuführen. Wie wir gesehen haben, verwenden die Fischenden einige der empfohlenen Fanggeräte, nämlich Angelschnüre. Dementsprechend können wir sie nur dazu ermutigen, dies auch weiterhin zu tun, damit die Umwelt und das Ökosystem für ihre Generation und die kommenden Generationen erhalten bleiben.
Dadley Kiluhula, Park Manager beim Kenya Wildlife Service: Das sind Moskitonetze, die man umsonst bekommt. Anstatt sie für den erforderlichen Zweck zu verwenden, benutzen die Menschen die Moskitonetze zum Fischen – erstens, weil sie kein Geld haben, um reparierte Netze zu kaufen, und zweitens, weil das die einfachste Lösung ist. Mit diesen Netzen kommt eigentlich alles raus, wirklich alles, auch die Eier.
Diese Leute konnten ihre alten Netze freiwillig mitbringen, und wir geben ihnen dann richtige Netze, die gesetzlich zugelassen sind.
Lillian: Nur, wenn die Gemeinden verstehen und sich für den Schutz entscheiden, ist der Schutz auch effektiv.
Derzeit haben wir etwa fünf Meeresschutzgebiete, die von der Regierung ausgewiesen sind, und dazwischen gibt es Gemeinden, die diese Gebiete nutzen. Doch mit einem aktiven Management entlang der gesamten Küste, haben auch wandernde Arten einen sicheren Platz.
Ledama: Reservieren wir ein Meeresgebiet für die Erholung von der Fischerei, steigt die Fischbiomasse um 400%, die Korallenbestände erholen sich um 30% und die Seegrasbestände um 17%. Wow, es funktioniert tatsächlich. Wir müssen ihr nur ihren Platz in unseren Maßnahmen einräumen.
Lillian: Wir haben einen Plan, was wir tun werden, und der ist gewaltig – und deshalb brauchen wir auch eine Menge Geld. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Hilfe unserer Unterstützerinnen und Unterstützer diese Mittel aufbringen können, um die sehr wichtigen Initiativen durchzuführen.
Text: Dieses Programm wird vom International Fund for Animal Welfare (IFAW) in Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service, Oceans Alive und Bahari Hai durchgeführt.
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