Schutz von Lebensräumen
Schutz von Lebensräumen
Mit dem IFAW-Programm zum Schutz von Lebensräumen gehen wir die beispiellosen Auswirkungen an, die das Handeln von Menschen auf Wildtiere und natürliche Ressourcen hat. Wildtiere und Ökosysteme in Schwerpunkt-Lebensräumen, auf die der IFAW sich in seiner Arbeit konzentriert, sind stark durch Gefahren bedroht, die sich auf ihren Erhaltungszustand auswirken: Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen, Wilderei, Klimawandel und Mensch-Tier-Konflikte. Im Rahmen unseres Programms zum Schutz von Lebensräumen mit seinem ganzheitlichen Ansatz werden Lösungen erarbeitet, die gleichzeitig das langfristig nachhaltige Management von Ökosystemen fördern, den Menschen vor Ort zugutekommen und das Zusammenleben mit Wildtieren verbessern. In unseren Schwerpunkt-Lebensräumen unterstützen wir weiterhin Anti-Wilderei-Maßnahmen, um Wildtiere und ihre Lebensräume zu beschützen, binden die Bevölkerung ein und stärken Menschen durch nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten.
In Afrika verlassen 60% der Elefanten beim Umherziehen die Schutzgebiete. Deshalb haben wir „Room to Roam – Lebensräume für Wildtiere verbinden” ins Leben gerufen, unser bisher ehrgeizigstes Projekt. In seinem Rahmen wollen wir sichere Korridore und intakte Lebensräume schaffen. Damit wollen wir das effektive Management geschützter Gebiete unterstützen. Die Korridore und Lebensräume ermöglichen es Wildtieren durch Landschaften zu ziehen und sich zu verteilen, so, wie sie es bereits seit Jahrtausenden getan haben. Damit diese ambitionierte Vision Wirklichkeit wird, pflegen wir langjährige Partnerschaften mit Regierungen, Naturschutzbehörden, Gemeinden, privatwirtschaftlichen Akteur:innen und anderen nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) in Kenia, Malawi, Sambia und Simbabwe. Eine Ausweitung auf Tansania ist geplant. In Indien haben wir in Zusammenarbeit mit dem Wildlife Trust of India (WTI) mit der Ausrufung des Raimona- Nationalparks einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Das mit ihm geschützte Gebiet ist 422 Quadratkilometer groß.
Nie zuvor war unsere Arbeit so dringend notwendig wie jetzt, und unsere Mission zu erfüllen wird weder schnell gehen noch leicht sein. Doch wir beim IFAW werden alles daransetzen, dass Wildtierarten in den Landschaften, zu deren Schutz wir beitragen, ein gutes Leben haben können.
Grüne Energie für Ranger:innen-Stützpunkte
Der IFAW übernimmt für die ökologischen Auswirkungen all seiner Einsätze und Tätigkeiten Verantwortung. Deshalb haben wir im Geschäftsjahr 2021 in allen sieben vom IFAW betriebenen Ranger:innen- Stützpunkten in der Olgulului Ololarashi Group Ranch (OOGR) im Lebensraum Amboseli Solarmodule installiert. Dieser wichtige Lebensraum erstreckt sich über die Grenze zwischen Kenia und Tansania hinweg. Er ist eine bedeutende Oase der Artenvielfalt, Kultur und ein Rückzugsort für Wildtiere, den wir schützen und gemeinsam fördern müssen. In der semiariden Landschaft scheint das ganze Jahr über die Sonne, sodass die Ranger:innen- Stützpunkte mittels Solarenergie konstant mit ausreichend Strom versorgt werden können.
Nun wird mit grüner Energie das Digitalfunknetz zwischen weit entfernten Stützpunkten betrieben und Ausrüstung aufgeladen, zum Beispiel die GPS-Geräte, die Ranger:innen während der Patrouille für Datenaufnahme zu wichtigen Sichtungen nutzen. Durch die Bereitstellung nachhaltiger Lichtquellen mittels dieser solarbetriebenen Systeme konnten außerdem die Mensch-Tier-Konflikte verringert werden, da lichtscheue Wildtiere sich dadurch von den Stützpunkten fernhalten.
Mit grüner Energie können die Ranger:innen jetzt auch ihre Handys aufladen und mit Familie und Freund:innen in Kontakt bleiben. Oft sind sie die Ernährer:innen der Familie und mehrere Wochen am Stück von Zuhause fort. Wenn sie bei ihren Lieben anrufen können, hebt das die Stimmung und Motivation sehr. Sind die Ranger:innen zufrieden, ist das gut für die Arbeitsmoral.
