Spürhundeprojekt in Benin
Hunde im Kampf gegen die WildtierkriminalitätSenseo und Sonic: Zwei Spürhunde an der vordersten Front im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel
Senseo und Sonic: Zwei Spürhunde an der vordersten Front im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel
Es ist 7 Uhr morgens; wegen des Nebels kann ich kaum die weite Graslandschaft erkennen, die vom Morgentau bedeckt ist. Ich bin in Neufchateau, im Nordosten Frankreichs, für einen sehr wichtigen Auftrag. Gleich treffe ich IFAWs neuste Rekruten im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel. Senseo und Sonic sind fünf Monate alte Geschwister und beide eine Kreuzung aus Belgischem Schäferhund und Labrador. Sie werden bald nach Benin aufbrechen. Dort sollen sie die neuesten Rekruten von IFAWs Spürhunde-Projekts werden.
Fantastische Schnüffler
Wie die meisten Menschen war ich schon früher mal Spürhunden begegnet, hauptsächlich in Flughäfen und Bahnhöfen. Allerdings wusste ich nicht, dass es Hunde gibt, die auch andere Sachen neben Sprengstoff und Drogen erschnüffeln können.
Dank ihres unvergleichlichen Geruchssinns, der bis zu 10.000 Mal stärker ausgeprägt ist als der von Menschen, können Hunde auch Geldscheine, Krebs, COVID-19 wie auch bestimmte Körperteile von Tieren und eine Vielzahl lebender Tiere -von Walen bis zu Bettwanzen- aufspüren.
Die beiden Welpen durchlaufen zunächst einmal ein Einführungstraining in Frankreich, das ihre Motivation und ihren Spieltrieb erhöhen soll, zwei wichtige Fähigkeiten eines Spürhundes.
Ein vielseitiger Trainings- und Spieltag
Es gibt keinen besseren Start in den Tag als ein schöner Spaziergang in der Kühle am Morgen. Nach einem schnellen Gesundheitscheck - Augen, Ohren und Zähne werden untersucht, sie werden auch noch mal gewogen – und auf geht es ins Trainingszentrum.
In ihrem jungen Alter befassen sich Sonic und Senseo noch nicht mit Elfenbein- oder Schuppentiergerüchen. Wichtig ist zunächst, dass sie auch in schwierigen Umgebung ihren Spieltrieb nicht verlieren und mit Freude nach ihrem Ball suchen.. Deshalb wird erst einmal gespielt und gespielt - und die beiden lieben das!
Verstecke einen Ball in einem Raum voller Möbel und sie werden ihn finden. Werfe den Ball in einen Berg alter Plastikflaschen und Reifen und sie werden sich eingraben, um ihn zurückzubringen. Jede Trainingseinheit dauert nur wenige Minuten. Auch wenn es einfach erscheint, diese Übungen erfordern ein enormes Maß an Konzentration und Kraft. Das Wohlergehen der beiden Hunde steht hierbei an oberster Stelle!
Die Sonne steht inzwischen hoch am Himmel und die Temperatur ist auf 30 °C angestiegen. Keine Arbeit mehr für heute – höchste Zeit für ein Bad im nahegelegenen Fluss. Sonic und Senseo schwimmen dem Ball nach und amüsieren sich im kühlen Nass.
Am nächsten Tag fahren wir zum Hauptbahnhof der Stadt, damit sich die Hunde an laute Orte mit vielen Menschen gewöhnen können. Die Fähigkeit, sich in einer fordernden Umgebung auf ihr Spiel (oder letztendlich ihre Arbeit) zu konzentrieren, ist ebenso wichtig wie ihr Spürvermögen.
Eine Reise, um den illegalen Wildtierhandel zu unterbinden
Sonic und Senseo werden sich schließlich dem Projektteam in Cotonou, Benin und den fünf bereits dort befindlichen Hunden anschließen. Mit zunehmendem Alter lernen sie die Gerüche von Elfenbein- und Schuppentierschuppen unter immer herausfordernderen Situationen zu erkennen und aufzuspüren.
Schließlich bildet jeder Hund ein Zweierteam mit speziell ausgewählten Beamten und Beamtinnen. Bei der Auswahl spielen viele wohl ausgewählte Kriterien eine Rolle: Hierbei werden Vorlieben berücksichtigt, aber auch ein genaues Auge darauf gesetzt, wie der Umgang zwischen Tier und Mensch ist. Die Projektleitung achtet genau darauf, dass die Teams zusammenpassen. Nach einer zusätzlichen sechsmonatigen gemeinsamen Ausbildung werden die Teams schließlich am Hafen und Flughafen von Cotonou eingesetzt.
In Kürze wird die Gruppe auch Rosco (ein zehn Monate alter Deutscher Schäferhund) und Oscor (ein zweieinhalbjähriger Belgischer Schäferhund) begrüßen können, die sich vom Ausbildungszentrum in Neufchateau auf den Weg nach Benin machen werden.
Es war emotional sich von diesen Hunden nach nur 48 Stunden zu verabschieden. Senseo habe ich besonders gemocht.
Ich freue mich, dass ich die beiden kennenlernen durfte und ich bin mir sicher, dass sie großartige Dinge im Namen des Tierschutzes tun werden.
-Benjamin Wiacek, EU-Kommunikationsmanager
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