Lebensräume überschreiten Grenzen, Wilderer ebenfalls
Lebensräume überschreiten Grenzen, Wilderer ebenfalls
Wir bringen Kommunen, Privatwirtschaft und Regierungen in Malawi und Sambia zusammen, um die grenzüberschreitende Elefantenpopulation gemeinsam zu schützen.
Das Problem
76% der afrikanischen Elefanten leben in Lebensräumen, die Landesgrenzen überschreiten. In diesen Gebieten töten Wilderer Elefanten wegen ihrer Stoßzähne und können anschließend der Strafverfolgung entgehen, indem sie in das jeweilige Nachbarland flüchten.
An der Grenze zwischen Malawi und Sambia, wo sich drei der atemberaubendsten Nationalparks des südlichen Afrika befinden – Kasungu, Lukusuzi und Luambe, ist dies ein besonders großes Problem. In den Parks leben Hunderte verschiedene Arten, darunter auch vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Afrikanische Wildhund. Die beeindruckende Schönheit der Landschaft und die reiche Vielfalt an Wildtieren ziehen Naturschützer und Touristen an – aber auch Wilderer.
Wilderer, die in Malawi oder Sambia Elefanten getötet haben, können einfach die Grenze ins Nachbarland überschreiten. Dort sind die Behörden nicht befugt die Täter aufgrund von im Nachbarland begangener Delikte festzunehmen. Dies hat zur Folge, dass die Elefantenpopulationen im Grenzgebiet drastisch zurückgegangen sind. Noch vor 25 Jahren gab es im Kasungu-Nationalpark rund 1000 Elefanten, heute sind es gerade einmal 100.
Die Lösung
2015 bat uns Malawis Behörde für Nationalparks und Wildtiere, sie im Kampf gegen die Wilderei im Kasungu-Nationalpark zu unterstützen. Wir halfen der Behörde dabei, ihre erste Nachrichtendienst- und Ermittlungseinheit ins Leben zu rufen, um gegen den illegalen Handel mit Wildtieren vorzugehen.
Der IFAW hat in Zusammenarbeit mit Regierungsbeamten beider Länder Strategien zur Verbrechensbekämpfung in einem grenzüberschreitenden Schutzgebiet entwickelt, das alle drei Nationalparks einschließt.
Aufgrund des Erfolges und mittels finanzieller Unterstützung durch USAID, bat uns die Regierung 2017 eine Anti-Wilderer-Einheit zu gründen, die grenzübergreifend Wildtierkriminalität als auch den illegalen Handel von Wildtierprodukten bekämpft. Wenn Wilderer heute vor Rangern aus Malawi über die Grenze nach Sambia fliehen, warten dort bereits sambische Ranger auf sie – und umgekehrt ebenso.
Oft werden Menschen zu Wilderern, weil es wenig wirtschaftliche Alternativen gibt. Deshalb haben wir mit den örtlichen Kommunen Erwerbsmöglichkeiten geschaffen, die die Elefanten direkt oder und indirekt schützen. Statt Jagd auf Elefanten zu machen, können die Menschen jetzt eine Ausbildung zum Ranger machen, Nationalpark-Fahrzeuge warten oder Uniformen für Ranger nähen.
Was wir schon erreicht haben
Vor der Einführung der Anti-Wilderer-Einheiten im Kasungu-Nationalpark wurden dort jeden Monat vier bis fünf Elefanten getötet. Nach Schaffung der Einheiten gab es zwischen Dezember 2015 und Februar 2017 nur einen einzigen Wilderei-Vorfall. In den ersten 20 Monaten ihres Bestehens nahm die Ermittlungseinheit bereits 189 mutmaßliche Wilderer fest. 95% der Festnahmen hatten eine Verurteilung zur Folge und 35% (bzw. ein Drittel) der Festnahmen zogen eine Gefängnisstrafe von mindestens drei Jahren mit sich.
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.