Die Community-Ranger:innen schützen die wichtige Kitenden Conservancy, dank der Wildtiere sich vom Amboseli- Nationalpark über die Grenze bis in den Kilimandscharo-Nationalpark in Tansania ausbreiten können. Wenn natürliche Lebensräume gesichert und miteinander verbunden sind, können die Tiere sich an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anpassen und umherziehen. Gleichzeitig werden so Landschaften davor bewahrt, der kohlenstoffintensiven Bodennutzung zum Opfer zu fallen.
Der IFAW hat sich die Abmilderung der Folgen vom Klimawandel sowie die Anpassung an diese zur Aufgabe gemacht. Mit mutigem Denken und klugem Handeln schützen wir die Natur auf eine Art und Weise, die sich im größeren Maßstab zur Bewältigung der Klimakrise reproduzieren lässt.
Richtungweisender Naturschutzerfolg in Indien: die Erweiterung des Raimona-Nationalparks
Wenn wichtige Lebensräume für besonders stark gefährdete Wildtiere erweitert werden können, ist das immer ein Grund zum Feiern. Im Geschäftsjahr 2021 konnten der IFAW und seine Partnerorganisation Wildlife Trust of India einen Meilenstein feiern: die Ausrufung des Raimona-Nationalparks, durch die der Lebensraum Greater Manas um 422 Quadratkilometer geschützte Fläche erweitert wird.
Seit der IFAW und WTI vor über zehn Jahren damit anfingen, sich für einen verstärkten Schutz des Lebensraums einzusetzen, ist das Schutzgebiete- Netzwerk Indiens um über 772 Quadratkilometer größer geworden. Der Greater Manas Lebensraum ist ein Biodiversitäts- Hotspot, in dem einzigartige Wildtiere zu Hause sind, darunter Goldlanguren, Asiatische Elefanten, Wilde Wasserbüffel und Indische Panzernashörner. Zu diesem Lebensraum gehört auch der Manas- Nationalpark, eine UNESCOWeltnaturerbestätte.
Der Raimona-Nationalpark grenzt an zwei Schutzgebiete in Bhutan, sodass die Lebensräume besser miteinander verbunden sind und Wildtiere sich zwischen benachbarten Schutzgebieten hin- und her bewegen können. Wir sind zuversichtlich, dass Indien und Bhutan irgendwann einen grenzüberschreitenden Peace Park der beiden Länder ausrufen werden.
Mit der ersten Erweiterung im Jahr 2016 wurde der Lebensraum Greater Manas 350 Quadratkilometer größer. Dieser Erfolg war einer Initiative der Territorialregierung Bodoland zu verdanken. Er erfolgte mit Unterstützung des Bundesstaates Assam und dank der gemeinsamen Bemühungen von örtlicher Bevölkerung, NGOs und vieler Jahre gemeinsamer Naturschutzmaßnahmen von IFAW und WTI im Projekt Bringing Back Manas. Die erneute Erweiterung in diesem Jahr stellt einen weiteren bedeutenden Schritt für Erhalt und Schutz des Lebensraums Greater Manas dar.
Flächen für den Naturschutz
Durch die Partnerschaft des IFAW mit EarthToday werden in Kenia Quadratmeter um Quadratmeter Freiräume für Elefanten und andere Wildtiere geschaffen, indem wichtiges Gemeindeland als Wanderrouten und Verbindungskorridore gesichert werden. Der IFAW ist Gründungspartner der Initiative EarthToday. Auf der Plattform können Besucher:innen sich darüber informieren, was der IFAW und andere NGOs für den Schutz der Erde unternehmen. Außerdem werden sie aufgerufen, selbst aktiv zu werden, indem sie für den Schutz eines oder mehrerer Quadratmeter Land in Schwerpunkt-Lebensräumen spenden.
Innerhalb von sechs Monaten nach Start dieser innovativen Initiative unterstützten über 8.750 Menschen aus aller Welt den Schutz von fast 160.000 Quadratmetern des Kitenden Wildlife Conservancy im kenianischen Amboseli.
