Jaguare
Ende des 18. Jahrhunderts durchstreiften die größten Raubkatzen des amerikanischen Kontinents weite Teile Mittel- und Südamerikas und waren sogar in Arizona und Texas anzutreffen. Aufgrund der hohen Nachfrage nach exotischen Pelzen ging ihr Bestand in den 1960er und 1970er Jahren massiv zurück, was die majestätischen Tiere gefährlich nahe an den Rand des Aussterbens brachte. Im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES erhielt die Art 1975 den höchsten Schutzstatus, womit der internationale Handel mit lebenden Jaguaren sowie Produkten aus ihren Körperteilen (Felle, Krallen, Zähne…) verboten wurde. In dieser Zeit konnten sich die Bestände vorübergehend erholen, brachen jedoch Mitte der 1990er Jahre wieder ein, da ihr Lebensraum zunehmend für Landwirtschaft und als Wohnraum beansprucht wurde. Jaguare spielen eine entscheidende Rolle für ein stabiles Nahrungsnetz und sind wichtiger Bestandteil eines intakten Ökosystems. Ohne Jaguare würden sich beispielsweise ihre Beutetiere wie Hirsche und Wasserschweine unkontrolliert vermehren, was sich wiederum verheerend auf die Pflanzenwelt auswirken würde.
Foto © Stephen Kourik
Wissenschaftliche Bezeichnung:
Panthera onca
Schutzstatus:
Potenziell gefährdet (laut Roter Liste der IUCN)
Wo leben Jaguare?
Nord-, Mittel- und Südamerika
Lebensraum:
Tropische Wälder, Wüsten, Buschland, leben normalerweise in der Nähe von Gewässern
Unsere Arbeit
Im Rahmen von Operation Jaguar, einem Gemeinschaftsprojekt des IFAW, Earth League International und IUCN NL, setzen wir uns für ein Ende des illegalen Handels mit Körperteilen von Jaguaren ein. Mit Unterstützung durch die niederländische Postcode-Lotterie arbeitet die Initiative daran, Daten zu sammeln und zu analysieren, die Strafverfolgung professioneller aufzustellen und die Lebensräume der Jaguare besser zu schützen. Unsere Teams sind in Guyana, Surinam, Peru und Bolivien schulen Ranger-Einheiten und Bedienstete des Strafvollzugs, damit Fälle von Wildtierkriminalität schneller aufgedeckt und die Kriminellen verurteilt werden können. Zudem vertreten wir unsere Forderungen in der Jaguar-Arbeitsgruppe von CITES sowie bei der Bonner Konvention (Convention on the Conservation of Migratory Species – CMS). Hier trugen wir zur Verbesserung des Schutzes von Lebensraum und Wanderkorridoren der Jaguare bei.
Um Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu verringern und ein friedliches Zusammenleben von Jaguaren und lokalen Gemeinden zu ermöglichen, haben wir die Initiative "Casitas Azules" (kleine blaue Hundehütten) ins Leben gerufen. Die Jaguar-Arbeitsgruppe fand heraus, dass 49% der gemeldeten Zwischenfälle mit Jaguaren in Zusammenhang mit Angriffen auf Haushunde und streunende Hunde stehen. Diese Konflikte können dazu führen, dass Jaguare aus Rache getötet werden oder dass sich Tierkrankheiten wie Staupe vermehrt verbreiten. Im Rahmen der Casitas Azules unterstützen wir Gemeinden wie Quintana Roo in Mexiko beim Bau von Hundehütten. In diesen finden die Hunde Unterschlupf und streunen nachts weniger umher, wodurch Jaguare weniger angelockt werden. Darüber hinaus installiert das Team spezielle Lichtanlagen, um Jaguare von Siedlungen fernzuhalten. Mit Gesundheitsschecks sorgen wir dafür, dass die Haustiere in den Gemeinden sich nicht unkontrolliert vermehren und zudem geimpft werden, um die Übertragung von Krankheiten auf Jaguare zu verhindern.
Der IFAW setzt sich außerdem aktiv dafür ein, Jaguare zu retten und zu rehabilitieren. Im Vergangenen Jahr halfen wir dabei, einen Jaguar zu rehabilitieren, der von einem Auto angefahren und verletzt worden war. Nachdem „Covi“ mit Unterstützung des IFAW und der Bundesbehörden des Staates Quintana Roo monatelang im Zoo Payo Obispo versorgt wurde, konnte er vollständig genesen in die Wildnis zurückkehren. Seine Freilassung war die erste ihrer Art in diesem Gebiet und stellt einen bahnbrechenden Erfolg dar, der uns sehr viel bedeutet. Gemeinsam mit anderen NGOs, Anwohnern und Vertretern aller Regierungsebenen setzen wir uns weiterhin dafür ein, den Schutz von Jaguaren in Mexiko zu verbessern.
So können Sie uns helfen, Jaguare zu schützen
Dank der Unterstützung unserer Projektteams und unserer Partnerschaften konnten wir einen entscheidenden Beitrag leisten, um Jaguare und ihren Lebensraum zu schützen. Unsere Arbeit ist damit jedoch noch längst nicht beendet. Mit einer Spende helfen Sie uns, Jaguare und viele andere Tiere in Not weltweit zu schützen.
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