Widerstand gegen kommerziellen Walfang - weltweit
Wir ändern die globale Denkweise und schützen die Wale für die ZukunftInternationale Walfangkommission trifft sich in Peru: Schlaglicht auf Japans kommerziellen Walfang
Internationale Walfangkommission trifft sich in Peru: Schlaglicht auf Japans kommerziellen Walfang
Hamburg, 19. September 2024 – Auf der 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC), vom 22. bis 27. September in Lima, sollen die Walfangnationen an ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen hinsichtlich des kommerziellen Walfangs erinnert werden. Dafür legt die EU den Delegierten aus 88 Mitgliedsstaaten eine entsprechende Resolution vor. Diese behandelt, dass auch Länder, die nicht mehr Mitglied der IWC sind, mit der IWC und ihrem wissenschaftlichen Ausschuss kooperieren müssen. Experten der internationalen Tier- und Artenschutzorganisation IFAW (International Fund for Animal Welfare) sind bei der Konferenz vor Ort.
Japan war 2019 aus der IWC ausgetreten, um kommerziellen Walfang zu betreiben, und hat diesen 2024 auf Finnwale ausgeweitet. Eine jährliche Fangquote von 59 Finnwalen wurde festgelegt, zusätzlich zu den bereits bestehenden Fangquoten von 25 Seiwalen, 187 Brydewalen und 142 Zwergwalen. Finnwale sind nach den Blauwalen das zweitgrößte Tier der Erde. Nach Jahrzehnten des kommerziellen Walfangs im 20. Jahrhundert erholt sich der Bestand noch immer. Die Art ist weiterhin vom Aussterben bedroht und wird auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft.
Die EU-Resolution ist einer von mehreren Vorschlägen, die auf der Tagung geprüft werden. Zudem legt die EU Beschlüsse zur Zusammenarbeit zwischen der IWC und folgenden Gremien vor: der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR), der Konvention der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (CBD) sowie dem Vertrag zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See (UN-Hochseeschutzabkommen BBNJ).
Die lateinamerikanischen Länder setzen sich erneut für die Einrichtung eines Walschutzgebiets im Südatlantik ein. Zuvor war ein solcher Vorschlag über zwei Jahrzehnte lang von Walfangbefürwortern in der IWC blockiert worden und hatte nicht die erforderliche Dreiviertelmehrheit erreicht. Auf der letzten IWC-Konferenz 2022 verließen die den Walfang befürwortenden Länder die Sitzung, um eine Abstimmung für den Vorschlag eines Schutzgebietes zu verhindern. Nach diesem Eklat stehen in diesem Jahr Änderungen der IWC-Regeln für die zur Beschlussfähigkeit erforderliche Anzahl der Mitgliedsstaaten zur Diskussion. Da eine Einigung jedoch als unwahrscheinlich gilt, könnten die Walfangländer auf der diesjährigen Tagung erneut die Sitzung verlassen, um das Walschutzgebiet zu blockieren.
Die Befürworter des Walfangs bringen ihrerseits Vorschläge zur Aufhebung des Moratoriums für den kommerziellen Walfang und zur Anerkennung des Walfang als notwendiges Instrument zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit auf den Tisch. Zudem wird erwartet, dass die Befürworter des Walfangs weiterhin den IWC-Haushalt blockieren, wodurch der Kommission eine Finanzkrise droht.
Im Gegensatz zu den Meinungsverschiedenheiten zum Walfang wird es auf der Konferenz weitere Fortschritte für die erfolgreiche Naturschutzagenda der IWC geben: mit neuen Arbeitsplänen und Projekten gegen Beifang, Schiffsunfälle und Lärmbelästigung sowie vier neuen Bewirtschaftungsplänen für stark gefährdete Delfinpopulationen.
Der IFAW lehnt den Walfang als grausam und unnötig ab. Es gibt keine humane Art, Wale zu töten. Verantwortungsbewusstes Whale Watching bietet eine humane und wirtschaftlich tragfähige Alternative, die verträglich für die Wale ist und den Menschen einen nachhaltigeren Lebensunterhalt sichert.
Für Interviews verfügbare IFAW-Experten auf der IWC (Englisch/Spanisch):
- Matt Collis, Leitender Direktor Policy
- Sharon Livermore, Direktorin Meeresschutz
- Joaquin de la Torre Ponce, Regionalbeauftragter Lateinamerika
- Patrick Ramage, Berater für Meeresschutz
Der IFAW wird während der Verhandlungen auf LinkedIn und X unter @ifawglobal posten.
Weitere Informationen über die IWC finden Sie hier: IWC69 2024
Für Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:
Raphael Heinetsberger
Communications Officer
t: +49 (0) 40 866 500 38
e: rheinetsberger@ifaw.org
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org
Ähnliche Inhalte
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.