Das Gemeindeland um den Amboseli- Nationalpark stellt 90% des Lebensraums für die frei umherziehenden wandernden Wildtiere dar. Zu ihnen gehört auch eine Population von 2.000 Elefanten, die zwischen Kenia und den berühmten Hängen des Kilimandscharo im benachbarten Tansania leben. Manchmal kommt es dabei zu Konflikten mit Menschen, oder die Tiere laufen Gefahr, getötet zu werden und dem illegalen Handel mit Elfenbein zum Opfer zu fallen.
Derzeit hat der IFAW eine 105 Quadratkilometer große Fläche Gemeindeland in Amboseli gepachtet, um diesen wichtigen Lebensraum für die Menschen und für die Wildtiere zu sichern. Zusätzlich werden über 70 Wildtier-Community Ranger:innen der Olgulului-Gemeinschaft (OCWR) unterstützt. Diese Rangereinheit schützt Wildtiere und hilft der örtlichen Bevölkerung dabei, Mensch-Wildtier- Konflikten vorzubeugen und diese zu mindern. Zu der Einheit gehört auch das Team Lioness. Seine Mitglieder sind die ersten Frauen, die diesen fordernden, von Männern dominierten Beruf in der stark patriarchalisch geprägten Massai- Gemeinschaft ausüben. Zusätzlich konnten sich dank des vom IFAW finanzierten Stipendienprogramms 60 Menschen in den Gebieten Tourismus, Bildung und klinische Medizin ausbilden lassen.
Mit der Initiative EarthToday wird das Bewusstsein für die Lage der Erde gestärkt, der Schutz der Natur wird vorangetrieben, und groß angelegter Flächenschutz sowie der Erhalt der Artenvielfalt werden gefördert. Unsere Partnerschaft mit EarthToday unterstützt und stärkt unsere Bemühungen, die Kitenden Wildlife Conservancy zu erhalten und zu schützen, um zu einer besseren Zukunft für Tiere und Menschen beizutragen.
Wasser für Wildtiere, Unterstützung für Ranger:innen
Die Kooperation des IFAW mit der Nationalparkbehörde Simbabwes (ZimParks) konnte während der Lockdowns in der Corona-Pandemie beachtliche Erfolge erzielen. Das zweite Jahr in Folge wurde kein einziger Elefanten-Wildereivorfall in den vom IFAW unterstützten Gebieten gemeldet.
Die Zusammenarbeit von IFAW und ZimParks konzentrierte sich auf drei Säulen: Strafverfolgung, Einbindung der Bevölkerung und Sicherung funktionsfähiger Lebensräume im Hwange- Nationalpark, Simbabwes größtem Schutzgebiet.
Die Wasserstelle Nyamandhlovu Pan im Hwange-Nationalpark ist eine wichtige Wasserquelle für die Wildtiere im Park. Im Geschäftsjahr 2021 wurde sie zum ersten Mal seit 20 Jahren ausgebaggert und vertieft. Dabei wurden die Wasserfüllmenge um das Volumen von fünf olympischen Schwimmbädern erhöht und die Wasserstelle für Wildtiere wie auch für Tourist:innen wieder attraktiv gemacht. Da es im Nationalpark keine ständigen Wasserquellen gibt und die Trockenzeiten durch den Klimawandel länger werden, sind die Wildtiere von Hwange auf zusätzliche Wasserstellen angewiesen.
Im abgelegenen südlichen Teil des Hwange-Nationalparks setzt der IFAW seine Initiativen zum Ausbau der Infrastruktur fort. Dazu gehört auch ein ständiger Ranger:innen-Stützpunkt im Bereich Makona. Hierdurch konnte viel bewirkt werden, die Einkommensmöglichkeiten von örtlichen Gemeinschaften wurden durch Qualifizierungsmaßnahmen am Arbeitsplatz verbessert, und 44 ortsansässige Jugendliche konnten sich ein Einkommen verdienen. Die Infrastruktur umfasst eine Einsatzzentrale, Verwaltungsgebäude, Freizeiteinrichtungen und Wohnraum für 56 Ranger:innen und ihre Familien.
Der neue Stützpunkt in Makona eröffnet ganz neue Möglichkeiten für die Natur- und Artenschutzarbeit im Hwange-Nationalpark, denn er stärkt die Strafverfolgung in dieser Region. So sollen Wilderei wie auch Mensch-Tier-Konflikte entlang der 150 Kilometer langen Grenze zu bewirtschafteten Flächen im angrenzenden Tsholotsho-Bezirk reduziert werden.
