Lebensraumschutzprojekt Malawi/Sambia
Lebensräume überschreiten Grenzen, Wilderer ebenfallsWie Bienenstöcke Gemeinden in Malawi helfen, mit Elefanten zusammen zu leben
Wie Bienenstöcke Gemeinden in Malawi helfen, mit Elefanten zusammen zu leben
Bienenstöcke können ein nachhaltiges und wirksames Mittel sein, um Konflikte zwischen Elefanten und der Bevölkerung vor Ort zu verringern.
Im Kasungu-Nationalpark in Malawi ist die Elefantenpopulation von etwa 50 Elefanten im Jahr 2015 auf nunmehr fast 400 angestiegen, vor allem auch Dank der Bemühungen des IFAW zum Schutz der Wildtiere in diesem Park, wie nicht zuletzt u.a. durch die Umsiedlung von 263 Elefanten im Jahr 2002 vom Liwonde-Nationalpark in den Kasungu-Park. Unsere Maßnahmen gehen jedoch über den Schutz der Wildtiere hinaus - wir wollen sicherstellen, dass die örtlichen Gemeinden nachhaltige Lösungen erhalten, um Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu reduzieren und die Koexistenz zu fördern.
Warum Bienenstöcke?
Das Konzept des Bienenstockzauns ist einfach: Bienenstöcke werden an Pfählen oder Bäumen am Rande einer Gemeinde aufgehängt und bilden eine schützende Barriere, die Elefanten aufgrund ihrer natürlichen Angst vor Bienen nur ungern überschreiten.
In Malawi werden die Bienenstöcke an Teilen des fast 100 Kilometer langen Grenzzauns von Kasungu aufgestellt, der sich derzeit im Bau befindet. 70 Kilometer sind bereits fertiggestellt, weitere 20 Kilometer sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden. Die Bienenstöcke werden zusammen mit dem Zaun als doppelte Barriere für Elefanten dienen.
Die Bienenstöcke können nicht nur potentiell gefährliche Interaktionen zwischen Mensch und Elefant entlang der östlichen Grenze von Kasungu verhindern, sondern sie bieten auch eine alternative Einkommensquelle für die in der Pufferzone lebenden Gemeinden. Der Bau des Zauns hat bereits 150 Gemeindemitgliedern Arbeit verschafft, - die Bienenstöcke werden den Haushalten die Möglichkeit geben, Honig zu verkaufen, um ein zusätzliches langfristiges Einkommen zu erzielen.
Raum für Koexistenz schaffen
„Eine Zunahme gesunder Elefantenpopulationen ist gut für Kasungu, das in der Vergangenheit unter grassierender Wilderei nach Buschfleisch und Elfenbein zu leiden hatte“, erklärt Patricio Ndadzela, IFAW-Länderdirektor für Malawi und Sambia. „Aber da Elefanten und Menschen hier gemeinsam leben und sich die natürlichen Ressourcen teilen, ist dann auch eine Zunahme von Konflikten wahrscheinlich.“
Er fügt hinzu: „Der Wettbewerb um Nahrung, Wasser und Raum kann leicht zu Konflikten führen und die Akzeptanz von Wildtieren vor Ort verringern.“ Die Erfahrung des IFAW zeigt, dass die Gemeinden, mit denen wir zusammenarbeiten, nicht nur sicherer werden, sondern die Menschen sind dann auch eher bereit, sich an Natur- und Artenschutzinitiativen zu beteiligen und Vergeltungstötungen oder die Wilderei von Wildtieren abzulehnen.
Durch die Einrichtung einer Pufferzone mit Bienenstöcken und andere Maßnahmen am östlichen Rand des Nationalparkes kann die Zahl der Konflikte zwischen Menschen und Elefanten um mehr als 85% gesenkt werden, so Ndadzela.
Ein Weg nach vorn für Elefanten
„Durch unsere jahrzehntelange Arbeit vor Ort wissen wir, dass Gemeinden oft Unterstützung brauchen, die normalerweise nicht als Teil des Natur- und Artenschutzes angesehen wird, die aber sowohl Unterstützung für Schutzmaßnahmen schafft und den Druck auf die natürlichen Ressourcen verringert, indem sie Vorteile bringt, die mit den Ergebnissen der Natur- und Artenschutzmaßnahmen verbunden sind“, sagt Ndadzela.
Die Unterstützung der Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Elefantenpopulationen in Kasungu ist Teil der IFAW-Kampagne Room to Roam in Afrika, die darauf abzielt, sichere Lebensräume für Elefanten und andere Wildtiere zu schaffen, die Wilderei zu stoppen, die Gemeinden zu stärken und Tiere zu retten und wieder auszuwildern. Um diese Ziele zu erreichen, müssen ökologisch wichtige Gebiete wieder miteinander vernetzt werden und menschliche Aktivitäten, die die natürlichen Bewegungen und das Verhalten der Elefanten beeinträchtigen, auf ein Minimum reduziert werden.
Das Ergebnis ist eine größere Artenvielfalt, eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und eine Zukunft, in der Wildtiere und Menschen nebeneinander existieren können.
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