Rettung von Meeressäugern
Rettung von Meeressäugern
Der IFAW rettet Meeressäuger und forscht bei Strandungen, um Methoden zu verbessern, die bei Rettungseinsätzen angewendet werden. Wir führen Schulungen durch, entwickeln innovative Methoden, leisten gegenseitige Hilfe und informieren andere Tierrettungsorganisationen über unsere Vorgehensweisen. Das IFAW-Programm zur Rettung und Erforschung von Meeressäugern (Marine Mammal Rescue & Research, MMRR) ist im Bereich Rettungseinsätze bei Strandungen führend und genießt weltweit Anerkennung. Im Geschäftsjahr 2022 führte es 264 Rettungseinsätze durch, um gestrandeten Meeressäugern zu Hilfe zu kommen. Dabei kümmerte sich das Team unter anderem um 51 lebende Meeressäuger (kleine Wale und Delfine, darunter auch Schweinswale), von denen 29 wieder ins Meer entlassen werden konnten.
Das MMRR-Team des IFAW rettet nicht nur einzelne Tiere und versorgt sie nach modernsten tiermedizinischen Methoden, es treibt auch Innovation und zukunftsweisende Forschung voran, von der Partner:innen in aller Welt profitieren. Wir arbeiten außerdem daran, die Überlebensquote gestrandeter Meeressäuger zu erhöhen und geben unser Wissen weiter. Mithilfe datengestützter Einsätze verbessern wir das Wohlergehen der betroffenen Meeressäuger und fördern damit letztendlich auch den Artenschutz insgesamt.
Bessere Überlebensquote bei der Rettung gestrandeter Meeressäuger
Sieben gestrandete Delfine kehren in die freie Wildbahn zurück
In den frühen Morgenstunden des 18. Mai 2022 ging bei unserer Notruf-Hotline die Meldung ein, dass mehrere Delfine in einem von Gezeiten beeinflussten Bereich des Herring River in der Region Wellfleet am Cape Cod (USA) gestrandet waren. An keinem Ort der Welt ereignen sich mehr Massenstrandungen als in Wellfleet. Das liegt am hakenförmigen Verlauf des Küstenabschnitts und an den extremen Gezeiten in der Cape Cod Bay.
Schnell waren 40 Mitarbeiter:innen, Praktikant:innen, AmeriCorps-Mitglieder und geschulte freiwillige Helfer:innen vor Ort. Der National Park Service unterstützte uns bei der Logistik und beim Umgang mit der Menschenmenge. Sieben Weißseitendelfine waren gestrandet. Wir vom IFAW ermittelten, wie die Tiere schnellstmöglich erreicht und die zur Rettung notwendige Ausrüstung an den schwer zu erreichenden Strandungsort gebracht werden kann.
Die steigende Flut machte den Einsatz noch komplizierter, doch wir konnten die Delfine mit in Wasser getränkten Decken kühlen. Mit dieser Methode kann man auch bei heißem Wetter das Überhitzen von Tieren (zum Beispiel auch von Pferden) verhindern.
Dank engagierter Anwohner:innen und des großen Freiwilligen-Netzwerks des IFAW wurden alle sieben Delfine gerettet, medizinisch untersucht, behandelt und vor der Küste von Provincetown an einer geeigneten Stelle mit tieferem Wasser wieder freigelassen. Die Delfine wurden in einem Rettungsmobil für Meeressäuger des IFAW befördert: Das Fahrzeug ist eine Sonderanfertigung und bisher einzigartig. Mit Hilfe des Fahrzeugs können Expert:innen und Tierärzt:innen des IFAW bis zu neun Delfine gleichzeitig behandeln, wenn diese durch Strandungen dehydriert und traumatisiert sind.
Niederländische Postcode-Lotterie ermöglicht noch mehr Schutz für Wale und Delfine
Dank einer großzügigen Zuwendung der niederländischen Postcode-Lotterie in Höhe von 1,5 Millionen Euro kann der IFAW noch mehr für den Schutz von Walen und Delfinen tun. Diese Tiere spielen im Hinblick auf die Regulierung von Meeresökosystemen und CO2-Bindung eine wichtige Rolle und helfen so bei der Bekämpfung des Klimawandels. Die Spende der Postcode-Lotterie ermöglicht es dem IFAW, ein neues Pilotprojekt zum Aufbau einer innovativen intensivmedizinischen Station für Wale und Delfine zu starten und damit die Überlebenschancen geretteter Meeressäuger nach der Freilassung zu verbessern. Außerdem wird der IFAW ein langfristig angelegtes Schulungsprogramm erarbeiten, mit dem Ersthelfer:innen unterstützt und geschult werden.
Sensibilisierung von Schüler:innen in Neuseeland
Im Geschäftsjahr 2022 haben wir unseren langjährigen Partner:innen vom Project Jonah Finanzmittel bereitgestellt, damit diese in neuseeländischen Schulen über den Schutz von Meeressäugern berichten und junge Menschen für den Tierschutz begeistern können. Im Geschäftsjahr 2023 werden mit dem Zuschuss zwei pädagogische Kräfte finanziert. Mehrere Tausend Schüler:innen sollen so erreicht werden.
Der IFAW bedankt sich bei allen Spender:innen, Unterstützer:innen und Partner:innen, die es uns ermöglicht haben, im Geschäftsjahr 2022 im Bereich „Rettung von Meeressäugern“ Positives zu bewirken. Besonders erwähnen möchten wir dabei:
Niederländische Postcode-Lotterie
US-Behörde für Meeres- und Atmosphärenforschung (NOAA): Prescott Grant
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