Dank der IFAW-Partnerorganisation Save Giraffes Now (SGN) konnte eine Auffrischungsschulung für 25 ZimParks- Ranger:innen durchgeführt werden. Dadurch konnten sie 250 Schlingen in Wilderei-Hotspots in Sinamatella – einem wichtigen Giraffenlebensraum im Hwange-Nationalpark – aufspüren und entfernen.
Der IFAW hat während der Corona- Pandemie auch maßgeblich zur operativen Unterstützung der ZimParks- Ranger:innen beigetragen. So wurden wichtige Versorgungsgüter und Ausrüstung einschließlich Treibstoff bereitgestellt, Werkstätten neu ausgestattet, ein Team von Tierärzt:innen unterstützt und Essensrationen geliefert. Dank dieser Hilfe konnten 176 Ranger:innen im Hwange-Nationalpark stationiert und versorgt werden. Außerdem wurde die Arbeitsmoral der Teams verbessert, indem man ihnen Verpflegung und Ausrüstung für Patrouillen, Uniformen und persönliche Schutzausrüstung bereitstellte.
Der IFAW hat es sich zur Aufgabe gemacht, ZimParks in seinen Bemühungen zu unterstützen, Wildtiere und das Wohlergehen von Menschen im 16.000 Quadratkilometer großen Ökosystem Hwange-Matetsi-Zambezi zu schützen.
Durch diese Arbeit werden Freiräume zum Umherziehen für 53.000 Elefanten und 600 Löwen geschaffen, die in einem ökologisch wichtigen Teil des größten grenzüberschreitenden Schutzgebiets der Welt leben, der Kavango Zambezi Transfrontier Conservation Area (KAZA-TFCA).
Verbesserung des grenzübergreifenden Kommunikations-Netzwerks
Wilderei macht nicht an Grenzen Halt. Doch jetzt können dank eines modernen UKW-Funknetzes Mitarbeiter:innen der Strafverfolgung und Ranger:innen in Malawi und Sambia problemlos miteinander kommunizieren, um Wildtier- Lebensräume und wichtige Elefanten- Wanderkorridore zu sichern.
Mit 70 Kilometer Abstand voneinander wurden drei Funktürme aufgestellt, zwei im Kasungu-Nationalpark in Malawi und einer im Lukusuzi-Nationalpark in Sambia. Mit ihrer Hilfe können Wildtier- Ranger:innen der beiden Länder miteinander in Verbindung bleiben und bei illegalen Aktivitäten schnell eingreifen. So unterstützten die Funktürme uns in unserer Mission, grenzüberschreitende Verbrechen wie Wilderei und illegalen Wildtierhandel zu beenden.
Ranger:innen sind bei ihrer Arbeit Gefahren ausgesetzt: ob durch bewaffnete Wilderer oder gefährliche Wildtiere. Nun sind sie besser geschützt, weil sie auf langen Patrouillen auch weit entfernt von ihrem Stützpunkt kommunizieren können. Die Ranger:innen nutzen das Funknetz auch, um auf Vorfälle von Mensch-Tier-Konflikten zu reagieren, denn der Kasungu-Nationalpark hat eine gemeinsame Außengrenze mit Sambia und ist von Gemeindeland umgeben.
Mit dem IFAW-Projekt Combating Wildlife Crime (CWC) zum Schutz des grenzüberschreitenden Lebensraums Malawi/ Sambia werden ein Gebiet von 7.000 Quadratkilometern abgedeckt und 82 Ranger:innen im Kasungu-Nationalpark sowie 76 Ranger:innen in Sambia unterstützt. Dabei arbeitet man eng mit den Behörden für Nationalparks und Wildtiere in beiden Ländern zusammen.
Die UKW-Funktürme wurden von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ über die Peace Parks Foundation finanziert.
Wildtierschutz und neue Chancen dank Frauenförderung
Die Teams des IFAW zur Frauenförderung (Female Engagement Teams, kurz FETs) eröffnen Frauen Einkommensmöglichkeiten durch strukturierte sozioökonomische Tätigkeiten wie etwa Perlenkunst, Nähen und Backen.
Im Rahmen eines Projekts wurden zwei Frauengruppen in der Nähe des Amboseli- Nationalparks in Kenia damit beauftragt, 11.000 Geldbörsen für IFAW-Unterstützer: innen in Großbritannien zu verzieren. Trotz Unterbrechung aufgrund der Beschränkungen wegen COVID-19 konnten die Gruppe das Perlenkunst- Projekt im Geschäftsjahr 2021 abschließen.
