Grace Ge Gabriel
Damit Tiere und Menschen hier auf der Erde überleben können, müssen wir unser Verhalten ändern.
Entziehen wir den Epidemien ihren Nährboden
Bei einer Online-Umfrage bekundeten 100.000 Teilnehmer innerhalb von 22 Tagen ihre überwältigende Unterstützung für ein Verbot des Wildtierhandels. Die Ergebnisse zeigen, dass das Verbot von 87,9% der Befragten entschieden unterstützt und von 7,5% unterstützt wird. Insgesamt sprachen sich 97% der Teilnehmer gegen den Verzehr von Wildfleisch aus.
Der Aufschrei gegen den Handel und Verzehr von Wildtieren veranlasste die Gesetzgebungskommission Chinas dazu, den Kauf, Verkauf und Transport von Wildtieren zu verbieten (Englisch) und sich zusätzlich dafür einzusetzen, dass die Menschen den Verzehr von Wildtieren aufgeben. Das Verbot ist von unbegrenzter Dauer, bis das Land seine Gesetze zum Wildtierschutz überarbeitet hat.
Seit langem warnen Experten vor der Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern vom Tier auf den Menschen - gerade weil der weltweite Handel mit Fleisch und Körperteilen von exotischen Wildtieren und auch die Nachfrage nach exotischen Haustieren stetig zunimmt. Der Handel mit Wildtieren führt dazu, dass sich die Tiere untereinander, aber auch auf engstem Raum mit den Menschen tummeln - ein perfekter Nährboden für Epidemien.
Wie Pauline Verheij, Spezialistin für Wildtierkriminalität, betont, sind viele Krankheiten auf den weltweiten Handel mit Wildtieren zurückzuführen (Englisch).
Wissenschaftler vermuten, dass das neuartige Coronavirus zunächst von Fledermäusen - von denen bekannt ist, dass sie eine Vielzahl von Viren beherbergen - zu einem anderen Tier übergesprungen ist, das wahrscheinlich auf dem Wildtiermarkt verkauft wurde. So wurde es schließlich auf den Menschen übertragen. Derzeitige erste Forschungen lassen vermuten, dass Pangoline, also Schuppentiere, als Überträger des COVID-19-Virus auf den Menschen dienten.
Wissenschaftliche Nachweise stehen noch aus, doch es ist durchaus sehr plausibel, dass die Schuppentiere als Wirt dienten. Ihr Fleisch gilt als Delikatesse und ihre Schuppen werden häufig für medizinische Zwecke verwendet. Dies macht sie zu dem am meisten gehandelten Säugetier weltweit. Die prekäre Situation dieses scheuen Ameisenfressers führte unter anderem dazu, dass jeglicher internationale Handel mit allen acht Schuppentierarten im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommen CITES verboten wurde. Vollzugsbeamte weltweit beschlagnahmten allein 2019 mehr als 80 Tonnen an Schuppentieren oder deren Körperteilen.
Es macht mir Mut, wenn ich sehe, wie China aktuell gegen den Wildtierhandel vorgeht. Um den Epidemien ihren Nährboden zu entziehen, ist weltweite Zusammenarbeit und energisches Durchgreifen an jedem Punkt der Handelskette notwendig.
Mit Freude sehe ich, dass das chinesische Handelsverbot breite Zustimmung in der Gesellschaft findet.
Zum Höhepunkt des Ausbruchs in China, riskierten Vollzugsbeamte ihre eigene Sicherheit, um entschieden gegen den Wildtierhandel vorzugehen. Am 9. März zerschlugen chinesische Zollbeamte ein Netzwerk des illegalen Wildtierhandels, nahmen dabei neun Verdächtige fest und beschlagnahmten 820 Kilogramm Schuppen von Schuppentieren.
Einer unser Medienpartner „Dynamic Winning Partners Media Group“ (DWP) stellte uns großzügiger Weise Werbeflächen für unsere Kampagne an Pekings neuem internationalen Flughafen zur Verfügung. Mit der Kampagne machten wir auch auf die strafrechtlichen Konsequenzen des Konsums von Schuppentieren, Elfenbein, Nashorn-Horn und Tigerknochen aufmerksam.
Kurz nach dem Start einer gemeinsamen Kampagne mit dem IFAW, nahm „Meituan Delivery“, einer der größten chinesischen Anbieter für Waren- und Nahrungsmittellieferungen via App, mehr als 8.000 Restaurants und Geschäfte aus dem Programm, die am Handel mit Wildtierfleisch beteiligt waren. Zudem werden die 35 Millionen täglichen Nutzer von Meituan dazu aufgerufen, auf den Konsum von Wildtierprodukten zu verzichten. Mehr als 17.000 mit Meituan kooperierende Restaurants und Lebensmittelmarken beteiligen sich ebenfalls an der Initiative.
Es ist beängstigend, dass so ein winziger Erreger, die gesamte Welt in solch kurzer Zeit lähmen kann.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir lernen demütig zu sein und die Natur zu respektieren.
– Grace Ge Gabriel, Leiterin des IFAW-Regionalbüros Asien
Grace Ge Gabriel
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