Phillip Kuvawoga
Senior Director - Conservation
Phillip Kuvawoga
Afrikas Wildtiere, auch die Elefanten, sind durch komplexe, miteinander zusammenhängende Gefahren bedroht. Innovative, nachhaltige Lösungsansätze sind gefragt. Denn wenn Verlust und Fragmentierung von Lebensräumen, Klimawandel und Wilderei weitergehen wie bisher, dann sind die Elefanten Afrikas und viele andere Arten vom Aussterben bedroht.
Werden Landschaften zerstückelt, hat das katastrophale Auswirkungen auf wandernde Tierarten wie zum Beispiel Elefanten. Immer öfter werden ihre angestammten Lebensräume durch neu entstehende Dörfer, Farmen, Städte, Schnellstraßen oder industrielle Erschließung wie zum Beispiel Rohstoff-Abbau abgeschnitten.
Werden Zäune mit Bedacht aufgestellt, können sie zum Schutz von Menschen und Wildtieren beitragen. Für Elefanten können sie allerdings auch eine Gefahr darstellen. So verfangen sich die Tiere manchmal an den Zäunen und werden verletzt. Oder sie müssen weitere Strecken zurücklegen, um an Wasser und Futter zu gelangen. Manchmal bauen Wilder:innen aus Drahtzäunen Fallen, um damit Wildtiere zu fangen. Wo Naturschutz und Gemeinschaften dieselben Ziele verfolgen, kommt dies aber seltener vor.
Dort, wo früher einmal Elefanten Futter fanden, werden nun oft Lebensmittel für Menschen angebaut. Gleichzeitig versperren Dorfbewohner:innen und Bäuer:innen den Zugang zu Wasser, das sie für ihre Haus- und Hoftiere und Pflanzungen benötigen.
Lebensräume werden auch dann fragmentiert, wenn benachteiligte Gemeinschaften auf kleine Stücke Land abgedrängt werden und keinen Platz haben, sich zu vergrößern. Zugleich machen sich Unternehmen, die wohlhabenden Eliten und andere einflussreichere Einzelpersonen zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil Land zu eigen. Und ärmere Haushalten, die durch den Klimawandel und andere Faktoren von Verarmung und Ruin bedroht sind, in Bezug auf ihr Pachtverhältnis nur wenig Handlungsmöglichkeiten.
Armut und schlechte Regierungsführung (auch geprägt durch unzureichende Investitionen in alternative Einkommensquellen) verschärfen das Problem zusätzlich und schränken so die Möglichkeiten von Haushalten ein, die sich zusätzliches Einkommen erwirtschaften müssen. Verschlimmert wird alles noch dadurch, dass der Boden durch schlechte Bewirtschaftungsmethoden ausgelaugt ist. So sehen sich die Bäuer:innen gezwungen, neues Land zu erschließen, obwohl eigentlich bessere Landbaumethoden notwendig wären.
Wo Wildtiere und Menschen in unmittelbarer Nähe zueinander leben, stellen Mensch-Tier-Konflikte eine permanente Gefahr dar. Am häufigsten sind dabei Ernteschäden durch Wildtiere (wenn diese Pflanzungen fressen oder schädigen) der Auslöser, die Zerstörung von Besitztümern oder einfach Situationen, in denen sich Menschen und Wildtiere zu nahekommen und sich dann verteidigen wollen. Verletzungen oder Todesfälle können die Folge sein. Derartige Vorfälle tragen zu einer feindseligen Haltung gegenüber Wildtieren bei, die dann als möglicherweise gefährliche Eindringlinge gesehen und häufig getötet werden.
Wild lebende Tiere wie Elefanten sind auch ständig von Wilderei durch kriminelle Banden bedroht. Diese werden von internationalen Netzwerken finanziert, die sich die weltweite Nachfrage nach Elfenbein und anderen Produkten zunutze machen. Elefantenmännchen und -weibchen werden wegen ihrer Stoßzähne abgeschlachtet. Doch wenn Weibchen getötet werden, hat diese Tragödie noch weitreichendere Folgen: Denn häufig bleiben kleine Kälber zurück, von denen viele nicht überleben. Und mit jedem getöteten Elefanten wird die Art näher an den Abgrund gedrängt.
Die Temperaturen auf der Erde steigen, Niederschlagsmuster schwanken, das Wettergeschehen verändert sich – und viele Wildtierarten können sich nur schwer an die neuen Bedingungen anpassen. Einige sind vom Aussterben bedroht, besonders dann, wenn sie durch Verlust und Fragmentierung von Lebensräumen, Jagd und anderes menschlichen Handeln ohnehin schon einer starken Belastung ausgesetzt sind.
Die unsichere Verfügbarkeit von Wasser und Nahrung ist häufig die Folge. Wildtiere sind dann gezwungen, sich auf der Suche nach Wasser und Futter in neue Gebiete vorzuwagen. Dort treffen sie möglicherweise mit Menschen aufeinander, wodurch es zu Konflikten kommen kann. Extremwetterereignisse nehmen an Häufigkeit und Intensität zu: Fast ständig kommt es zu Katastrophen wie Dürren, Hitzewellen, Stürmen, Überschwemmungen und Bränden – mit tiefgreifenden Auswirkungen auf Ökosysteme und die dort lebenden Wildtiere. Häufig sind Todesfälle und massenweises Sterben die traurige Folge.
Die erhebliche Finanzierungslücke bei Naturschutzinitiativen ist ein schwerwiegendes zugrundeliegendes Problem, das den Schutz von Artenvielfalt und Natur stark behindert. Natürlicher Ökosysteme spielen eine zentrale Rolle dabei, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen, Wasser zu filtern, fruchtbaren Boden zu erhalten, Pflanzen zu bestäuben und Menschen vor Katastrophen zu schützen. Der wirtschaftliche Wert der Natur ist gewaltig: Laut Weltwirtschaftsforum hat sie einen Wert von fast 44 Billiarden US-Dollar und stellt die Antriebskraft für mindestens der Hälfte der Weltwirtschaft dar.
Bei der UN-Klimakonferenz COP26 im Jahr 2021 werteten Redner:innen Investitionen in die Natur als das wirksamste Werkzeug, das uns für die Bekämpfung der Klimakrise zur Verfügung steht. Trotzdem besteht eine riesige Finanzierungslücke beim Naturschutz, deren Umfang auf 700 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Diese Lücke wird durch die aktuell von Regierungen und Spender:innen bereitgestellten Mittel nicht einmal annähernd geschlossen: Diese belaufen sich auf deutlich unter 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
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