Mit den Einnahmen aus dem Perlen- Geldbörsen-Projekt haben die Frauen Schulgebühren bezahlt, neun Kühe für die Milcherzeugung sowie vier Bullen gekauft, mit denen sie die Milch- und Fleischerträge der bestehenden Rinderherde aufbessern wollen. Außerdem gibt es jetzt mehr sozialen Zusammenhalt zwischen den älteren und den jüngeren Frauen, die sich nun alle für den Schutz von Wildtieren und für den IFAW einsetzen.
Ein bahnbrechendes Projekt startete der IFAW mit Unterstützung der Margarete- Breuer-Stiftung: Sechzig Frauen aus der Umgebung des Amboseli-Nationalparks nehmen an einer dreijährigen Berufsausbildung teil. Durch das Projekt Jenga Mama (Suaheli für „Empower Women“) können sie sich beispielsweise zur Friseurin, Schneiderin oder Gastronomin ausbilden lassen. Nach Abschluss unterstützt der IFAW die Frauen bei der Suche nach Geschäftspartnern, der Anmietung von Räumlichkeiten, dem Kauf von Maschinen oder Ausrüstung und der Vermarktung ihrer kleinen Unternehmen. Die Frauen sollen sich damit unabhängig machen von natürlichen Ressourcen, bei deren Beschaffung es häufig zu Konflikten mit Wildtieren kommt.
Frauen spielen auch eine zentrale Rolle dabei, dem Team Lioness zu helfen, der ersten rein weiblichen Rangerinnen- Einheit des IFAW. Sie greifen auf ihre persönlichen Einblicke zurück und liefern Informationen, mit deren Hilfe Wildereivorfälle und Vergeltungsangriffe gegen Wildtiere verhindert werden können.
Neues Leben im Kasungu-Nationalpark
Als ersten Schritt bei der Wiederansiedelung von Wildtieren im Kasungu- Nationalpark in Malawi unterstützte der IFAW im Geschäftsjahr 2021 die Umsiedlung von 12 Zebras und 14 Wasserböcken in das 240.000-Hektargroße Wildtierreservat. Dank unserer Bemühungen, den Park wiederherzustellen und abzusichern, können Wildtiere dort nun in Sicherheit frei umherziehen, ohne durch Wilderer gefährdet zu sein.
Im Rahmen des Projekts Combating Wildlife Crime (CWC) zum Schutz des grenzüberschreitenden Lebensraums Malawi/Sambia bildet der IFAW eine ebenso effiziente wie effektive Ranger: innen-Einheit aus, die der grassierenden Wilderei ein Ende gesetzt hat. Als der IFAW 2015 seine Arbeit in der Region aufnahm, gab es dort nur noch 50 Elefanten. In den 1970er Jahren waren es noch über 1.000 gewesen. Von ehemals 500 Zebras gab es nur noch sechs. Andere Arten wie etwa der Wasserbock waren lokal ausgestorben.
Eine aktuelle Wildtierzählung aus der Luft ergab, dass es den Tiere dort nun gut geht und die Populationen seit 2014 zugenommen haben.
Die zwölf umgesiedelten Zebras werden dazu beitragen, dass es in Kasungu wieder eine reiche Artenvielfalt gibt. Mit ihnen steigt die Anzahl der Zebras auf 21, was als langfristig reproduktionsfähige Herde gilt.
Mit Unterstützung der Bevölkerung vor Ort arbeitet der IFAW mit der malawischen Behörde für Nationalparks und Wildtiere (DNPW) zusammen. In Kasungu konnte die Wilderei reduziert werden, und die Elefantenpopulation wächst stetig. Auch andere Tiere wie Leoparden, Löwen und gelegentlich auch Wildhunde werden nun häufiger gesichtet.
Außerdem haben wir damit begonnen, den Begrenzungszaun am östlichen Rand Kasungus instand zu setzen. Dafür beschäftigen wir ausschließlich Menschen aus der lokalen Bevölkerung, insbesondere Frauen, denen wir auf diese Weise ein Einkommen ermöglichen. Der Zaun wird dazu beitragen, dass Mensch-Tier- Konflikte verhindert und Besitztümer sowie landwirtschaftliche Anbauflächen geschützt werden. So fördert er eine funktionierende Koexistenz zwischen örtlicher Bevölkerung und Wildtieren.
Finanziert wird dieses Projekt mit Hilfe der US-amerikanischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID).
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