Grace Ge Gabriel
Asien
Grace Ge Gabriel hat in ihrer Mission für den Tierschutz Pionierarbeit geleistet: der erste Entwurf eines chinesischen Tierschutzgesetzes, die erste Rettungsstation für Greifvögel in China, die erste weltweite Kampagne zum Schutz der Tibetantilope, die ausschließlich im Hochland von Tibet vorkommt. Schon seit Beginn der Arbeit des IFAW-in China ist Grace Ge Gabriel dort die treibende Kraft.
Ihre Beherztheit hat den Verlauf ihrer beruflichen Laufbahn maßgeblich beeinflusst. Während ihrer Arbeit für US-amerikanische Medien dokumentierte sie die Rettung von neun Kragenbären nach qualvollen Jahren auf Bärenfarmen zur Gewinnung von Galle. Grace Ge Gabriel kündigte ihre Stelle beim Fernsehen und kehrte nach China zurück, um dort ein IFAW-Büro aufzubauen.
Als in der ländlichen Provinz Yunnan, wo die letzten asiatischen Elefanten Chinas zu Hause sind, der Schutz von Wildtieren mit Entwicklungsmaßnahmen verknüpft wurde, war sie maßgeblich daran beteiligt. Grace Ge Gabriel und ihr Team tragen zur Schlichtung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten bei, sensibilisieren für den Naturschutz und fördern die Bereitschaft der Bevölkerung zu einem friedlichen Miteinander mit den Wildtieren. Über das Projekt berichtete auch Animal Planet in seiner Dokumentation „Chinas letzte Elefanten“.
Als IFAW-Regionaldirektorin Asien geht Grace Ge Gabriel mit derselben Hingabe gegen die Bedrohungen vor, die illegaler Handel für Wildtiere in aller Welt bedeutet. Sie weiß, dass die Verbrauchernachfrage nach Körperteilen von Wildtieren und Wildtierprodukten die Ursache der Wilderei ist. Deshalb leitete sie mehrere Kampagnen, die auf eine Verhaltensänderung abzielen.
Um die immer stärker schrumpfenden Tigerpopulationen in Asien zu retten, betrieb Grace Ge Gabriel Kampagnenarbeit mit Gruppen aus unterschiedlichen Bereichen, von traditioneller chinesischer Medizin bis hin zu Tourismus, und sogar mit der Weltbank, um den Handel mit Tigern zu beenden. Zur Bekämpfung der Elefanten-Wilderei in Afrika rief sie eine Kampagne ins Leben, mit der die chinesische Bevölkerung über den Zusammenhang zwischen Elfenbeinhandel und dem Töten von Elefanten aufgeklärt wurde. Innerhalb von vier Jahren ging dank ihrer Kampagne in der Gruppe der wahrscheinlichsten Käufer die Tendenz zum Kauf von Elfenbein um über die Hälfte zurück.
Das chinesische Elfenbeinhandelsverbot stellte einen entscheidenden Moment in Grace Ge Gabriels Laufbahn dar. Ihr ist bewusst, dass Aufklärungskampagnen zwar gegen Unwissenheit etwas bewirken können, nicht aber gegen Gier. Will man den Kriminellen einen Riegel vorschieben, die von den grauen Märkten profitieren, die Möglichkeiten zum Weißwaschen bieten, die Strafverfolgung erschweren und bei den Verbrauchern Verwirrung stiften, dann geht das nur, wenn der Handel mit Elfenbein unter allen Umständen verboten wird.
Grace Ge Gabriel hat vor der EU-Kommission über den Schutz wilder Tiger und vor dem Umweltausschuss des britischen Parlaments über den globalen Wildtierhandel gesprochen und wurde von der INTERPOL-Arbeitsgruppe zur Wildtierkriminalität eingeladen, einen Vortrag darüber zu halten, wie der weltweite Onlinehandel mit Wildtieren sich besser eindämmen ließe. Blogbeiträge und Artikel von Grace Ge Gabriel waren im National Geographic und im UN Chronicle veröffentlicht worden.
Die frühere Journalistin hat einen Rollenwechsel vollzogen, denn mittlerweile zieht sie mit ihrer Arbeit die Aufmerksamkeit verschiedener Medien auf sich. Sie wurde von Nachrichtenmedien von CGNT bis hin zu CNN interviewt. 2016 gehörte Grace Ge Gabriel zu den 50 Naturschützern, über die in dem Buch „Saving Wild: Inspiration from 50 Leading Conservationists“ berichtet wurde. Diese Aufmerksamkeit nutzt dazu, ihr Anliegen voranzubringen: den Schutz von Wildtieren.
Tag für Tag richtet sie ihr Augenmerk nicht nur auf das, was leicht geht, sondern auf das, was getan werden muss – zum Schutz von Tieren in Asien und auf der ganzen Welt. Denn vielen Wildtier-Populationen bleibt kaum noch Zeit. Aussterben ist etwas Endgültiges. Jemand muss mal wieder Pionierarbeit leisten, und zwar schnell. Zum Glück ist Grace Ge Gabriel da genau die Richtige.
Als ich sah, wie die Bären die ersten Schritte in die Freiheit machten, wurde ich von der Beobachterin zur Aktivistin.
Grace Ge Gabriel
Hintergrund
Stellvertretende Leiterin des Wildlife and Habitat Protection Program beim IFAW, USA
Gründungsmitglied der International Tiger Coalition, Weltweit
Leitende Nachrichtenredakteurin, KSL-TV (NBC-Tochter), USA
Chinesisch-Dozentin, University of Utah, USA
Produzentin, Öffentliche Fernsehanstalt China, China
Praktikum als Reporterin, Radio Beijing, China
Bildung
Master of Arts, Mass Communication, University of Utah, USA
Bachelor of Arts, English and Journalism, Communications University, China
IFAW Mitarbeiter & Mitarbeiterinnen
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.